Muku 2016 Besuch Bericht

 

Mit vielen Eindrücken
zurück in die Heimat

Mehrwöchige Besuchstour der Partner aus Muku brachte Begegnungen zuhauf

Wieder gut in ihrer afrikanischen Heimat gelandet sind unsere Gäste aus dem Partnerkirchenkreis Muku (Demokratische Republik Kongo), die für drei Wochen bei uns sein konnten, vieles erlebt haben und nun ihre Eindrücke und Erfahrungen in  ihren Gemeinden und Einrichtungen im fernen Afrika teilen wollen.

Nach sechs Jahren war es erstmals wieder möglich eine Delegation aus dem Partnerkirchenkreis Muku willkommen zu heißen. Superintendent Reverend Sylvain Muhindo, die Vorsitzende der Frauenarbeit  Esther Nshobole, Augustin Mufumu, zuständig für Partnerschafts- und Entwicklungsarbeit in Muku, Opportune Bisobekwa von der Frauenarbeit und Schulleiter Bingwa Kulimushi nutzten die Zeit bei uns,um hier viele persönliche Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen.
Außer Augustin Mufumu, der schon einmal im Zuge früherer Partnerschafts (bau) Aktion im Kirchenkreis Altenkirchen war, erlebten die vier anderen Delegationsmitglieder, vor allem auch der „neue“ Superintendent Sylvain Muhindo zum ersten Mal unsere Region.

Noch immer sind die Lebensbedingungen in riesengroßen Kirchenkreis Muku ausgesprochen schwierig: Kein „Frieden“, keine „Sicherheitsgarantie“ in der Region, keine Partizipation für die Einheimischen an ihren wertvollen Bodenschätzen. Altbekannte Probleme wie die Wasser- und Stromversorgung, die Kriegsfolgen und Dauerbedrohung auch durch AIDS – fordern weiterhin heraus und neue Probleme verlangen nach schnellen Lösungen.

MB44Landwirtschaftliche Fragestellungen, insbesondere ging es um Bodenqualitäts-Verbesserung, Strategien für Handel und gegen Pflanzenkrankheiten, beschäftigte die Besuchergruppe aus dem Partnerschaftskirchenkreis Muku/Kongo, bei ihrer Visite im Kreis Altenkirchen besonders intensiv. Hier interessierten sich die Gäste für verschiedene Werkzeuge zur Bodenanalyse. Fotos: Petra Stroh

Eines der „neuen“ Probleme, die die Freunde in Muku bewegen, sind Krankheiten an den Pflanzen ihre Grundversorgung. Die eigene Ernährung, aber auch wichtige Ansätze des (noch zaghaften) Handels damit, sind durch eine Pilzerkrankung der Bananenstauden, Schädlingsbefall der Maniokpflanzen, Bodenerosion, aber auch dem  Rückbau von staatlichen Lehrprogrammen gefährdet.
So war auch ein mehrtägiges „Landwirtschafts-Seminar“ in Altenkirchen, das gemeinsam von Kirchenkreis, dem Ökumene-Beauftragten Pfr. Joachim Dührkopp, Ökumene- und Umweltausschuss des Kirchenkreises und der Landjugendakademie in Altenkirchen für die Gäste aus Muku getragen wurde, ein inhaltlicher Schwerpunkt der partnerschaftlichen Besuchsaktion.
Dabei ging es zum einen um Möglichkeiten zur Verbesserung von Anbaumöglichkeiten, resistenteren Pflanzen-Alternativen,  gezieltem Wissens-Transfair im Kampf gegen die Bodenerosion und Schädlingen, aber auch um Austausch zu Handels-Modellen.

Die kirchlichen Akteure in Muku haben das Konzept eines kleinen „Handelshauses“ entwickelt und sind in der Umsetzungsphase: An der einzigen Hauptstraße ihrer Region, in Mugogo, wollen sie am dortigen „Marktplatz“ ein Haus fertig stellen. Dies soll zum einem zum Handel und Lagern  der Landwirtschaftsprodukte aus den dörflichen Initiativen dienen, zum anderen als „Lehr- und Begegnungszentrum“.
Bislang noch schleppen (zumeist) die Frauen mühsam ihre schweren Lasten an Markttagen nach Mugogo. Was sie dort nicht verkaufen können, wird wieder kilometerweit zu Fuß zurück- und zum nächsten Markttag erneut herangeschleppt.
Dies kostet die Frauen sehr viel Kraft, der mehrmalige Transport schadet zudem immens der Qualität und dem Wert der Gemüse und Früchte. In dem kirchlichen Handelshaus in Mugogo sollen künftig diese übrig gebliebene Waren sicher verwahrt bleiben  und die Erlöse daraus gesteigert werden.

Neben dem praxisnahen Austausch über dieses Projekt, gingen die heimischen  Partnerschaftsaktiven (viele Ehrenamtliche aus dem gesamten Kreis brachten sich engagiert über die drei Wochen ein) gemeinsam mit der Muku-Delegation auf „Entdeckungsreisen“ und schaute sich im Kreis Altenkirchen verschiedene hiesige Vermarktungswege an. Besuche auf Bauernhöfen, bei Direktvermarktern, auf den Wochenmärkten in Betzdorf und Altenkirchen, im Einzelhandel oder auch beim Projekt „Unikum“ in Altenkirchen, brachten viel Anregendes und nutzbare Einblicke.

Neben den Exkursionen rund um die Landwirtschaftssituation nutzten die drei Männer und zwei Frauen aus Muku die gemeinsame Zeit mit den Altenkirchener Partnern für Besuche, u.a. in zahlreichen Kirchengemeinden, bei Jugendgruppen, in Gottesdiensten, Treffen in Schulen und mit rund 100 Frauen aus der Frauenarbeit des Kirchenkreises. Dort und darüber hinaus, gab es so zahlreiche Kontakte und Gespräche –  immer wieder auch mit dem Ökumene-Ausschuss und dem Kreissynodalvorstand: wichtige Basis für die Partnerschaft, die aufgrund der großen räumlichen Distanz streckenweise nur im brieflichen/elektronischen Austausch „gelebt“ werden kann.

Erfreut haben die Gäste aus Muku bei ihrem prallgefüllten Besuchsprogramm im Kreis Altenkirchen so manches Miteinander mit ihren wunderbaren Gesängen. Mit ihren hiesigen Partnern reisten die Afrikaner zudem an Pfingsten zur landeskirchlichen Ökumene-Veranstaltung „Weite wirkt“ nach Mülheim/Ruhr und zur VEM nach Wuppertal. PES

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In vielen Kirchengemeinden, bei Gruppen und Einrichtungen, in Gottesdiensten – hier in Weyerbusch -, in Schulen und Ausschusssitzungen waren die Besucher aus dem Partnerkirchenkreis Muku mit ihren vielen ehrenamtlichen Begleitern unterwegs und suchten den Austausch.

 

Rückblick:

 

Empfang im Gemeindehaus Daaden

Mit Gaesten

Feierlicher Empfang der Gäste aus dem Partnerkirchenkreis  Muku durch den Partnerschaftsausschuss/Kirchenkreis im Gemeindehaus in Daaden.  Auf drei austauschreiche Wochen freuen sich mit allen Partnerschafts-Aktiven (v.l.): Bingwa Kulimushi, Opportune Bisobekwa, Superintendent Sylvain Muhindo, Superintendentin Andrea Aufderheide, Esther Nshobole, Augustin Mufumu, Pfarrer Peter Zahn und Pfarrer Joachim Dührkopp. Fotos: Petra Stroh

Der Ökumene-Ausschuss Kirchenkreises organisiert den gesamten Partnerschaftsbesuch. Vorsitzender, Pfarrer Peter Zahn (Herdorf), hatte zum Begrüßungsempfang ins Daadener Gemeindehaus eingeladen.
Neben den oft seit Jahrzehnten (teils von Anbeginn an!) engagierten Partnerschaftsaktiven aus dem gesamten Kreis, begrüßte er in großer Runde dazu auch Superintendentin Andrea Aufderheide, Bürgermeister Wolfgang Schneider (VG Herdorf-Daaden), Alt-Superintendent Rudolf Steege (Daaden), in dessen Amtszeit der Start der Partnerschaft fiel, sowie Pfarrer Joachim Dührkoop aus Koblenz, der sich in sechs Kirchenkreisen mit Ökumenefragen beschäftigt und 2012 nach Muku gereist war ( dazu auch: ARCHIV).

Weite Entfernungen

Weite Entfernungen müssen die Kirchenverantwortlichen in Altenkirchens Partnerkirchenkreis Muku/Kongo innerhalb ihrer Gemeinden zurücklegen. Mehr als 400 Kilometer sind manche voneinander entfernt, ein Straßennetz unserer Vorstellung gibt es dafür  nicht. Christa Hillmer (links) vom Ökumeneausschuss erläutert mit Superintendent Sylvain Muhindo und Augustin Mufumu (vorne), zuständig für Partnerschafts- und Entwicklungsarbeit in Muku,  im Ausschuss die kartografische Lage. Verglichen mit der „Poste Muku“ ist der Kirchenkreis Altenkirchen ein sehr kleiner Kirchenkreis….

Weitere Eindrücke des Besuchs: –-> HIER <– in der Bilderstrecke …