Viele Entscheidungen der Kreissynode

Neben der Entscheidung zur künftigen KITA-Trägerschaft auf Kirchenkreisebene traf die Kreissynode einstimmig viele weitere Entscheidungen. U.a. zu ihrem Haushalt, zu Umlagesätzen und künftigen Kirchenkreis-Kollekten. Nachwahlen zu Ausschüssen beschäftigten die Synode ebenso wie der Blick auf besondere Jubiläen. Hier finden Sie eine Zusammenstellung des Synodengeschehens.

Haushalt 2022 und Finanzen

Knapp 5,3 Millionen Euro umfasst der kreiskirchliche Haushalt für das kommende Wirtschaftsjahr. Das sind rund 80 000 Euro mehr als im Vorjahr. Ein Defizit von rund 29 000 Euro wird durch positive Ergebnisvorträge abgedeckt.

Trotz der leicht erhöhten Kirchensteuereinnahmen bricht bei den kirchlichen Haushaltern kein Jubel aus: steigende Löhne, höhere Energiekosten, gekürzte oder künftig wegfallende kommunale Zuschüsse und wenige oder gar keine Zinseinnahmen zeigen auf, dass künftig noch intensiver auf Einsparungen geschaut werden muss. Oder wie es der Leiter des kirchlichen Verwaltungsamtes, Maik Treck, bei der Einbringung des Haushalts in die Synode ausdrückte: „Wir werden kurz- bis mittelfristig flächendeckend über geeignete Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen beraten müssen!“

Treck unterstrich gegenüber den Gemeinden, dass sie hierbei seitens des Verwaltungsamtes mit Unterstützung rechnen können. „Entsprechende Vergleichsdaten aus allen Kirchengemeinden liegen inzwischen vor, und wir beabsichtigen, diese im Kreis der Finanzkirchmeister Anfang kommenden Jahres zu besprechen. Hieraus können Rückschlüsse gezogen werden, in welchen Aufgabenfeldern man personell und/oder fiskalisch gut aufgestellt ist und wo nicht. Aus Best-Practice-Beispielen kann man ggf. Rückschlüsse ziehen, wo man die Einnahmesituation verbessern oder Kosten reduzieren kann. Ggf. wird hieraus auch deutlich, wo mit gemeindeübergreifenden Konzeptionen nachhaltig Kosten gesenkt werden können, ohne Aufgabenfelder aufzugeben!“

Kirchenkreis Altenkirchen profitiert weiterhin vom übersynodalen Finanzausgleich

Der Kirchenkreis Altenkirchen gilt als einer der „ärmeren Kirchenkreise“ innerhalb der 37 rheinischen Kirchenkreise und profitiert bei der Zuweisung von Kirchensteuermitteln von den reicheren Kirchenkreisen der Landeskirche: er erhält dazu Mittel aus dem übersynodalen Finanzausgleich.
Der kreiskirchliche Haushalt 2022 wurde von der Synode einstimmig beschlossen; ebenso der Haushalt des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises, der mit rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt wird.

Umlagesatz von 18,7% bleibt bestehen

Die Kreissynode 2020 hat die kreiskirchliche Umlage für die Jahre 2021 bis 2023 auf 18,7 % festgesetzt. So werden im kommenden Jahr rund 1,439 Millionen Euro in die Kassen der 14 Kirchengemeinden fließen. Ohne Gegenstimmen und Enthaltungen beschloss die Synode, dass es – da keine wesentlichen strukturellen Veränderungen vorliegen – keine Anpassung des festgelegten Umlagesatzes geben soll.

Rund 852 000 Euro zahlen die Kirchengemeinden an Verwaltungsausgaben 2022 an den Kirchenkreis. 2016 hatte die Synode ein sogenanntes „Mischmodell“ für diese Verwaltungsumlage beschlossen. Im kommenden Haushaltsjahr wird das Verteilungsverhältnis im Mischsystem auf 80% nach tatsächlichem Aufwand und 20% nach Anzahl der Gemeindeglieder berechnet. In 2023 erfolgt nach Synodenbeschluss eine Anpassung (90% tatsächlicher Aufwand/10% Anzahl der Gemeindeglieder) und ab 2024 und für die Folgejahre zählen dann nur noch die tatsächlichen Aufwendungen als Grundlage für die Verwaltungsumlage.

Die Kreissynode startete mit einer Andacht von Superintendentin Andrea Aufderheide (links), die von Daniela Burbach (rechts)  musikalisch ausgestaltet wurde. Martin Schmid-Leibrock von der Kirchengemeinde Altenkirchen zeichnete die Andacht in der Christuskirche auf, die während der Synode eingespielt wurde.

Kreiskirchliche Kollekten in 2022

Neben den landeskirchlichen Kollektenvorgaben kann auch der Kirchenkreis drei Kollekten, die im Laufe eines Jahres in den Kirchengemeinden gesammelt werden, vorgeben. Die Synode beschloss, dass zwei der kreiskirchlichen Kollekten in den Kirchenkreis Muku fließen.
Am Sonntag, 6. Februar sind sie für Schulmaterialien für bedürftige und verwaiste Kinder in Muku bestimmt.

MEHR zum Schulprojekt in Muku. Spenden für das Projekt sind bei dem angegebenen Konto jederzeit möglich und gerne gesehen!

Am 13. März werden mit heimischen Kollektengeldern weitere Arbeiten am Wasserprojekt MANUNGA in Muku finanziert.

Mehr zum Projekt MANUNGA können Sie HIER nachlesen

Die kreiskirchliche Kollekte am Sonntag, 3. Juli, kommt der Arbeit der Schuldnerberatung unseres Diakonischen Werkes zugute. HIER finden Sie mehr zur diakonischen Arbeit im Kirchenkreis Altenkirchen

 Wahlen

Personalveränderungen im Kirchenkreis machten im Jahr nach der großen Wahlsynode in 2020 Nachwahlen nötig.

So wurde Pfarrer Marcus Tesch (Wissen) als erster Stellvertreter der theologischen Abgeordneten des Kirchenkreises zur Landessynode gewählt. Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards (Altenkirchen) wurde als zweite Stellvertreterin gewählt.

Zum Vorsitzenden im synodalen Ausschuss für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen wählte die Synode Pfarrer Bernd Melchert (Mehren-Schöneberg).

Pfarrerin Anja Karthäuser (Betzdorf) wurde zur Synodalbeauftragten des Arbeitsgebietes „Ehrenamt“ gewählt; die Synodalbeauftragung für den „innerreligiösen Dialog Christen und Juden“ wurde von der Synode auf Pfarrer Karsten Matthis (Flammersfeld) und für „innerreligiösen Dialog Christen und Muslime auf Pfarrerin Sabine Keim (Kirchen) übertragen.

Gäste der Synode

Auch in „elektronischer Runde“ gab es Gäste bei der Kreissynode. So schalteten sich interessierte KITA-Mitarbeitende aus verschiedenen Gemeinden bei der Diskussion um die Übergabe der Trägerschaft zu, ebenso ehrenamtliche und ehemalige Mitarbeitende.

Erstmals Gast bei einer Synode unseres Kirchenkreises war Dekan Pfarrer Dr. Augustinus M. Jünemann als Vertreter des kürzlich neu errichteten „Pastoralen Raumes Betzdorf“. Dieser „Pastorale Raum Betzdorf“ ist territorial gleichzusetzen mit dem Dekanat Kirchen, das zum Jahresende 2021 aufgehoben wurde. In seinem Grußwort an die Synode hoffte Jünemann, dass es künftig auch möglich ist, in den direkten persönlichen Austausch zu treten.  Er freute sich, dass er bei der Kreissynode schon einmal synodales Miteinander kennenlernen durfte: „Synodales Arbeiten wird auch für uns im Bistum Trier künftig wesentlicher Bestandteil sein!“

Grußworte zur Synode kamen vom landeskirchlichen Begleiter, Henning Boeker, Landrat Dr. Peter Enders und dem ehemaligen Kirchener Gemeindepfarrer Eckhard Dierig.

 An Jubiläen erinnert

Gleich drei Pfarrer:innen/Emeriti feierten im abgelaufenen Jahr ihr Ordinationsjubiläum. Superintendentin Andrea Aufderheide erinnerte bei der Kreissynode noch einmal an diese besonderen Jubiläen und gratulierte noch einmal via Bildschirm. Die Erinnerungsgeschenke wurden bereits auf dem Postweg übermittelt.

Pfarrer i.R. Hartmut Hülsmann (ehemals Schulpfarrer am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Betzdorf) feierte im Oktober sein 50. Ordinationsjubiläum.

Auf ihr 25. Ordinationsjubiläum blickten seit der letzten Synode Schulpfarrerin Marion Holzhüter (BBS Wissen), Gemeindepfarrerin Sabine Keim (Kirchen) und Gemeindepfarrer Andreas Stöcker (Hamm) zurück.

Eine weitere Ehrung von Jubilaren, nämlich derjenigen, die in den unterschiedlichsten Abteilungen des Kirchenkreises und seinen Dienststellen aktiv sind, erfolgte traditionell bereits im gemeinsamen (virtuellen) Gottesdienst aller Kirchenkreis-Angestellten am Buß- und Bettag.

Kollekte für Flutopfer nun online

Da langfristig geplant war, die Kollekte des Synodengottesdienstes für den kirchlich-diakonischen Hilfsfond für die Flutopfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu verwenden, wurde die Spendenmöglichkeiten aktuell online eröffnet. Der KSV dazu: „In den Flutgebieten sind die psychischen und auch materiellen Folgen noch immer groß. Jede kleine und große Unterstützung ist ein Zeichen der Solidarität und des geschwisterlichen Zusammenstehens. Ganz herzlichen Dank für jede Gabe!“

Wer den Hilfsfond unterstützen will kann dies auf folgendem Konto tun:

IBAN: DE94 5735 1030 0000 0021 70

Verwendungzweck: Spende Synode Januar 2022

Schutzkonzept liegt vor – Schulungen laufen

In ihrem Bericht an die Kreissynode erinnerte Superintendentin Andrea Aufderheide an die gemeinsamen Maßnahmen, mit denen man sich auf kreiskirchlicher und gemeindlicher Ebene mit dem sensiblen Thema – dem Schutz vor sexualisierter Gewalt – einsetzt.  „Es braucht unsere gemeinsame Wachsamkeit und unser konsequentes Eingreifen und Handeln“, unterstreicht sie.

Die Landessynode 2020 hatte ein Präventionsgesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beschlossen, das seit rund einem Jahr alle kirchlichen Körperschaften (Kirchengemeinden, Kirchenkreise, Verbände, Werke, Landeskirche) einschließlich ihrer unselbständigen Einrichtungen verpflichtet, bis Mitte dieses Jahres Schutzkonzepte zu erstellen und zu beschließen.

Eine Arbeitsgruppe unter Federführung von Jugendreferentin Carola Paas hat dazu ein Schutzkonzept für den Kirchenkreis entwickelt, das am 14.07.2021 vom Kreissynodalvorstand beschlossen wurde.  HIER

Bereits seit Mitte Juli werden im Kirchenkreis verbindliche Sensibilisierungsschulungen angeboten und durchgeführt. Frau Paas organisiert und begleitet die Fortbildungen – auch für unsere Gemeinden. Alle Leitungsgremien, alle Mitarbeitenden – egal ob ehrenamtlich oder beruflich tätig – sind gleichermaßen zur Teilnahme verpflichtet.
Die Kirchengemeinden und ihre Einrichtungen nutzen das kreiskirchliche Schutzkonzept oder passen es ihrer jeweiligen Situation und Bedingungslage vor Ort entsprechend an.

Superintendentin Andrea Aufderheide: „Als Kirche sind wir ausnahmslos dem Schutz von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen verpflichtet. Tabubrüche dürfen wir nicht dulden! Wo sie dennoch passieren, kann unter keinen Umständen geschwiegen und zugewartet werden!“

Wie hier für den Kreissynodalvorstand im Juli 2021 gibt es derzeit die mehrstündigen Sensibilisierungs-Schulungen, die von Carola Paas (Bildmitte) geleitet werden.

 

 

 

 

Mit grünen, gelben und roten Karten zeigen die Schulungsteilnehmer auf, wie sie vorgestellte Situationen im Kontext der sexualisierten Gewalt empfinden, tauschen sich aus und werden über die Rechtslagen aufgeklärt.

 

 

 

Erwachsenbildungswerk Süd feiert 50. Geburtstag

Seinen 50. Geburtstag feiert das das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Rheinland-Süd e. V. Der gemeinnützige Verein, zu dessen Mitgliedern auch der Kirchenkreis Altenkirchen und seine Gemeinden gehören, hat angesichts der derzeitigen Corona-Lage auf eine große Feier mit überörtlichem Charakter verzichtet. Mit einem Filmprojekt wird nun des Jubiläums gedacht. „Das Leben vertiefen – Horizonte erweitern“, heißt der Film, der die unterschiedlichen Facetten und die Vielfalt der Angebote darstellt. „Das Leben vertiefen – Horizonte erweitern, das ist auch das, was wir mit unserer Arbeit erreichen wollen“, unterstreicht Superintendent Markus Risch (Kirchenkreis Simmern-Trarbach), der den Vorsitz des Erwachsenenbildungswerkes innehat.

Der kleine Info-Film (vier Minuten) ist unter YouTube zu finden HIER

Der rheinland-pfälzische Sozialminister Alexander Schweitzer dankt in einem dem Film angehängten Grußwort den Verantwortlichen für ihr jahrzehntelanges Engagement und die vielfältigen Bildungsangebote an vielen Orten in Rheinland-Pfalz.

Superintendentin Andrea Aufderheide erinnerte bei der Kreissynode an das eeb-Jubiläum und lud die Synodalen und die Menschen in den heimischen Gemeinden ein, sich den Film anzuschauen. Während es in diesen Pandemiezeiten die Angebote der Erwachsenenbildung lokal und überörtlich zumeist auf elektronischem Weg gab und gibt (Mehr zu den Angeboten HIER  ) hofft man auch im Kirchenkreis Altenkirchen, dass es mit der Eindämmung der Pandemie wieder verstärkt präsentische Angebote in den Gemeinden des Kirchenkreises geben kann.

 Das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Rheinland-Süd e. V.

… ist ein gemeinnütziger Verein. Zu seinen Mitgliedern gehören etwa 170 Kirchengemeinden der Ev. Kirche im Rheinland, die im Bundesland Rheinland – Pfalz liegen.

Das Ev. Erwachsenenbildungswerk Rheinland – Süd e.V.

  • fördert und berät evangelische Einrichtungen und Initiativen, die auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung tätig sind
  • koordiniert Bildungsmaßnahmen der Gemeinden, Kirchenkreise und der kirchlichen Werke
  • plant und gestaltet Bildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern

Im Zentrum seiner Bemühungen steht der mündige Mensch, dem es in der Tradition der Ev. Erwachsenenbildung Angebote zur Selbstwahrnehmung und Weltgestaltung macht.

Foto: Startansicht des Jubiläumsfilms „“Das Leben vertiefen – Horizonte erweitern“ zum 50. Geburtstag des Erwachsenenbildungswerks Süd.