„Pionierin“ feierlich verabschiedet

In einem feierlichen Gottesdienst am Erntedanktag in der Niederfischbacher Kirche wurde Gemeindepfarrerin Almuth Germann offiziell durch Superintendentin Andrea Aufderheide entpflichtet. Zum 1. Oktober trat die langjährige Gemeindepfarrerin in den Ruhestand. Im Kreise ihrer Gemeinde, des Presbyteriums, von Pfarr-Kolleg:innen, Weggefährten, Mitgliedern des Kreissynodalvorstandes, ihrer Familie, dem musikalischen  Frauentreff „Sonnenblumen“, dem Jugendtreff, von Vertretern der katholischen Kirchengemeinde, der kommunalen Gemeinde und des Seniorenzentrums Haus Mutter Teresa, wurde die beliebte Gemeindepfarrerin mit vielen Dankesworten verabschiedet.

Superintendentin Andrea Aufderheide dankte Almuth Germann, die vielfältig in Gemeinde und Kirchenkreis gewirkt hat. Vor 39 Jahren kam Germann in den Kirchenkreis, zunächst als Vikarin nach Daaden, wurde „Pastorin im Hilfsdienst“ im Kirchenkreis, ordiniert wurde sie in Daaden, und übernahm ab 1987 für anderthalb Jahre die Gemeindepfarrstelle in Herdorf-Struthütten. Danach wurden Niederfischbach und die Gemeinde Freusburg zum Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. (siehe auch HIER). Superintendentin Aufderheide erinnerte an eine Sonderstellung: “ In diesen 39 Jahren, von denen ich Dich mittlerweile 33 Jahre kennen darf, warst Du eine „Pionierin im Pfarramt“ im Oberkreis! Dafür habe ich Dich immer bewundert und bin Dir sehr dankbar dafür, denn Du hast allen Deinen anderen Pfarrschwestern, die nach Dir ihren Dienst im Oberkreis aufnahmen, den Weg geebnet!“

In ihrer Ansprache erinnerte Aufderheide auch daran, dass die scheidende Gemeindepfarrerin nicht nur ihren Dienst in der eigenen Gemeinde in ihrer ganz besonderen Art ausgefüllt hat, sondern auch immer kollegial half und einsprang. Ob im Nord-Ost-Konvent oder auch in entlegeneren Gemeinden des Kirchenkreises. „In unzähligen Predigten hast Du, liebe Almuth, als eine in Glaubensfragen aufrichtig und bewundernswert „Suchende“, Deinen Glauben, Deine Erfahrung des in- Gott-geborgen-sein, bezeugt und dadurch Menschen Hoffnung geschenkt, zu allen Zeiten ihres Lebens: in der Taufe, bei der Konfirmation, der Trauung und am offenen Grab!“

Ein großes Herz für afrikanische Freunde

Ansprechbar sei die Theologin auch immer wieder für Kirchenkreis-Aufgaben gewesen und habe sich vor allem auch in der Partnerschaftsarbeit engagiert. Ihre Mitarbeit im Ausschuss des Kirchenkreises will Almuth Germann auch im Ruhestand – sie zieht nach Betzdorf und verbleibt im Kirchenkreis – fortsetzen.

„Menschen in Muku sind heute auch in Gebet und Gedanken mit uns in Niederfischbach“, erzählte Germann. Dank der elektronischen Medien ist die „schnelle Verbindung“ zu den Freunden in Afrika einfacher geworden und man ist schnell verbunden – auch in solchen Festtagsmomenten.

Die Gemeinsamkeiten, die auch viel mit ihrer Freundschaft nach Muku und den Besuchen dort zu tun haben, unterstrich der jetzige synodale Jugendreferent und frühere Jugendmitarbeiter Michael Utsch in seinen Dankesworten an Almuth Germann.

Viel Dank und gute Wünsche

Dank und Erinnerungen an viele schöne gemeinsame Momente verbanden auch die „Sonnenblumen“ und der Jugend-Treff mit den guten Wünschen für eine gute Ruhestandszeit für Almuth Germann. Die „Sonnenblumen“, eine aktive Frauengruppe mit musikalischem Talent, hatten bereits mit Liedvorträgen den Gottesdienst in der gut besuchten Kirche in Niederfischbach bereichert (dazu auch mit Germann gemeinsam „ihr“ Lied „Gut, dass wir aneinander haben“ angestimmt). Als Überraschung hatten die Sonnenblumen noch packend „Living next door to Alice“ umgetextet und so einen großen Chor motiviert, der „Danke, danke liebe Almuth“ intonierte. Viel Freude bei der „Besungenen“, Mitwirkenden und versammelter Gemeinde.

Bei dem kleinen Nachempfang in der Kirche nutzten auch KSV, die Kollegen aus dem Nord-Ost-Konvent und die Leiterin des Altenheimes „Haus Mutter Teresa“ die Gelegenheit sich für Dienste und gutes Miteinander zu bedanken. Auf Geschenke hatte Almuth Germann „ich will kein Gedöns“ verzichtet und freut/freute sich über Geldspenden für die Arbeit im Kirchenkreis Muku.

Im Ruhestand will die Pfarrerin viel Familienzeit einplanen, sich einer mit hintergründigen Veröffentlichung der Partnerschaftsarbeit widmen und freut sich, dass sie nun genug Zeit hat, um nicht nur in ihrem Gospelchor in Wissen zu proben, sondern auch deren Gottesdienst-Auftritte wahrnehmen zu können. PES.

Hier der Festtag in Bildern:

Foto oben (Auszug nach dem Gottesdienst): Pfarrerin Almuth Germann (links) wurde von Superintendentin Andrea Aufderheide von ihrem Gemeindedienst entpflichtet. Alle Fotos: Petra Stroh

Gemeinsam mit dem Frauentreff „Sonnenblumen“, die mit mehreren Liedern den Gottesdienst gestalteten, war die rührige und sangesfreudige Gemeindepfarrerin auch musikalisch präsent. „Ihr“ gemeinsamer Song “ Gut, dass wir aneinander haben“ zeugte von dem guten Miteinander:

Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn,
Sorgen, Freuden, Kräfte teilen
Und auf einem Wege gehn.
Gut, dass wir nicht uns nur haben, dass der Kreis sich niemals schließt
Und dass Gott, von dem wir reden, hier in unsrer Mitte ist.

 

Mit den Mitgliedern des Presbyteriums der Kirchengemeinde Freusburg, die ab 1. Januar 2022 mit der Nachbargemeinde zur Kirchengemeinde Kirchen-Freusburg fusionieren will, stellte sich die scheidende Gemeindepfarrerin für ein Erinnerungsbild vor der Kirche.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  Pfarrerin Sabine Keim (links) wird in wenigen Monaten auch Pfarrerin der vergrößerten Kirchengemeinde Kirchen-Freusburg sein. Am 1. Oktober hat Pfarrerin Keim den Dienst in Kirchen angetreten – sie hatte mit dem Erntedankfest ihren ersten Gemeindegottesdienst in der Sieg-Gemeinde – und wird Freusburg als Vakanzverwalterin betreuen. Ihre Wohnung hat die neue Pfarrerin bereits in Niederfischbach bezogen. Pfarrerin Almuth Germann (rechts) zieht nach Betzdorf und wird sich vor allem im Bereich eines Herzensanliegens, der Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Muku im Kongo, auch weiterhin kreiskirchlich engagieren. Außerdem freut sie sich auf viel Familienzeit und die Freiheit, regelmäßig im Gospelchor zu singen.

 

Viele Dankesworte für das vielfältige Wirken Almuth Germanns

   

   

Dankbar zeigten sich u.a. (oben) Superintendentin Andrea Aufderheide und Pfarrer Heinz-Günther Brinken und seine Betzdorfer Kollegin Anja Karthäuser und ( unten): der Wissener Gemeindepfarrer Marcus Tesch und der synodale Jugendreferent Michael Utsch und Sybille Utsch.