Sommerandacht: Was gibt uns in schwierigen Zeiten Hoffnung?

© Bernd-Christoph Matern / fundus-medien.de

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Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.
Röm. 12, 12

Was kann uns Hoffnung in Zeiten von einer heraufziehenden Klimakrise und dem scheinbar endlosen Krieg in der Ukraine geben? Was gibt Ihnen Hoffnung? Sicherlich fällt Ihnen ein: Die sommerliche Natur, die Blumen und Bäume machen uns Hoffnung, die jetzt so vielfältig blühen.
Was wäre die Welt ohne Blumen? Wir sehen sie in umliegenden Gärten und Natur, sie erfreuen unser Herz. Vielleicht haben Sie auch einen Blumenstrauß in Ihrem Zimmer oder Pflanzen auf Ihre heimische Fensterbank gestellt.
Über die sommerliche Blütenpracht wissen wir: Blumen werden welken, so bestimmt es der Kreislauf der Natur. Nicht alle unsere Hoffnungen und Wünsche werden erfüllt werden. Im Gegenteil: Wir werden uns weiterhin mit Schwierigem und Traurigem zu beschäftigen haben.
Vielleicht wenden Sie jetzt ein: Ja, so ist das eben im Leben, deshalb seien wir zufrieden mit vagen Hoffnungen, denn andere gibt es ja nicht.
Gibt es sie wirklich nicht? Für Christenmenschen stellt sich die Frage, ob es nicht doch eine tiefer wurzelnde Hoffnung in unserem Leben gibt. Der Apostel gibt uns gute Hinweise, wie wir neue Hoffnung schöpfen können: Sich mit den Fröhlichen freuen und mit den Weinenden weinen, schreibt Paulus, dies zeigt viel Mitgefühl. Böses nicht mit Bösem zu vergelten, ist ein Weg, Frieden mit sich selbst und anderen zu finden. Paulus gibt uns die richtigen Orientierungspunkte und gute Hinweise, wie ein Leben in Hoffnung auf Liebe und gelungener Gemeinschaft gelingen kann. Seinen Frohsinn nicht zu verlieren und geduldig zu sein in komplizierten Situation.
Es ergeben sich in unserem Leben immer wieder schöne Momente des Miteinanders der Freundschaft und der Verbundenheit in der Gemeinschaft, trotz bedrückender Tage der Trauer und des Schmerzes.
Es liegt Hoffnung in jeder kleinen Freude, die von Liebe, Vertrauen und Zuverlässigkeit getragen wird. Dann kann auf geheimnisvolle Weise jene kleine Freude, jene kleine Hoffnung entstehen, die ihren Grund in der Dankbarkeit hat.
Die Bibel erzählt uns viele Hoffnungsgeschichten: Die vom guten Hirten, der sich um alle seine Schafe sorgt, vom Vater, der seinem Sohn verzeiht, der sich zuvor von der Familie getrennt und sein Erbe verprasst hat. Vom barmherzigen Samariter erzählt Jesus, von einem Mann, der ohne zu zögern seinem schwer verletzten Nächsten hilft.
Wie gut, dass wir all diese Hoffnungsgeschichten haben. Egal, was auch immer geschieht, mit Christus zu sein und in Gottes guter Hand zu leben, ist unsere starke Hoffnung. Diese Hoffnung kann uns gelassen und fröhlich stimmen, auch wenn die Zeiten schwierig sind.

Amen.

Karsten Matthis, Pfarrer