Archiv für die Kategorie ‘Allgemein’

Jetzt anmelden: Pop-Piano-Kurs geht an den Start

In den Kirchenkreisen Altenkirchen und An der Agger startet in diesem Jahr ein innovativer Pop-Piano-Kurs, der bisher in dieser Form einzigartig ist. Ziel des Kurses ist der Erwerb des Befähigungsnachweises „Klavierspiel popular“, mit dem Absolventen befähigt werden, Gottesdienste im modernen Stil am Klavier zu begleiten und dadurch auch ihre musikalische Gemeindearbeit zu bereichern und zu professionalisieren. Die Initiative für diesen Kurs stammt von der Gummersbacher Kantorin Annette Giebeler, die sowohl in modernen Musikstilen als auch in der klassischen Kirchenmusik bewandert ist. „Popmusik wird in den Gemeinden immer stärker nachgefragt“, erklärt sie. „Wir benötigen mehr gut ausgebildete Personen, die diese Musikrichtung beherrschen, Spaß daran haben und die Gemeinde mit ihrer Musik begeistern können.“
In Zusammenarbeit mit der Landeskirche, vertreten durch Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Cyganek und Christoph Spengler, dem Fachbeauftragten und Dozenten für Popularmusik, sowie den beiden Kirchenkreisen, wurde ein Lehr- und Prüfungsplan erstellt. Dieser beinhaltet auch neues Unterrichtsmaterial und die Verpflichtung kompetenter Dozenten und Dozentinnen. Neben individuellem Einzelunterricht werden den Teilnehmenden zusätzlich kostenlose Kurse angeboten, wie einen Sound Check-Tag sowie Workshops in Tontechnik und Complete Vocal Technique (popmusikalischer Gesangsstil) mit namhaften Referenten und Referentinnen.
Für die „erste Runde“ des Pop-Piano-Kurses gibt es noch einige freie Plätze. Interessierte können sich bei Kreiskantorin Hyejoung Choi (hyejoung.choi@ekir.de) melden. Choi betont: „In unserer Region haben wir einen deutlichen Mangel an Organisten. Durch diesen Kurs erhoffe ich mir, dass wir mehr engagierte Musikerinnen und Musiker gewinnen können, die dazu beitragen, die Gottesdienste noch lebendiger zu gestalten.“ Zudem seien Neues Geistliches Liedgut und Popmusik immer stärker gefragt, doch es gebe nur wenige Personen, die in dieser Stilistik begleiten könnten. Dieser Kurs sei niedrigschwellig und auf Basisniveau, ergänzt Choi. Auch Personen ohne umfangreiche Klavier-Vorkenntnisse seien herzlich willkommen. Eine anschließende Weiterbildungsmöglichkeit bietet der C-Kurs Popularmusik.

Gegen das Vergessen: Erinnerung an Pauline Leicher, Opfer der NS-Euthanasie

Im Mehrgenerationenhaus in Altenkirchen lasen Heiner Feldhoff, Schriftsteller aus Lautzert, im Wechsel mit Claudia Schwamberger, ebenfalls aus Lautzert, aus Feldhoffs jüngst erschienener Biographie über Pauline Leicher, die den Nazis als „unwertes Leben“ galt und 1941 als geistig Behinderte in Hadamar ermordet wurde. Eingeladen hatte das „Netzwerk Vielfalt und Demokratie“ innerhalb seiner Veranstaltungsreihe „Internationale Wochen gegen Rassismus 2024“.

Mit sieben Geschwistern in Lautzert in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen, wird Pauline Leicher 1937 zur „Verhütung erbkranken Nachwuchses“ zwangssterilisiert und 1940 in die Anstalt Andernach eingewiesen. Gemäß einem Hitler-Erlass bei Kriegsbeginn, wonach „unheilbar Kranken der Gnadentod gewährt werden“ könne, wird die 37-jährige am 6. Mai 1941 nach Hadamar „verlegt“ und noch am selben Tag vergast.

Heiner Feldhoff (Foto: Jens Schawaller)
Heiner Feldhoff (Foto: Jens Schawaller)

Trotz des traurigen Themas freue er sich, sagte Feldhoff, dass Buch und Lesung einen nicht unwichtigen Beitrag der Erinnerungskultur im Westerwald leisten könnten. Das Thema der NS-Euthanasie sei über viele Jahre verdrängt und vergessen worden. „In Lautzert gibt es jetzt eine Gedenktafel, und hier hat kürzlich auch die erste Veranstaltung zur Erinnerung an Pauline Leicher stattgefunden“, so der Autor, der deutlich machte, dass ihn das Thema stark herausgefordert habe. Allein das Wort Gaskammer habe ihn anfangs abgeschreckt. Überdies hätten ihm nur wenige Quellen und Dokumente vorgelegen, und von Pauline gebe es keine einzige Fotografie. Doch die Vorlesung habe ihr ein Gesicht gegeben, meinte einer der Zuhörer, die insgesamt spürbar emotional berührt waren und sich intensiv an dem sich anschließenden Gespräch beteiligten. Für musikalische Besinnungspausen sorgten Gitarrenstücke, gespielt von Edith Jüssen-Lehmann.

Wie Hans Röhrig, der Organisator des Abends, erläuterte, diente die Veranstaltung auch der Vorbereitung einer Fahrt zur Gedenkstätte Hadamar mit Führung und Workshop.

Heiner Feldhoff: Pauline Leicher oder Die Vernichtung des Lebens. 158 S., mit Fotos, Rhein-Mosel-Verlag 2023

Text: Hans Röhrig

Duo Camillo am 27.4.2024 in Daaden

Am Samstag, den 27. April 2024 tritt das Duo Camillo um 19:30 Uhr im Bürgerhaus Daaden am Marktplatz auf. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Feierlichkeiten zum 300-jährigen Jubiläum der Evangelischen Barockkirche Daaden, zu der die Evangelische Kirchengemeinde Daaden herzlich einlädt.

Eintrittskarten zum Preis von 12 € sind im Vorverkauf erhältlich bei:

  • Glashaus Daaden
  • Buchhandlung Braun Herdorf
  • Christliche Bücherstuben Betzdorf und Weitefeld

Die Abendkasse öffnet um 18:30 Uhr, Einlass ist ab 19:00 Uhr.

Plakat Duo Camillo
Plakat Duo Camillo

„Die fabelhafte Welt der Miniaturen II“ mit Jolanta Lerch (Saxophon) und Stefan Palm (Orgel)

Am Sonntag, den 10. März 2024 findet um 17 Uhr in der Birnbacher Kirche ein besonderes Konzert statt: „Die fabelhafte Welt der Miniaturen II“. Die renommierten Musiker Jolanta Lerch am Saxophon und Stefan Palm an der Orgel präsentieren eine Auswahl meditativer und brillanter Kompositionen, darunter Werke von E. Schneider, J. E. Barat, J. S. Bach und N. Bruhns.

Nach dem beeindruckenden ersten Konzert in Birnbach im vergangenen Jahr versprechen Lerch und Palm erneut einen Hörgenuss. Die Zuhörer erwartet eine harmonische Kombination aus langsamen, meditativen Stücken für Saxophon und Orgel sowie temperamentvollen, brillanten Kompositionen für Orgel Solo. Dabei entsteht ein faszinierender Mix aus Klängen, bei dem das Saxophon oft eine Orgelstimme zu sein scheint.

Herzliche Einladung!

Stefan Palm und Jolanta Lerch musizieren in der Birnbacher Kirche (Foto: Alfred Stroh)
Stefan Palm und Jolanta Lerch musizieren in der Birnbacher Kirche (Foto: Alfred Stroh)

Presbyteriumswahlen im Kirchenkreis

Am 18. Februar fanden im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen – wie in der gesamten Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) – Presbyteriumswahlen statt. In zwei von insgesamt 14 Gemeinden fanden tatsächliche Wahlen statt, wobei die Wahlbeteiligung bei 8,6% lag. In fast allen übrigen Gemeinden entsprach die Zahl der Kandidierenden den Plätzen im Presbyterium oder lag darunter. In diesen Fällen gelten die Kandidierenden gemäß dem Presbyteriumswahlgesetz als gewählt, wenn der Kreissynodalvorstand (KSV) den Wahltermin nicht verschiebt.
Für die Kirchengemeinde Gebhardshain hat der KSV beschlossen, die Wahl anzuhalten und zu verschieben. Während dieser Zeit bleibt der amtierende Bevollmächtigtenausschuss im Amt.
Insgesamt gab es 132 zu besetzende Stellen im Kirchenkreis, davon sind 119 entweder gewählt oder als gewählt erklärt worden: 72 Frauen und 47 Männer. Nach der Wahl gestalten nun 103 amtierende Presbyterinnen und Presbyter sowie 16 gewählte Mitarbeitende die Arbeit in den Gemeinden des Kirchenkreises. Die offizielle Einführung findet nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Einspruchsfrist entweder am 10. oder am 17. März statt.

Mehrheit der Wählerinnen und Wähler der EKiR stimmt online ab
Erstmals hatten die Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) in diesem Jahr auch die Möglichkeit, ein Online-Wahlverfahren anzubieten. Allein dieses Angebot erzielte eine Wahlbeteiligung von 6,4 Prozent, wurde also von mehr als der Hälfte der wählenden Gemeindemitglieder genutzt.

EKiR-weit starten mehr als 5.700 Presbyteriumsmitglieder in eine neue Amtszeit
Nicht in allen der 605 rheinischen Gemeinden konnte auch im Sinne einer Auswahl gewählt werden. In rund 80 Prozent der Gemeinden entsprach die Zahl der Kandidierenden den Plätzen im Presbyterium oder lag darunter. In diesen Fällen gelten die Kandidierenden gemäß dem Presbyteriumswahlgesetz als gewählt, wenn der Kreissynodalvorstand den Wahltermin nicht verschiebt. Insgesamt wurden 5.749 Presbyteriumsmitglieder erstmals oder wieder gewählt, darunter 640 Mitarbeitende. Die Wahl stand unter dem Motto „Ich steh zur Wahl – Ich geh zur Wahl“.

Stichwort: Presbyterium
Die Leitung einer Kirchengemeinde heißt in der Evangelischen Kirche im Rheinland Presbyterium. Ihm gehören neben den Pfarrer*innen die gewählten Presbyterinnen und Presbyter an. Diese Amtsbezeichnung leitet sich vom griechischen Wort für „Älteste“ ab. Wählen können alle Gemeindemitglieder, die konfirmiert sind; gewählt werden kann, wer mindestens 18 Jahre alt ist.

Mahnwache in Hamm: Zwei Jahre Ukraine-Krieg sind zwei Jahre zu viel

Am 24. Februar versammelten sich über 120 Menschen auf dem Synagogenplatz in Hamm zu einer „Mahnwache für den Frieden“, um gegen den seit genau zwei Jahren anhaltenden Krieg in der Ukraine zu protestieren. Die Veranstaltung forderte das Ende des Konflikts und der russischen Aggression, die zahllose Menschenleben gefordert und Millionen zur Flucht gezwungen hat. Die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen, Pfarrerin Andrea Aufderheide, betonte die Unverhältnismäßigkeit und Grausamkeit des Krieges, der grundlos von Russlands Präsidenten Wladimir Putin angeordnet wurde: „Zwei Jahre Krieg sind zwei Jahre zu viel, denn diese russische Aggression richtet sich gegen alles, woran wir in Europa 70 Jahre lang geglaubt haben: Freiheit, Selbstbestimmung, Demokratie und Völkerrecht scheinen dauerhaft in Frage zu stehen.“


Martin Autschbach, Jugendpfarrer und Schulreferent der Evangelischen Kirchenkreise Altenkirchen und Wied, prangerte als Mitorganisator der Veranstaltung die Kriegsverbrechen an, die vor allem von russischen Streitkräften begangen wurden, und betonte den Kampf zwischen demokratischen Werten und einer totalitären Oligarchie: „Wir klagen die an, die verantwortlich sind für zahllose Kriegsverbrechen: Kriegsverbrechen wurden und werden überwiegend von den Streitkräften Russlands begangen.“
Marina Lahutina, eine Geflüchtete aus der Ukraine, berührte die Zuhörer mit ihrer persönlichen Geschichte und dankte Deutschland für die Hilfe. Sie schilderte: „Das Leben bereitet einen nicht auf solche Dinge vor. Ich hatte Todesangst. Es war, als ob ich nie existiert hätte.“
Texte von ukrainischen Schülern, die in Deutschland Zuflucht gefunden haben, verdeutlichten die verheerenden Auswirkungen des Krieges auf das Leben der Menschen vor Ort. Diese Texte wurden von Regine Wald, Pastoralreferentin im pastoralen Raum Betzdorf im Erzbistum Trier sowie Andrea Aufderheide und Martin Autschbach verlesen und stammen von Schülern der August-Sander-Realschule plus in Altenkirchen. Alona sagte: „In einen Schutzraum oder die Metro in Kiew schafft es mein Opa gar nicht mehr.“ Dominik schilderte: „Die Kinder können nicht mehr im Wald oder auf den Wiesen spielen, weil das sehr gefährlich ist: Da liegen Minen oder Bomben, die plötzlich explodieren können, wenn man sie berührt.“ Ilia, der mit seiner Familie aus der Ukraine geflüchtet ist, sagte: „Jeder in Dnipro kennt jemanden, der im Krieg gefallen ist.“
Die Veranstaltung endete mit einem Friedensgebet und dem Lied „We Shall Overcome“, das weltweit als Symbol des Protests gegen Ungerechtigkeiten gilt.

Gottesdienste zum Weltgebetstag 2024 im Kirchenkreis Altenkirchen

Der Weltgebetstag 2024, vorbereitet von Frauen aus Palästina, setzt ein starkes Zeichen für Frieden und Versöhnung. Unter dem Thema „…durch das Band des Friedens“ haben die Frauen aus Palästina einen ökumenischen Gottesdienst vorbereitet, der die aktuellen Lebensrealitäten und Hoffnungen der Menschen in Palästina reflektiert.
Inmitten der jüngsten Eskalationen im Nahostkonflikt, die durch den terroristischen Angriff der Hamas und die militärische Reaktion Israels ausgelöst wurden, bringt der Weltgebetstag 2024 die Stimmen der Frauen aus Palästina in den Fokus. Trotz der Herausforderungen des Konflikts betonen sie mit ihren Texten, Liedern und Gebeten die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit.

Die biblischen Texte in der Gottesdienstordnung, Psalm 85 und Epheser 4,1-7, ermutigen dazu, für Gerechtigkeit, Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte zu beten. Der Weltgebetstag lädt alle ein, sich über Konfessionsgrenzen hinweg zu vereinen und die Friedenssehnsucht der Frauen aus Palästina zu teilen. Der Weltgebetstag ist eine ökumenische Bewegung, die unter dem Motto „Informiertes Gebet und gebetserfülltes Handeln“ steht. Jedes Jahr am ersten Freitag im März organisieren und gestalten Frauen aus unterschiedlichen christlichen Konfessionen den Weltgebetstag, der in über 120 Ländern gefeiert wird.

Im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen finden am 1. März 2024 verschiedene Gottesdienste statt, zu denen die Frauen aus den Gemeinden herzlich einladen:

Altenkirchen: Gottesdienst um 16:00 Uhr in St. Jakobus, Rathausstr. 9, anschließend Einladung zum Beisammensein im Pfarrsaal

Betzdorf: Gottesdienst um 17 Uhr in der katholischen Kirche, Kirchstr. 71, Alsdorf

Flammersfeld: Gottesdienst um 15.00 Uhr in der Kirche St. Antonius in Oberlahr, anschließend gemeinsames Kaffeetrinken und Beisammensein

Friedewald: Gottesdienst um 17:30 Uhr in der Evangelischen Kirche Friedewald, anschließend Einladung zum Beisammensein

Gebhardshain: Zusammensein und Austausch um 15 Uhr im Bürgerhaus in Elkenroth. Der ökumenische Gottesdienst beginnt um 17 Uhr im Bürgerhaus. Anmeldung bis 23.02. bei Mareen Hahmann 02747 4470789 oder Sonja Weib 0151 72858999

Hamm: Gottesdienst um 17:00 Uhr in der Kath. Kirche St. Joseph, anschließend Einladung zum Beisammensein im Dietrich-Bonhoeffer-Haus Parkstraße 3

Herdorf-Struthütten: Gottesdienst um 18.00 Uhr in der Ev. Kirche in Herdorf

Hilgenroth: Gottesdienst um 15:00 Uhr im Gemeindehaus, Kirchstraße 3-5, 57612 Eichelhardt, anschließend Einladung zum Beisammensein

Kirchen-Freusburg: Gottesdienst um 17:00 Uhr in der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde, Austraße, Kirchen und um 18:00 Uhr Gottesdienst in der evangelischen Kirche Niederfischbach, Konrad-Adenauer-Str. 111A. Im Anschluss sind alle zu einem kleinen Imbiss eingeladen.

Wissen: Gottesdienst um 16:30 Uhr in der Kapelle im Krankenhaus Wissen, danach ab 17:30 Uhr Einladung zum Beisammensein in das Gemeindehaus Auf der Rahm 18

Mehren-Schöneberg: Gottesdienst am Sonntag, den 3. März (!) um 10:00 Uhr im Gemeindehaus Mehren

Weltgebetstag 2024

„Wir sind Millionen“: Das Diakonische Werk beteiligt sich an der bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien

An einem Infostand am Markttag Donnerstag, den 22. Februar 2024, können sich Interessierte in der Fußgängerzone in Altenkirchen zu den Unterstützungsangeboten in der Region informieren.

Unter dem Motto „Wir sind Millionen“ ruft die Interessensvertretung NACOA vom 18. bis 24. Februar 2024 wieder zu Veranstaltungen im ganzen Land auf, um auf die Lage betroffener Kinder aufmerksam zu machen. Auch die Fachstelle für Suchtprävention und für Kinder aus suchtbelasteten Familien im Diakonischen Werk Altenkirchen beteiligt sich in diesem Jahr mit einem Infostand an der Aktionswoche.

Etwa jedes fünfte Kind in Deutschland wächst mit einem suchtkranken Elternteil auf, das sind knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche. Rund sechs Millionen Erwachsene sind in einer suchtbelasteten Familie groß geworden. Viele von ihnen kämpfen ihr Leben lang mit den Folgen. Ihr Risiko, als Erwachsene selbst suchtkrank zu werden, ist im Vergleich zu Kindern aus Familien ohne Suchtthematik bis zu sechsfach erhöht. Zwei von drei Kindern mit suchtkranken Eltern sind im Laufe ihres Lebens von einer Sucht oder einer anderen psychischen Erkrankung betroffen.

Um diesen Schäden vorzubeugen, ist es wichtig, dass betroffene Kinder vertrauensvolle Beziehungen außerhalb der Familie aufbauen und professionelle Hilfe erhalten. Doch Sucht trägt in unserer Gesellschaft ein Stigma und ist in den betroffenen Familien ein Tabuthema, über das weder innerhalb noch außerhalb der Familie gesprochen wird. Im Rahmen der 15. NACOA-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien wollen wir daher diesen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Mut machen, über ihre Sorgen zu sprechen, Hilfsangebote im Netz und vor Ort zu suchen und sich vom Schatten der elterlichen Sucht zu befreien.

„Und vor allem möchten wir auf die Unterstützungsangebote vor Ort hinweisen, die wir schon haben“, sagt Miriam Ottweiler-Jaeger vom Diakonischen Werk in Altenkirchen. „Besonders freuen wir uns, dass wir – mit finanzieller Unterstützung durch das Jugendamt – weiterhin die Kindergruppe Saustark in Altenkirchen anbieten können, die sich zweiwöchentlich trifft und Kinder unterstützt, die in ihren Familien Sucht oder andere Belastungen erleben. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Frühe Hilfen beim Kreis bieten wir regelmäßige Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte zum Thema ‚Unterstützung für Kinder aus suchtbelasteten Familien in der pädagogischen Praxis‘ in Kitas und Schulen an. Eine weitere Besonderheit vor Ort ist eine eigene Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken, die sich ebenfalls zweiwöchentlich im Haus Felsenkeller trifft. Auch Einzelberatungen für betroffene Angehörige aller Generationen bieten wir bei uns in der Fachstelle im Diakonischen Werk an“, so die Diplom-Pädagogin. Die Erweiterung der Angebote für betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene ist für das Jahr 2024 geplant.

Am Donnerstag, den 22. Februar 2024 wird die Fachstelle für Suchtprävention und für Kinder aus suchtbelasteten Familien im Diakonischen Werk zusammen mit der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken vor dem Mehrgenerationenhaus „Mittendrin“ in der Fußgängerzone in Altenkirchen, Wilhelmstraße 10, von 9 bis 12 Uhr mit einem Infostand vertreten sein und gerne für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen. Jede*n Besucher*in des Infostandes erwartet ein kleines Präsent, passend zur Aktionswoche. Weitere Informationen erhalten Sie beim Diakonischen Werk Altenkirchen, Frau Miriam Ottweiler-Jaeger, Telefon: 02681 8008-46, E-Mail: miriam.jaeger@diakonie-altenkirchen.de.