Archiv für die Kategorie ‘Allgemein’

Beginn des Wahlvorschlagsverfahrens für die Presbyteriumswahl 2024

Am Sonntag, dem 4. Juni beginnt das Wahlvorschlagsverfahren für die Presbyteriumswahl 2024 in der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Alle Mitglieder einer evangelischen Kirchengemeinde sind dazu aufgerufen, Kandidatinnen und Kandidaten für das neu zu wählende Presbyterium vorzuschlagen. Wahlvorschläge können bis einschließlich 15. Juni bei der eigenen Kirchengemeinde abgegeben werden.
Die eigentliche Presbyteriumswahl findet am 18. Februar 2024 statt. Wahlberechtigt sind alle Gemeindemitglieder, die am Wahltag konfirmiert, Konfirmierten gleichgestellt oder mindestens 16 Jahre alt sind. Kandidierende müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Neben den Gemeindemitgliedern werden auch Mitarbeitende der Gemeinde ins Presbyterium gewählt. Außerdem gehören die Pfarrerinnen und Pfarrer zum Presbyterium.

Stichwort: Presbyterium
Die Leitung einer Kirchengemeinde heißt in der EKiR Presbyterium, die Mitglieder des Presbyteriums sind Presbyterinnen und Presbyter. Diese Amtsbezeichnung leitet sich vom griechischen Wort für „Älteste“ ab, da früher Leitungsaufgaben eher älteren und erfahreneren Menschen aus der Gemeinde übertragen wurden.
Das Presbyterium leitet und verwaltet die Gemeinde. Es trifft Entscheidungen zum Beispiel über die Schwerpunkte der Gemeindearbeit, die Gottesdienstordnung, die Verteilung der Gelder, die Einstellung von Mitarbeitenden oder die Wahl des Pfarrers oder der Pfarrerin.

Eine Kirche, die sich erfüllt von Gottes Geist auf die Socken macht

© Carsten Sommer / fundus-medien.de

© Carsten Sommer / fundus-medien.de

Die Pfingstbotschaft des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel:

„An Pfingsten bekommen wir, was wir gegenwärtig am meisten brauchen: Begeisterung, feurigen Lebensmut und Verständnis füreinander. Das alles wirkt Gottes Geist in uns. Er kommt, ohne dass wir wissen wie oder woher, ,wie ein Brausen vom Himmel‘. Er weckt Feuer in uns, wenn wir Christus nachfolgen, und schenkt uns die Gabe, andere zu verstehen, ,in anderen Sprachen zu sprechen‘. Damals wie heute treibt Gottes Geist uns raus: aus der eigenen Komfortzone rein in die Öffentlichkeit und vor allem hin zu anderen, die sich wie wir nach Hoffnung sehnen, nach etwas, das ihrem Leben Sinn und Orientierung gibt.

Das hat damals vor 2000 Jahren ebenso wie heute ganz konkrete Folgen. Damals lebten die Jüngerinnen und Jünger Gemeinschaft mit anderen, brachen Brot, beteten, teilten, was andere brauchten. Heute hilft uns Gottes Geist dazu, Familienarmut, dem Pflegenotstand, der Not von Geflüchteten öffentlich entgegenzutreten – und miteinander zu teilen, was andere brauchen. Gottes Geist hilft uns, die Sprache anderer zu sprechen: ,die Parther, Meder, Elamiter‘ stammen aus Kabul, Idlib und Odessa. Und manchmal liegen die Sprachbarrieren schon am Gartenzaun zum Nachbarn, der so ganz anders über Klima, Impfen oder Genderstern denkt als wir selbst. Auch hier hilft uns Gottes Geist, Mauern zu überwinden. Pfingsten feiern wir eine Hoffnung, die andere ansteckt. Gottes Geist ist ,nicht ein Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit‘. (2. Tim 1,7) Darum machen wir uns als Kirche auf die Socken – und ich bin dankbar für die vielen begeisternden Projekte, die dazu in unseren Gemeinden passieren: vom Tauffest in Mülheim/Ruhr über ,Young Preaching‘ in Langenfeld bis hin zu den Besuchen bei allen Mitgliedern in der Kirchengemeinde Goch.“

Stichwort: Pfingsten
Pfingsten wird 50 Tage nach Ostern gefeiert. Von dieser Zeitspanne hat das Fest auch den Namen. Er leitet sich ab vom griechischen Wort für „fünfzigster (Tag)“: „pentekoste (hemera)“. Am 50. Tag nach Ostersonntag schließt das Pfingstfest die österliche Festzeit ab. Es ist das dritte Hauptfest der Kirche. Nach Weihnachten, dem Fest der Liebe Gottes zu den Menschen, und Ostern, dem Fest der Auferstehung Jesu Christi, feiern Christinnen und Christen an Pfingsten die Sendung des Heiligen Geistes.

Quelle: ekir.de

Eine Einführung und zwei Verabschiedungen in Wissen

Pfarrer Stefan Turk, stellvertretende Skriba Pfarrerin Kirsten Galla, Pfarrer Martin Göbler und stellvertretende Synodalälteste Hildburg Marie Thomas (1. Reihe v. l.) im Kreis der Mitwirkenden

Pfarrer Stefan Turk, stellvertretende Skriba Pfarrerin Kirsten Galla, Pfarrer Martin Göbler und stellvertretende Synodalälteste Hildburg Marie Thomas (1. Reihe v. l.) im Kreis der Mitwirkenden

Am vergangenen Sonntag wurde Stefan Turk in einem Festgottesdienst in der Erlöserkirche in Wissen offiziell in sein Amt als Schulpfarrer an der Berufsbildenden Schule (BBS) Wissen eingeführt. Turk, der bereits seit Februar 2023 im Schuldienst ist, war von 2015 bis Ende Januar 2023 Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Birnbach. Im gleichen Gottesdienst wurde dann auch Martin Göbler, der wiederum seit Februar 2023 eine Gemeindepfarrstelle in Altenkirchen bekleidet, aus dem Schuldienst an der BBS Wissen verabschiedet. Weiterhin wurde Hildburg Marie Thomas von ihrem Dienst entpflichtet: Sie hat sich über Jahrzehnte ehrenamtlich im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen engagiert und war seit 2015 stellvertretende Synodalälteste. Als Vorsitzende des Kindertagesstättenfachausschusses lagen ihr dabei besonders die Belange der Kinder und Kitas im Kirchenkreis am Herzen.

Anders als angekündigt konnte Schulpfarrerin Marion Holzhüter krankheitsbedingt nicht in diesem Gottesdienst entpflichtet werden und auch die Superintendentin Pfarrerin Andrea Aufderheide war erkrankt, sodass die stellvertretende Skriba des Kirchenkreises Kirsten Galla für sie eingesprungen ist. Galla verantwortete mit persönlichen Worten auf Grundlage des Bibelverses aus 1. Mose 28, 15a „Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst“ die Einführung und Verabschiedungen, als Liturg wirkte Pfarrer Marcus Tesch aus Wissen und die Predigt hielt der eben eingeführte Stefan Turk. Passend zum Sonntag Exaudi stellte er dabei das Hören in den Mittelpunkt und beschrieb das „Hören als Grundhaltung“ als wesentliches Prinzip nicht nur in seiner Rolle als Schulseelsorger: „Gottes Stimme zu hören muss gelernt und geübt werden!“, so der 60-jährige Theologe. Für den musikalisch-festlichen Rahmen sorgte Kreiskantorin Hyejoung Choi an der Orgel unter anderem mit Musik von César Franck.

Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus sprachen die stellvertretende Skriba Kirsten Galla, die Schulausschussvorsitzende Barbara Kulpe, Schulreferent Martin Autschbach und Annette Schimmel, Studiendirektorin bei der Schulleitung der BBS Wissen, Grußworte: Dabei wurden stets das offene Ohr für die Belange von Kindern und Jugendlichen, das sorgfältige Hinhören sowie die seelsorgerlichen Aspekte in der pädagogischen Arbeit des Eingeführten und der Verabschiedeten unterstrichen.

Ökumenische Pfingstvesper in Altenkirchen

© Carsten Sommer / fundus-medien.de

© Carsten Sommer / fundus-medien.de

Es ist eine liebgewonnene und hoffnungsstiftende Tradition in Altenkirchen:
Am Samstag vor Pfingsten feiern in der Kreisstadt evangelische und katholische Christen eine ökumenische Pfingstvesper. In diesem Jahr findet sie am Sonnabend, dem 27. Mai um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Jakobus an der Rathausstraße statt. Die biblischen Erzählungen, Lieder und Texte aus der Literatur erzählen und inspirieren für den Geist,
der Menschen lebendig macht und offen für andere und für Gott. Gespräche und Begegnungen mit Brot und Wein beschließen die Vesper.

„Komm, Heiliger Geist“ – Geistliche Abendmusik zu Pfingsten

Röver-Orgel in Daaden

Röver-Orgel in Daaden

Mal fröhlich-beschwingt, mal zart-schwebend – auf vielfältige Weise wird Gottes lebensschaffender Geist musikalisch zum Klingen gebracht und so wird das Pfingstfest auf ganz andere Weise erlebbar. In einer Geistlichen Abendmusik am Samstag, dem 27. Mai 2023 um 19:00 Uhr in der Ev. Barockkirche spielt Stefan Heidrich Orgelwerke von Georg Böhm, Dietrich Buxtehude, Johann Georg Herzog, Felix Mendelssohn Bartholdy und anderen Komponisten. Begleitet wird die Musik durch Lesungen von Pfarrerin Kirsten Galla. Der Eintritt ist frei. Über eine Spende zugunsten der Restaurierung unserer Röver-Orgel würden wir uns sehr freuen.

Internationale Ökumene erlebbar machen

Pfarrerin Elizabeth Silayo

Pfarrerin Elizabeth Silayo

Im Regionalen Dienst der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) ist seit dem Ende des vergangenen Jahres eine Pfarrerin aus Tansania tätig: Elizabeth Silayo. Sie wirkt in der Region Mittelrhein-Lahn des früheren Gemeindedienstes für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland. Ein Besuch am Deutschen Eck in Koblenz machte sie und ihren ebenfalls tansanischen Kollegen Yoram Karusya (Region Niederrhein) mit dem Rhein, dem „deutschesten“ aller Flüsse, vertraut und vermittelte einen Eindruck von rheinischer Geschichte und Tradition.

Vom Kilimandscharo in den Hunsrück – der Gegensatz der Kulturen könnte kaum größer sein. Doch Elizabeth Silayo sieht den Wechsel mit Humor. „Ich fühle mich hier wohl“, stellt sie fest und beschreibt den guten Kontakt zu ihren Nachbarn in Rheinböllen im Kirchenkreis Simmern-Trarbach, wo sie seit dem Herbst 2022 mit ihrem Mann und zwei Kindern wohnt. Probleme macht lediglich die mangelhafte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Zu der Region, in der die Pfarrerin die internationale ökumenische Arbeit vernetzen und unterstützen soll, gehören neben Simmern-Trarbach die Kirchenkreise An Lahn und Dill, Koblenz, Altenkirchen und Wied. Hier gibt es Partnerschaften mit Kirchen in Botswana, Indonesien, den Philippinen, Tansania, West-Papua, der Demokratischen Republik Kongo und Namibia.

„Es ist gut, wenn wir als Kirche in Deutschland spüren, dass wir in größere ökumenische Kontexte eingebunden sind“, betont Superintendent Markus Risch. Elizabeth Silayo habe sofort Kontakte zu den Gemeinden und vielen Arbeitsbereichen, wie den KiTas, aufgebaut. „Sie kann mit ihrer Erfahrung und ihrer Spiritualität Brücken zwischen den Kulturen bauen und neue Impulse setzen.“

Elizabeth Silayo ist promovierte Theologin und Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT). Einige Jahre hat sie in einer großen diakonischen Einrichtung in Bayern gearbeitet. Sie wuchs im Osten Tansanias auf in einer Familie mit fünf Geschwistern. Nach Studium und Ordination war sie Gemeindepfarrerin und Dozentin in der Theologen-Ausbildung ihrer Kirche sowie an Universtäten in Oslo und Erlangen. Dabei entstanden verschiedene wissenschaftliche Arbeiten sowie eine Dissertation.
Das kirchliche Engagement gehörte von Kindheit an zu ihrem Leben „Die Kirche ist berufen, Friedensstifterin zu sein und die gute Schöpfung Gottes zu bewahren“, meint Elizabeth Silayo und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Theologie ist lustig und unser ganzes Leben ist Theologie, wenn wir es ernst nehmen.“ Gemeinsam mit ihren Theologen-Kolleginnen und -Kollegen möchte sie die ökumenische und missionarische Arbeit in den Gemeinden organisieren. Sie betont: „Ich glaube an die Kraft des Miteinanders, wenn es darum geht, die Mission Gottes zu erfüllen.“

„Die internationale Gemeinschaft von Kirchen erlebbar zu machen“, ist nach den Worten von Angelika Veddeler, Teamleiterin des Regionalen Dienstes der VEM, das Anliegen des früheren Gemeindedienstes für Mission und Ökumene (GMÖ) in den sechs Regionen der rheinischen Kirche. „So wird ein Sonntagsgottesdienst am Niederrhein mit Partnern aus Sumatra vorbereitet und über elektronische Verbindungen gemeinsam gefeiert oder ein Workshop mit Musikerinnen und Musikern aus Afrika, Asien und Europa entwickelt neue Liturgien“, beschreibt sie Beispiele dieser Arbeit. „Es gibt Workshops mit Leitenden von Kindertagesstätten, in denen die neue ‚Alle-Kinder-Bibel‘ vorgestellt wird, oder einen Fachaustausch zum Wichern-Jubiläum 2023, gestaltet mit Diakonikerinnen und Diakonikern aus Afrika, Asien und Deutschland.“

Der Regionale Dienst soll Aktivitäten von Gemeinden und Kirchenkreisen im Bereich Mission und internationaler Ökumene miteinander vernetzen und dabei Interessen und Wünsche zum Beispiel im Bereich der Partnerschaften unterstützen. „Er soll ökumenische Gemeinschaft lebendig werden lassen und Zusammenarbeit in Globalität und Diversität fördern“, betont Angelika Veddeler und regt dazu an, das gemeinsame Lernen in ökumenischer Perspektive zu entdecken und weiterzuentwickeln.

Mit ganz konkreten Angeboten arbeitet Elizabeth Silayo auf diese Ziele hin. So regte sie ein internationales Treffen in der Kirchengemeinde Rheinböllen an. Ihre Überzeugung lautet: „Begegnung fördert Frieden unter uns.“ 21 Menschen aus Tansania, Deutschland und der Ukraine nahmen an den lebhaften Gesprächen bei Kaffee und Chai Masala aus Tansania teil. Besonders wichtig ist der Pfarrerin, Geflüchteten aus der Ukraine die Chance zu geben, Kontakte zu knüpfen. „Wir können einander unterstützen, wenn wir uns besser kennen“, betont sie. Vor allem Frauen aus der Ukraine fühlten sich oft isoliert in ihrem neuen Wohnort. „Für sie sind solche Treffen ungeheuer wichtig, um die Menschen im Kirchenkreis kennenzulernen.“

Text: Marion Unger

Fahrt des Kreisposaunenchores Altenkirchen nach Gransee

Ständchen bei Herrn von Ribbeck

Ständchen bei Herrn von Ribbeck

Erstmals nach vielen Jahren ertönten wieder gemeinsame Klänge von Bläserinnen und Bläsern aus evangelischen Posaunenchören der beiden Partnerkirchenkreise Altenkirchen und Oberes Havelland (Brandenburg). Quasi als „Neustart nach Corona“ reiste der Kreisposaunenchor Altenkirchen vom 18. bis zum 21. Mai ins Havelland, um den Kontakt zu dem Chor in Gransee zu erneuern und dem „Herrn Ribbeck auf Ribbeck“ die Reverenz zu erweisen. Denn das Ensemble, in dem rund 25 Bläserinnen und Bläser aus sechs Posaunenchören des Kreises musizieren und das seit 2016 unter der Leitung von Alfred Stroh steht, führte zu Theodor Fontanes Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ eine fünfsätzige Suite vor Schloss und Kirche im Nauener Ortsteil Ribbeck in einem Freiluftkonzert auf. Literatur traf hier auf Musik, die Alfred Stroh passend zu fünf Abschnitten des Gedichtes komponiert hatte. Der Uraufführung ging eine Besichtigung der Kirche in Ribbeck voraus, wo man noch Fragmente des Birnbaums, der das Grab Ribbecks einst zierte, im Eingangsbereich der Kirche entdecken kann. Beeindruckt von der „Ribbeckschen Nähe“ ließen die Bläserinnen und Bläser dann die Suite im Wechsel von Text und Musik erschallen.
Selbstverständlich sind auch heute in Ribbeck noch Birnbäume präsent, die der Chor nach der gelungenen Uraufführung im „Deutschen Birnengarten“ im Park von Schloss Ribbeck besuchte. Hier wurden 2008 aus allen 16 Bundesländern regionale Birnensorten gepflanzt. Aus Rheinland-Pfalz fanden die Altenkirchener die „Frühe von Trevoux“ im frühlingshaften Grün innerhalb des Birnenreigens.

Gemeinsames Konzert der beiden Bläserchöre

Gemeinsames Konzert der beiden Bläserchöre

Eine zweite Aufführung erfuhr die „Ribbeck-Suite“ bei einem gemeinsamen Konzert mit dem Posaunenchor aus Gransee. In der beeindruckenden Marienkirche, der größten Kirche im Partnerkirchenkreis, musizierten beide Chöre sowohl alleine als auch gemeinsam. Kantorin Karin Baum und Alfred Stroh hatten das Konzert mit Werken aus vier Jahrhunderten über mehrere Wochen in getrennten Chorproben vorbereitet und wechselten sich auch im Dirigat ab. Es erklangen u. a. ein dreichöriges „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ von Michael Praetorius, „Denn er hat seinen Engeln“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, „I will follow him“ und „Tango aferrando“ von Thomas Riegler, bevor mit Humperdincks „Abendsegen“ die rund 35-köpfige Bläsergruppe das Konzert unter großem Beifall beendete.
Die schon seit DDR-Zeiten bestehende Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen Altenkirchen und Gransee wurde besonders von den Posaunenchören der Kirchengemeinden Altenkirchen und Gransee gepflegt. Daher waren auch in den Reihen des Kreisposaunenchores „Partnerschafts-Veteranen“ vertreten, die mit großer Freude willkommen geheißen wurden. Bei einem „Abend der Begegnung“ kamen alle Westerwälder Gäste und die einheimischen Gemeindemitglieder ins Gespräch, tauschten sich aus und konnten sich kennenlernen. In ihren mitgeschickten Grußworten unterstrichen die Altenkirchener Pfarrerin Gudrun Weber–Gerhards und die Superintendentin des Kirchenkreises Pfarrerin Andrea Aufderheide die Bedeutung des Fortbestands der Partnerschaft.
Neben einer Schiffstour auf brandenburgischen Seen und der Erkundung der Stadt Rheinsberg oder der Besichtigung und Turmbesteigung der Marienkirche war es für die Altenkirchner Bläsergruppe auch selbstverständlich, einen gemeinsamen Gottesdienst und die darin eingebettete Taufe mit viel Musik auszugestalten.
Danach verabschiedeten sich die Altenkirchener, gestärkt durch einen Imbiss, mit herzlichem Dank für die rührende Betreuung von den einheimischen Gastgebern, die bestens für das Wohl von Kreisposaunenchor und Begleitern gesorgt hatten.
Ein ganz besonders großes Dankeschön gilt dem „Bundesmusikverband Chor und Orchester e. v.“ (BMCO), der die Reise des Kreisposaunenchores im Rahmen des Förderprogramms „Neustart Amateurmusik“ aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) großzügig unterstützte.

Alfred Stroh

Martin Göbler als Pfarrer in Altenkirchen eingeführt

Am Sonntag, dem 14. Mai wurde Martin Göbler in einem großen Festgottesdienst in der Christuskirche offiziell in die zweite Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen eingeführt.

Gudrun Weber-Gerhards, Martin Göbler und Superintendentin Andrea Aufderheide vor dem Gottesdienst im Kreis der Ordinierten und des Presbyteriums

Gudrun Weber-Gerhards, Martin Göbler und Superintendentin Andrea Aufderheide vor dem Gottesdienst im Kreis der Ordinierten und des Presbyteriums

„Sie wollen mit Menschen nach Gott suchen. Und da Sie vom Guten und Wertvollen ausgehen, das jedes Leben mit sich bringt, unterstützen Sie Menschen in der Suche nach Gott, ohne vereinnahmen oder bekehren zu wollen“, sagte die Superintendentin des Kirchenkreises Altenkirchen, Andrea Aufderheide, in ihrer Ansprache. Dass Göbler aus seinem bisherigen beruflichen Wirken, etwa in der kreiskirchlichen Öffentlichkeitsarbeit in Wuppertal oder zuletzt als Schulpfarrer an der Berufsbildenden Schule Wissen, viel Erfahrung und ein „weites Herz“ mitbringe, sei für die Gemeinde ein Segen, so Aufderheide weiter.
Im Einführungsgottesdienst, der liturgisch von Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards mitgestaltet wurde, stellte Göbler in seiner Predigt die Formel „Dient Gott und der Zeit“ als Destillat des 12. Kapitels des Römerbriefes in den Mittelpunkt: „Das ist eine faszinierende Zusammenfassung theologischer Identität und des Selbstverständnisses des eigenen Dienstes!“ Ausgehend davon, dass Gottes Geist die Menschen und ihr Leben bestimmt, hob er passend zum Sonntag Rogate (lat.: Betet!) den Wert des Gebets hervor: „Wer ernsthaft betet, ist nicht untätig. Das Gebet schenkt Kraft für das, was wir zu tun haben!“ Besonders kurz und prägnant sei dieses Prinzip im Motto der Benediktiner „Bete und arbeite“ formuliert. „Es geht um das eigene Gebet für alle zu dem einen Gott, der die ganze Welt retten will“, so der 52-jährige Theologe.

Superintendentin Andrea Aufderheide spricht Martin Göbler Gottes Segen zu

Superintendentin Andrea Aufderheide spricht Martin Göbler Gottes Segen zu

Die Einführung und die Predigt von Martin Göbler wurden musikalisch festlich umrahmt: Der Posaunenchor und die Kantorei musizierten unter Leitung von Kreiskantorin Hyejoung Choi, die natürlich auch an der Walcker-Orgel in der Konzertkirche zu hören war. Dabei spannte sie einen Bogen von César Franck bis hin zu den zeitgenössischen Komponisten John Rutter und David German.
Beim anschließenden Empfang im Theodor-Maas-Haus hob Superintendentin Aufderheide in ihrem Grußwort Göblers menschliche Zugewandtheit, seinen Realitätssinn und trockenen Humor hervor. Sie dankte allen, nicht zuletzt Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards, die sich während der langen Vakanzzeit mit großem Engagement den Aufgaben und Herausforderungen gestellt haben. Pater Roy von der katholischen Pfarrei St. Jakobus und Joseph unterstrich den Wert der Seelsorge und freute sich, dass ausgerechnet am Muttertag ein neuer Pfarrer in der „Mutterkirche Altenkirchens“ eingeführt wurde. Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz wiederum zeigte sich erfreut darüber, dass mit Martin Göbler ein Pfarrer im Amt ist, der hier verwurzelt ist und „unsere Sprache spricht.“ Schmunzelnd ergänzte er: „Auch, wenn Sie in Almersbach und nicht in Altenkirchen wohnen!“. Die tiefe Verbundenheit Göblers mit der Region zeigte sich genauso wie die beeindruckende Vielfalt der Kirchengemeinde in der Vielzahl an weiteren Grußworten, die alle mit den besten Wünschen für Göblers künftiges Wirken in Altenkirchen endeten.

Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz gratuliert Martin Göbler

Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz gratuliert Martin Göbler

Pfarrer Martin Göbler
Göbler wurde 1971 in Altenkirchen geboren und wuchs in Almersbach auf. Nach dem Studium der Theologie in Wuppertal und Bochum unterrichtete er am altsprachlichen Gymnasium in Elberfeld, verantwortete die Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Wuppertal mit und leistete gut zwei Jahrzehnte Predigtdienst in der Kirchengemeinde Barmen-Gemarke. 2020 zog es ihn aus familiären Gründen wieder zurück in den Westerwald: Drei Jahre wirkte er als Schulpfarrer an der Berufsbildenden Schule Wissen. Am 31. Juli 2022 wurde er vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen einstimmig als Nachfolger von Pfarrer Albert Werner Zeidler gewählt.