Herbstsynode des Kirchenkreises: Wahlen und Votum zur Barmer Erklärung
Die Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen tagte in diesem Jahr am 8. und 9. November in Flammersfeld. Sie stand im Zeichen von Finanzen, Wahlen, Berufungen und einem Votum der Synode anlässlich des 90. Jahrestages der Barmer Theologischen Erklärung. Die Erkärung, die die alleinige Autorität Jesu Christi für die Kirche betont und sich gegen jeden politischen oder ideologischen Einfluss auf die christliche Lehre wendet, ist dabei die theologische Grundlage für das entschiedene Auftreten der Synode gegen Hass und Intoleranz. Die Synode hat mit ihrem Votum klargestellt, dass eine völkisch-nationalistische Gesinnung mit dem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche nicht vereinbar ist. Dass Kirche vielmehr Raum für Dialog und Mitmenschlichkeit schaffen soll, wurde dabei bereits in der Synodalpredigt von Schulpfarrerin Martina Kaiser deutlich: Sie stellte die geschwisterliche Beziehung von Juden und Christen in den Mittelpunkt ihrer Predigt und mahnte anlässlich des Jahrestags der Reichspogromnacht eindringlich zur Verantwortung von Christinnen und Christen, „klare Kante gegen Rechtsextremismus in unserem Land zu zeigen“. Das war dann auch der Tenor von Fred Jüngerich, der als Gast der Synode gleich in dreifacher Funktion auftrat: als Kreisbeigeordneter, Verbandsgemeindebürgermeister und Vertreter des Ortsbürgermeisters. Jüngerich stellte in seinem Grußwort außerdem klar: „Kommune braucht zwingend Kirche – und Kirche braucht Kommune!“
Der umfassende Bericht der Superintendentin Andrea Aufderheide, den sie unter die Jahreslosung 2025 „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1.Thessalonicher 5,21) stellte, beleuchtete die letzten acht Jahre ihrer zurückliegenden Amtszeit und stellte damit auch die zentralen Themen einer erneuten Amtszeit klar: Die Fusion der Kirchenkreise Altenkirchen und Wied, der Prozess zur Klimagerechtigkeit 2035 und generell „Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit entgegenzutreten und unsere Werte der Toleranz und Vielfalt im solidarischen Miteinander vorzuleben und zu bewahren“, so Aufderheide.
Die rund 50 Synodalen wählten Schulpfarrerin Andrea Aufderheide für eine weitere Wahlperiode von acht Jahren zur Superintendentin des Kirchenkreises und Schulpfarrer Stefan Turk als Skriba. Kurt Höblich aus Wissen und Ulrike Thiel-Schmidt aus Altenkirchen wurden ebenfalls in ihren Ämtern als Synodalälteste bestätigt. Mit Manfred Pick aus Flammersfeld als stellvertretendem Synodalältesten wird ein neues Gesicht im Kreissynodalvorstand (KSV) die Geschicke des Kirchenkreises mit verantworten. Darüber hinaus wurden neben der Finanzplanung 2025 auch die Fachausschüsse und Synodalbeauftragungen für die vielfältigen Arbeitsbereiche des Kirchenkreises beschlossen.
Die nächste Sommersynode tagt am Samstag, den 14. Juni 2025.
Stichwort: Kreissynode
14 evangelische Kirchengemeinden bilden den Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen. Die Kreissynode ist das Leitungsorgan des Kirchenkreises, sie bestimmt den Kurs der evangelischen Kirche im Kreis. Zu den Mitgliedern zählen alle im Kirchenkreis tätigen Pfarrerinnen und Pfarrer sowie aus den Presbyterien der Gemeinden entsandte und berufene Mitglieder. Die Tagungen sind öffentlich und finden in der Regel zweimal im Jahr statt. Der Kreissynodalvorstand (KSV) leitet den Kirchenkreis in Zeiten, in denen die Synode nicht tagt.