Partnerkirchenkreis Muku Besuch 2015

Unterwegs zu den
Freunden in Muku

Erstmals wieder Besucherinnen aus dem Kirchenkreis dort auf Tour

Pfarrerin Almuth Germann

Pfarrerin Almuth Germann (rechts) hat ihre „Afrika-Tasche“ gepackt und freut sich auf den Besuch und viele Begegnungen im kongolesischen Partnerkirchenkreis Muku. Pfarrer Peter Zahn, Vorsitzender des Ausschusses für „Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit“, hat mit am Partnerschaftsvertrag gearbeitet, der nun offiziell mit den afrikanischen Freunden abgeschlossen wird. Fotos: Petra Stroh

Nach fast 20 Jahren startet erstmals wieder eine (kleine) Delegation aus unserem Kirchenkreis in den Partnerkirchenkreis Muku im Kongo. Darüber freuen sich viele Menschen in unserem Kirchenkreis.
Waren doch in den vergangenen Jahren mehrere Besuche „startklar“ vorbereitet – Impfungen absolviert und Tickets geordert – scheiterten aber immer wieder an kriegerischen Auseinandersetzungen und/oder unsicheren Bedingungen bei den Partnern im krisengeschüttelten Gebiet im Grenzbereich zu Ruanda.
Nun freuen sich Pfarrerin Almuth Germann (Freusburg/Niederfischbach) und KSV-Mitglied und  Vorsitzende der Frauenhilfe im Kirchenkreis Altenkirchen, Brigitte Busch (Herdorf), dass sie in einen direkten Austausch mit den Partnern im Kivu-Gebiet treten können.
Möglich wird dies, weil sich die beiden engagierten Frauen aus dem gemeinsam mit einer Delegation aus dem Kirchenkreis Herne (Westfalen) auf den Weg machen können.
Die „Herner“ pflegen eine Partnerschaft mit Bukavu, das nahe der Region Muku liegt. So klappt es prima mit gemeinsamer Reise und Unterkunft und die beiden Altenkirchener Kirchenkreis-Vertreterinnen können von Bukavu aus täglich in den Kirchenkreis Muku reisen und sich dort umschauen.

Seit 35 Jahren besteht die Partnerschaft, die in langen Phasen vorwiegend als „Fernbeziehung“ gepflegt werden konnte. Der technische Fortschritt erlaubte zumindest in der jüngsten Vergangenheit größere Nähe durch regelmäßigen mail-Austausch.

Zuhören und wahrnehmen was die Partner bewegt

Vorwiegend „schauen, zuhören und wahrnehmen“  will deshalb Pfarrerin Almuth Germann bei ihrem rund zweiwöchigen Besuch, was die Menschen in Muku bewegt. Es ist für sie – ebenso wie Brigitte Busch – der erste Aufenthalt bei den afrikanischen Partnern. Persönlich kennengelernt haben die beiden Frauen bislang nur die Vertreter des Kirchenkreises Muku, die in der Vergangenheit den Kirchenkreis Altenkirchen besuchten.
Zuletzt 2010 – rund um den Kreiskirchentag in Altenkirchen – waren der damalige Superintendent Ngombera Rugombosa, Altsuperintendent Bisimwa Nkunzi und Pfarrer Byumanine Bisimwa zu Gast. Damals begannen im persönlichen Austausch die Vorberatungen eines Partnerschaftsvertrages, Details wurden „elektronisch“ nachberaten und nun  haben die Kirchenkreis-Vertreterinnen die Verträge im Gepäck und freuen sich schon auf den Unterzeichnungs-Akt.

Brigitte Busch, seit vielen Jahren engagiert in der Frauenarbeit im Kirchenkreis Altenkirchen, hat es sehr bedauert, dass beim Besuch der jüngsten Muku-Delegation 2010 ausgerechnet die Vertreterin der dortigen Frauenarbeit, Nabintu Barhazigirandi, kein Reisevisum erhielt. So konnte man sich nicht persönlich austauschen und die gemeinsamen Projekte der Frauenarbeit mussten weiterhin „brieflich“ bearbeitet werden. Deshalb ist Brigitte Busch froh, dass man sich nun treffen kann und vor allem die  Projekte, die den vielen Kriegswitwen und Flüchtlingsfrauen Perspektiven bieten, voran bringen kann.

Brigitte Busch

Im Osten des Kongo – nahe der Grenze zu Ruanda – liegt der Altenkirchener Partnerkirchenkreis Muku. Brigitte Busch, die sich in der kreiskirchlichen Frauenarbeit engagiert, ist froh, dass nach vielen Jahren der „Fernbeziehung“ wieder ein direkter Austausch mit den Frauen, die besonders unter den kriegerischen und gefährlichen Lebensbedingungen zu leiden haben, möglich ist.

Gemeinsame Projekte im Fokus

Andere vollendete/angelaufene Projekte – wie etwa „Wasser und Strom für Muku“, langfristige Finanzfragen oder die Bücherei der Bibelschule – aber auch grundlegende Probleme, wie die „Bananenkrankheit“, die an Existenzen der Bevölkerung nagt oder die AIDS-Folgen, sind ebenso im Fokus der Kirchenkreis-Vertreterinnen wie der theologische Austausch. Bei einem der gemeinsamen Gottesdienste wird Pfarrerin Germann predigen.

Superintendentin Andrea Aufderheide und der Vorsitzende des Ausschusses für „Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit“, der die Partnerschaft zwischen Altenkirchen und Muku begleitet, Pfarrer Peter Zahn (Herdorf), trafen sich jüngst mit den beiden Frauen und geleiteten sie mit Segenswünschen auf ihre weite Reise. Spätestens bei der Kreissynode im November in Daaden können die Menschen im Kirchenkreis Altenkirchen sich wieder auf „hautnahe“ Berichte von den Menschen und deren kirchlichen und persönlichen Leben im Kongo freuen.  PES.

Chronologie der Partnerschaft

Partnerschaft Kirchenkreis Altenkirchen mit Poste Muku ; Communauté Baptiste au Kivu – später umbenannt in: Communauté Baptiste au Centre d’Afrique = CBCA

1980 
Beginn der Partnerschaft  – Vorgespräche und Anregung der VEM Wuppertal
durch einstimmigen Beschluss der Kreissynode im November 1980. Reverent Paluku Kivukwamo (Generalsekretär der CBK Goma)  war als Gast zugegen.
Vorsitzender des Kreismissionsauschusses (KMA) im Kirchenkreis Altenkirchen ist Pfarrer Hermann Twittenhoff.

1980 – 1984 
Masuga Rugamika, ehemals Pfarrer in Muku, war durch ein Stipendium der VEM im Straßburg und besuchte in der Zeit einige Kirchengemeinden im Kirchenkreis Altenkirchen

1981-1982
Geldsammlung für „einen Zehn-Tonner-LKW für Muku“.
150.000 DM kommen zusammen. Der LKW landet allerdings in Goma bei der Kirchenleitung. Muku erhält dafür einen kleineren gebrauchten LKW, genannt Katiritiri = der Langsamläufer.

1982 
Besuch der erster Delegation aus Muku: Munyangorore Rukara, Superintendent Muku; Kambale Mangalopa (Pfarrer aus Goma); Mungu Akonkwa (Krankenschwester aus Muku) und Barhazigirandi Sanganya (Rektor der Grundschule Muku). Wunsch der Delegation: Ein Geländewagen für den Kirchenkreis Muku und„Gesundes Wasser und Strom“ für Muku!

1982 
Kreis-Missions Treffen (KMT) in Betzdorf.

1983 
KMT in Wissen mit dem Besuch von  Bischof Dr. Bokileale Bokambanza, Präsident  der ECZ aus Kinshasa
           
1984 
KMT in Birnbach
Eine erste Delegationsreise nach Muku mit:   HermannTwittenhoff, Pfarrer; Karl Rüdele,  Studienrat aus Betzdorf; Astrid Schäfer,  Bankangestellte aus Hamm; Joachim Scheel,  Maschinenbauingenieur,  Niederfischbach und Daidi Mushamalirwa, aus Muku z.Z. Paris/ Studium

1985 
KMT in Weitefeld; Gast dabei: Mwami aus Walungu im Poste MUKU, z.Z. in Belgien lebend.

1985-1988 
Austausch von jeweils zwei  jungen Männern zwischen den Kirchenkreisen .
1985 – 1987  Nach Muku gingen:  Andreas Boy und  Jörg Kaiser
1986 – 1988  Aus Muku kamen: Mukengere Chikara und  Kambale Mavonzo. Sie wohnen in Betzdorf und arbeiteten bei Mercedes- Benz in Siegen. Unterstützung kam dazu von der Karl Duisberg Stiftung.

1986 
KMT in  Kirchen
Muku war Start des Projektes “Gesundes Wasser und Strom“.
Günter Malkus aus Bad Ems (ehemals CVJM Mitarbeiter) fährt  für drei Monate
nach  Muku, um die Quelle “Manunga” einzufassen.
1987 -1988 Edgar Kaeufer aus Much, fährt für sechs Monate, teils mit Sohn Edgar
Kaeufer jun., nach Muku.
Baubeginn des Projektes: „Gesundes Wasser und Strom..“
Bau der Stützmauer zum Schutz der Quelle Manunga;  Beginn der Pumpenhäuser und des  Fundaments für den Wasserbehälter.

1987 
KMT in Altenkirchen

1988 
KMT in Hamm
Der Kreis-Missions-Ausschuß,  mit Vertretern aller 16 Gemeinden wird Fachausschuss!
Delegationsreise nach Muku:  Pfarrerin Ursula Köhler (Synodal Assessorin, Birnbach); Pfarrer H. Twittenhoff (Betzdorf); Karin Käufer und Dr. Daudi Muschamalirwa (Dolmetscher), sind dabei.

Oktober 1988  bis März 89:  Architekt Edgar Käufer aus Siegburg arbeitet in Muku 
           
1989
KMT Daaden
Ein Mercedes-Geländewagen mit Anhänger  und ein VW Kastenwagen (DM 1.–)
werden über Hamburg- Mombasa geschickt und kommen gut in Muku an.
Die Verhandlungen mit der  Stromgesellschaft  SEL haben endlich Erfolg.
Neuer Superintendent in Muku wird Rev. Milenge Mwenelwata.
Delegationsbesuch aus Muku: Rev Milenge Mwenelwata; Bisimwa Nkunzi, Pfarrer in Muku, Leiter der Bibelschule; Mushagalusa Namukaya, Lehrer aus Muku und Faida Longhi, Frauenhilfe Goma, kommen in den Kirchenkreis.

1990 
KMT Flammersfeld
Edgar Kaeufer reist zum zweiten Mal nach Muku. Fortführung der Betonarbeiten an den Pumpenhäuser und dem Hochbehälter. Nun müssen noch die Materialien für die Wasser- und Elektroanlagen beschafft werden.

1991 
KMT in Herdorf
Eine heimische Delegation reist nach Muku: Pfarrer Martin Seidler, Hamm/Sieg; Jörg Kaiser, Herdorf z.Z. Student der Theologie; Carola Dierig, Pfarrfrau in Kirchen; Ilme Willberg, Schöneberg, Grundschullehrerin und Christa Hillmer, Altenkirchen, Arzthelferin, sind dabei, ebenso Hanna Kessler, Daaden, Krankenschwester; Pfarrer Peter Zahn, Herdorf und Erwin Schneider, Müschenbach, Elektroingenieur.

1992  KMT in Mehren
Sommer: eine kleine private Reisegruppe fährt nach Muku. Mit dabei: Ilme Willberg, Hans-Wolfram Willberg; Ehepaar Dierig und Brigitte Puderbach.
Neuer Vorsitzender im KMA wird Pfarrer Peter Zahn, Herdorf.

1993 KMT Freusburg     
Im  Februar werden acht Container mit allem Zubehör für das Projekt Manunga nach Muku geschickt (ca. zwei Jahre hat die Vorarbeit mit Bestellung und Zollbefreiungs-Erklärung etc. gedauert. Große Hilfe dabei: Transportunternehmer Wolfgang Hermann.)
Im März fahren Erwin Schneider, Elektro-Ing. aus Müschenbach, und Hans Wolftram Willberg für rund drei Monate nach Muku, um am Projekt Manunga weiterzuarbeiten: Stromzuführung, Überlandleitung, Wasserleitung, Transformator etc, stehen auf dem Programm. Freude: Muku hat nun Strom!!!

Eine Delegation aus Muku kommt in den Kirchenkreis: Balemba Nyagaza, Evangelist in Muku; Lugendo Itabo,  Schullehren aus, Kamituga;            Chikara Mukengere, Muku (Übersetzer); Martha Murhibisi Präsidentin der Frauenhilfe;          Watumishi Namwenge, Frauenarbeit Kitutu; (Fuliro Muganda, Grundschuldirektor Muku) sind dabei!
Erstmals reist eine Delegation aus Muku auch in unseren Partnerkirchenkreis Gransee!

1994  KMT in Betzdorf
Erwin Schneider und Hans-Wolfram Willberg fahren von Februar bis Ostern erneut nach Muku. Das Projekt “Manunga“ ist jetzt fertiggestellt, aber das Wasser läuft nicht.
April: in Ruanda wird der Präsident ermordet; Krieg und Völkermord bricht aus und für die Menschen in Muku und unsere Partnerschaft beginnen sehr schwere Zeiten! Mai: Tutsi Flüchtlinge kommen nach Muku; Juli: Hutu Flüchtlinge kommen nach Muku,  bis Ende des Jahres werden es  2500!
Rev. Milenge, Superintendent aus Muku, bittet eingeladen zu werden.

1995 
In der Februar Sitzung des KMA wird entschieden, dass unter den schwierigen Bedingungen keine Freiwilligen für das Manunga-Projektes nach Muku geschickt werden sollen. In der April Sitzung wird der Beschluss verworfen, H.W.Willberg fährt im Sommer nochmals nach Muku, beendet das Wasserprojekt in Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung und den ruandische Flüchtlingen!
Am 5. August 1995 kann “Wasserfest” in Muku gefeiert werden. Endlich gibt es wirklich gesundes Wasser und Strom für Muku!! Und über 2000 ruandische Flüchtlinge profitieren ebenfalls davon.
Sommer , KMT in Herdorf – zusammen mit dem Herdorfer Gemeindefest
Im November 95 geht Rev. Milenge  nach Kinshasa zu einem weiteren Studium. Das führt zu einem Wechsel in Muku, neuer Superintendent wird Bisimwa Nunzi.

1996 
KMT  in  Schöneberg   zu Besuch dabei eine Delegation aus Muku: Rev. Bisimwa Nkunzi, Superintendent Muku; Makeba Mudusi, Landwirt aus Muku; Kililo Mumona, Schullehrer aus Kamituga  und Chibalonza Kalegwa,  Kreis Frauenhilfe Muku. Auch diese Delegation besucht den Kirchenkreis Gransee.
September : Kriegswirren in Muku, die Banjamulenge vertreiben die ruandischen
Flüchtlinge. Plünderungen, Verwüstungen, Hungersnot.
November:  neue  KMA -Vorsitzende wird Carola Dierig (Kirchen).  Stellvertreter: Pfarrer Peter Zahn(Herdorf).

1997
KM Tag – erstmals in neuer Ausrichtung:
Allen Gemeindepfarrern wird die Möglichkeit geboten, nach  einer gemeinsamen 
Vorlage den Gottesdienst zu gestalten. Am Nachmittag ist in Altenkirchen eine gemeinsame Veranstaltung.
November: Eine kleine Delegation reist nach Muku: Carola Dierig und Pfarrer Winfried Neusel.

1998
für August wird eine Delegationsreise geplant: Pfarrer Rudolf Steege, Superintendent; Pfarrer Peter Zahn, KM-Ausschuss; Ingeborg Bauch, Kreis- Frauenhilfe und Ilse Sonnentag, Jugendreferentin, sollen reisen. Doch erneute Unruhen und Kriegshandlungen im Kongo/ Kiwu machen eine Absage der Reise nötig!

In Birnbach wird erstmals ein” PARTNERSCHAFTS- Sonntag“ – nicht mehr KM-Tag- gefeiert. Thema: „Entwicklung braucht Entschuldung“.

1999
Delegationsbesuch aus Muku  mit Visite im Kirchenkreis Gransee.
Mit dabei: Bisimwa Nkunzi, Superintendent; Nkwanine Kakunyo, die neue Präsidentin der Frauenarbeit. Ihr Lagebericht aus dem Kiwu:  In den größeren Städten (Goma-Bukavu) ist es unter der Rebellenherrschaft relativ ruhig, im Süden der Kirchenkreises (ca. 2/3 des Gebietes) herrschen schlimme Zustände: ständige Überfälle marodierender Truppen machen jedes normale Leben unmöglich, die Verbindungen zu den Gemeinden sind abgebrochen.

2000 
Delegationsbesuch aus Muku mit Besuch im Kirchenkreis Gransee-Templin. Mit dabei: Kambale Mangolopa, Kirchenleitung Goma; Bisimwa Nkunzi, Superintendent Muku; Nkwanine Kakunyo, Vorsitzende der Frauenarbeit Muku und
Milenge Mwenelwata, Kinshasa.
5. November 2000: Wir feiern 20 Jahre Partnerschaft AK-MU!
Gemeinsam mit den Gästen aus dem Kongo wird der Tag in Wissen gefeiert, wo vor genau 20 Jahren die Partnerschaft begründet worden war. Zu Gast aus „frühen Zeiten“ sind Karl Rüdele, Günter Malkus, Joachim Scheel, Dr. Daudi Mushamalirwa, Mukengere Chikara, Erwin Schneider, und Hans Wolfram Willberg. Im Rückblick erhält das Wasserprojekt Manunga seine gebührende Anerkennung.

Aktuell stand ab dem Jubiläum das Bibelinstitut in Muku, von dem vier Klassenräume fertig gestellt worden sind, im Vordergrund, ebenso das Verlangen der Frauenarbeit, Milchziegen zu erhalten.

Pfarrer Eckhard Dierig folgt Pfarrer Steege als neuer Superintendent im Kirchenkreis Altenkirchen.

2001  
Partnerschafts-Sonntag:  Es gibt keine zentrale Veranstaltung. In allen Gemeinden sollen Informationen über den Kirchenkreis Muku verlesen werden und ein Fürbittengebet gesprochen werden.
November 2001: Fuliro Muganda, Schulleiter aus Muku, ist auf Einladung des Vereins „Helft Kindern Lernen“ für sechs Monate zu Besuch bei Ilme Willberg, Schöneberg.
Die Lage im Kirchenkreis Muku: Es gibt viele Flüchtlinge und viele Überfälle mit Plünderungen und auch Vergewaltigungen. Superintendent Bizimwa ist in Muku zweimal überfallen und alles im Haus geplündert worden. Er ist mit seiner Familie nach Bukawu gezogen und steigt täglich nach Muku herauf. Aber auch: der Dienst „Frau und Familie“ hat nach vier  Jahren Pause fast alle Gemeinden und insbesondere die Frauengruppen besucht und ist bis in den Süden nach Kamituga (per Flugzeug) gekommen. In Muku wird seit Oktober 2000 in den neuen Gebäuden des Bibelinstituts unterrichtet: Inhalte: Theologie und Landwirtschaft.

2002
Partnerschafts-Sonntag:  Der Tag wird im Rahmen des Gemeindefestes in Flammersfeld gefeiert. Pfarrer Joachim Dürkoop hält die Predigt, am Nachmittag ist Dr. Molo zu Gast und berichtet aus dem Kivu. Im Kirchenkreis Muku ist ein neuer Superintendent eingesetzt worden, Rev. Bubaka Chubaka-Nkola. Bisimwa ist in eine Pfarrstelle in Goma versetzt worden, seine Frau wird an der UPG  unterrichten.

2003  Seit Anfang des Jahres wieder erneute Unruhen in Kivu mit Überfällen in den Dörfern, Vergewaltigungen von Frauen, Plünderung und Anzünden der Häuser und Hütten. Im April: Kampfhandlungen ausgehend von Bukavu – sie treffen den Kirchenkreis Muku besonders stark. Von den 24 Gemeinden (es sind in den vergangenen Jahren im Gebiet Shabunda acht Gemeinden dazugekommen) können z.Z. sechs erreicht und versorgt werden.
Delegationsbesuch aus Muku  vom  11. Juni bis 12. Juli mit Besuch des Kirchenkreises Templin Garnsee: Rev. Bubaka Chubaka-Nkola: Superintendent; Cirezi Ndagano: stellvertr. Vorsitzende der Frauenarbeit; Mufumu Barhazigirandi: Beauftragter für Entwicklungsarbeit und Planungsbeauftragter für die landwirtschaftliche Ausbildung an der Bibelschule; Babunga Aksamti: Mitglied des Leitungsgremiums CBCA Goma; Lugendo Itabo: Animateur Leitungsgremiums CBCA Goma; und Ciza Buhendwa: Beauftragter für die Wasserversorgung Manunga.
Partnerschafts-Sonntag:  in Almersbach im Rahmen des Gemeindefestes mit Berichten der Gäste.

30. Dezember 2003: Pfarrer Hermann Twittenhoff stirbt.

2004  Neustrukturierung der Finanzen wegen abzusehender Spendenrückgänge im Kirchenkreis Altenkirchen und wegen unklarer Abrechnungspraktiken der Partner in Muku. Die VEM (Dr. Molo) und die CBCA Goma (Schatzmeister Mirindi) geben Hilfestellung.
Im Kirchenkreis Muku wird ein neuer Superintendent (kommissarisch) eingesetzt:
Ngombera Rugombosa
Partnerschafts-Sonntag:  in Kirchen im Rahmen des ökumenischen Gemeindefestes.
Die Sicherheitslage im Kivu ist weiterhin kritisch, Juni 2004 tobt ein lokaler Krieg in Bukavu.

2005  Partnerschafts-Sonntag:  im Rahmen des Kreskirchentags auf der Bindweide beimTreffen aller Kirchengemeinden. Das Halbrelief „der gute Hirte“ und der Figurenzyklus der Muku Frauen kommt in die Gemeinde Gebhardshain.

2006  Im Sommer sind die ersten freien Wahlen im Kongo, Stichwahl Ende Oktober zwischen Kabila und Bemba. Die geplante Konsultationsreise nach Goma findet nicht statt, die Lage im Osten des Landes bleibt unruhig, zudem sind die Partner mit ihren Bezirkswahlen beschäftigt. Der geplante Besuch von Fuliro Muganda und dem neuen Superintendenten Ngombera über “Helft Kinder Lernen“ fand nicht statt, in Kinshasa wurden die Visa ohne Angabe von Gründen verweigert.    Kein Partnerschafts-Sonntag!

2007  Die Sicherheitslage im Kongo, speziell im Osten des Kivu ist nach wir vor unsicher. Die für Sommer geplante Konsultationsreise wird wieder verschoben. Kein Partnerschafts-Sonntag.

2008  Partnerschafts-Sonntag:  in Mehren eingebunden in das Erntedankfest. Nur wenige Nachrichten von den Partnern von Muku. Es geht um Projekte und Finanzen. Die Sicherheitslage im Kivu relativ ruhig, dennoch unverändert Überfälle und Kriegshandlungen in den entlegeneren Regionen.

Pfarrerin Andrea Aufderheide folgt Pfarrer Eckhard Dierig als neue Superintendentin im Kirchenkreis Altenkirchen.

2009   Die Nachrichten aus Muku sind Besorgnis erregend. Seit der Militäraktion kongolesischer und ruandische Armee gegen die Interahamwe ist wieder Krieg: Vergewaltigungen, Brandschatzung und Mord. Viele Flüchtlinge sind im Osten Kongos. Unsere Partner entscheiden sich gerade deshalb , die Generalversammlung im Süden, in Kamituga abzuhalten.

2010: Delegationsbesuch vom 16.08. bis 15.09 2010 mit Superintendent Ngombera Rugombosa; Altsuperintendent Bisimwa Nkunzi; Pfarrer Byumanine Bisimwa
Leider wurde das Visum für Nabintu Barhazigirandi, als Vertreterin der Frauenarbeit, abgelehnt. Sie konnte – wie etliche jüngere Kongolesen in der rheinischen Partnerschaftsarbeit – nicht nach Deutschland reisen.

Gemeinsame Erarbeitung der Partnerschaftsvereinbarungen.
Zurück in Muku wird Pfarrer Byumanine Bisimwa als neuer Superintendent eingesetzt.

2011: Seit Anfang des Jahres erhalten wir ca. dreimal jährlich das „Bulletin d’Information“ mit neuesten Informationen aus Muku, auch mit Fotos versehen. Berichtet wird von einem Auto,  das dem Superintendenten, bzw. dem Kirchekreis durch Sonderkollekten von allen Gemeinden geschenkt worden ist. Auf einer Fahrt der SFF (Kreisfrauenarbeit) ins Gebiet Mwenga hat der Wagen eine Panne und brennt total aus! Menschen kommen zum Glück nicht zu Schaden.
Immer wieder Unruhen und kriegerische Handlungen in der Kivu Region, von bestialischen Vergewaltigungen wird berichtet. Die Weltpolitik wird endlich aufmerksam und verdächtigt Ruanda der Kriegstreiberei. Rebellengruppe M23 im Kongo / Kivu.

2012: Die für Sommer angedachte Delegationsreise nach Muku wird abgesagt.
Nach der Herbstsynode Änderung im KM-Ausschuss. Umbenennung in:
Fachausschuss für Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit.
Vorsitz: Pfarrer Peter Zahn, stellvertr. Vorsitz: Carola Dierig

2013: Pfarrer Achim Dührkoop reist in den Kivu mit Michèl  vom 28. Juli bis 17. August! Im gleichen Jahr fährt Michel (der Musiker) mit einer Touristengruppe aus Köln und Umgebung nach Goma und Muku, macht Musik, die alle begeistert.
Bei der Kreissynode in Betzdorf erfahren die Menschen im Kirchenkreis Altenkirchen viele Neuigkeiten aus dem Partnerkirchenkreis, die Pfarrer Dührkoop mitgebracht hat. Ebenso gibt es Bilder und Einblicke in verschiedensten (Arbeits-) Bereiche aus Muku/Goma.

2014: Partnerschaftssonntag in Herdorf: schöner Gottesdienst mit Gospel-Gesang. Gemeinsam angeboten von  Michel und Kreiskantor Alexander Kuhlo; der Besucherstrom hätte größer sein dürfen!

2015: Muku  stellt ein Angebot zur Renovierung von Manunga vor: ausgearbeitet von Ingenieuren vor Ort. Im September 2015:  Konsultation der CBCA und deren Partnerkirchen in Goma. Aus unserem Kirchenkreis reisen Brigitte Busch (Frauenarbeit) und Pfarrerin Almuth Germann mit einer Delegation (VEM/Herne) und besuchen an vielen Tagen die Gemeinden/Kirchenkreis und Frauenarbeit in Muku.