Muku 2016 Besuch Bericht
In Frankfurt landeten unsere afrikanischen Gäste (v.l.) Augustin Mufumu, Bingwa Kulimushi, Opportune Bisobekwa, Esther Nshobole und Superintendent Sylvain Muhindo nach einer sehr langen und anstrengenden Reise über Uganda und Katar und wurden im Flughafen abgeholt u.a. von Brigitte Busch und Karolin Schukowski, die uns auch dieses „Empfangsbild“ mitbrachte.
Freude über den Besuch
der afrikanischen Freunde
Delegation aus Muku/Kongo ist nun im Kirchenkreis unterwegs
Große Freude in unserem Kirchenkreis: nach sechs Jahren ist endlich wieder eine Delegation aus dem Partnerkirchenkreis Muku (Demokratische Republik Kongo) eingetroffen. Superintendent Reverend Sylvain Muhindo, die Vorsitzende der Frauenarbeit Esther Nshobole, Augustin Mufumu, zuständig für Partnerschafts- und Entwicklungsarbeit in Muku, Opportune Bisobekwa von der Frauenarbeit und Schulleiter Bingwa Kulimushi werden die kommenden Wochen hier bei uns und bei verschiedenen Partnerschaftsaktionen nutzen, um hier viele persönliche Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen.
Alle fünf Delegationsmitglieder sind zum ersten Mal im Kirchenkreis Altenkirchen, Superintendent Sylvain Muhindo noch ganz frisch im Amt: erst vor vier Wochen wurde er verpflichtet.
Nach einer langen, anstrengenden Reise landete die Delegation in Frankfurt und wurden am Flughaften empfangen, u.a. von Brigitte Busch (Herdorf), der Vorsitzenden des Kreisverbandes der Frauenhilfe.
Brigitte Busch war es auch, die gemeinsam mit Pfarrerin Almuth Germann (Freusburg), im Herbst 2015, erstmals nach ganz vielen Jahren als „Mini-Delegation“ des Kirchenkreises wieder nach Muku reisen konnte und die Partnerschaftsarbeit mit persönlichen Begegnungen füllte. (mehr dazu unter „Partnerschaften“ und im ARCHIV)
2010 war zuletzt eine Muku-Delegation an Sieg und im Westerwald unterwegs. „Elektronische“ und Brief-Kontakte hielten in den vergangenen Jahren die Partnerschaft, die seit 1980 mit der „Poste Muku“ (Communauté Baptiste au Centre d’Afrique = CBCA) besteht, lebendig. Besuche gestalteten sich seit Beginn der neunziger Jahre zunehmend schwierig. Immer wieder gab es in der Region am Kivu-See, in dem unsere kongolesischen Partner leben, kriegerische Auseinandersetzungen und brachten viel Not und Elend. Noch immer leiden die Menschen in dieser afrikanischen Region unter den Folgen und werden stetig mit neuem Leid konfrontiert. Vor allem die Frauen haben besonders zu leiden: Sie sind permanent von Verschleppungen und Vergewaltigungen bedroht.
Dass diesmal auch zwei Frauen aus der „Poste Muku“ dabei sind (2010 wurde den weiblichen Delegationsmitglieder das Visum verweigert) berührt die Frauen hier im Kirchenkreis Altenkirchen besonders. Deren besondere Situation haben sie seit Jahrzehnten im Blick und insbesondere auch viele Frauenhilfegruppen unterstützen – neben den allgemeinen Hilfen durch den Kirchenkreis – ihre Geschlechtsgenossinnen im Kongo und freuen sich nun auf den direkten Austausch.
Feierlicher Empfang der Gäste aus dem Partnerkirchenkreis Muku durch den Partnerschaftsausschuss/Kirchenkreis im Gemeindehaus in Daaden. Auf drei austauschreiche Wochen freuen sich mit allen Partnerschafts-Aktiven (v.l.): Bingwa Kulimushi, Opportune Bisobekwa, Superintendent Sylvain Muhindo, Superintendentin Andrea Aufderheide, Esther Nshobole, Augustin Mufumu, Pfarrer Peter Zahn und Pfarrer Joachim Dührkopp. Fotos: Petra Stroh
Der Ökumene-Ausschuss Kirchenkreises organisiert den gesamten Partnerschaftsbesuch. Vorsitzender, Pfarrer Peter Zahn (Herdorf), hatte zum Begrüßungsempfang ins Daadener Gemeindehaus eingeladen.
Neben den oft seit Jahrzehnten (teils von Anbeginn an!) engagierten Partnerschaftsaktiven aus dem gesamten Kreis, begrüßte er in großer Runde dazu auch Superintendentin Andrea Aufderheide, Bürgermeister Wolfgang Schneider (VG Herdorf-Daaden), Alt-Superintendent Rudolf Steege (Daaden), in dessen Amtszeit der Start der Partnerschaft fiel, sowie Pfarrer Joachim Dührkoop aus Koblenz, der sich in sechs Kirchenkreisen mit Ökumenefragen beschäftigt und 2012 nach Muku gereist war ( dazu auch: ARCHIV).
Weite Entfernungen müssen die Kirchenverantwortlichen in Altenkirchens Partnerkirchenkreis Muku/Kongo innerhalb ihrer Gemeinden zurücklegen. Mehr als 400 Kilometer sind manche voneinander entfernt, ein Straßennetz unserer Vorstellung gibt es dafür nicht. Christa Hillmer (links) vom Ökumeneausschuss erläutert mit Superintendent Sylvain Muhindo und Augustin Mufumu (vorne), zuständig für Partnerschafts- und Entwicklungsarbeit in Muku, im Ausschuss die kartografische Lage. Verglichen mit der „Poste Muku“ ist der Kirchenkreis Altenkirchen ein sehr kleiner Kirchenkreis….
Viel Gelegenheit gibt es bis Ende Mai die afrikanischen Partner vor Ort kennenzulernen. Sie besuchen zahlreiche Gemeinden und Gruppen (anfangs im Ober-, später im Unterkreis), aber auch Schulen und Einrichtungen.
Auf ihrem „strammen“ Programm stehen zudem Infotage der landeskirchlichen Partnerschaftsarbeit in Wuppertal und ein Seminar in der Landjugendakademie Altenkirchen. Da man der oftmals schwierigen Situation in der Landwirtschaft und der Vermarktung der Produkte in Muku mit neuen Konzepten begegnen will, legt die Besucher-Delegation diesmal auch einen Schwerpunkt auf Erfahrungsaustausch in diesem Bereich. Bei dem Seminar, bei Visitationen auf Bauernhöfen und Vermarktungs-Initiativen der Region will man sich fachmännische Anregungen zu Fragen von Landwirtschaft/Handel und zur Realisierung angedachter Projekte holen.
Mit ihren hiesigen Partnern reisen die Afrikaner zudem an Pfingsten zur landeskirchlichen Ökumene-Veranstaltung „Weite wirkt“ nach Mülheim/Ruhr.
An ihrem Anreise-Wochenende besuchte die fünfköpfige Gruppe u.a. schon die Kleiderkammer in Daaden und sahen sich den „Auferstehungsweg“ in der Barockkirche an. Beim Altenkirchener Stadtfest waren sie beim Musical „Mopaya“ nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Michel Sanya Mutambala (aus Muku) dabei und gestalteten – auch musikalisch – einen Gottesdienst in der Betzdorfer Kreuzkirche mit. PES.
Entspannung nach einer anstrengenden Reise fanden die Gäste zunächst einmal bei einer Partie Minigolf im deutschen „Maigrün“. Ausgesprochen aktive drei Wochen liegen vor der Delegation und bei dem proppenvollen Besuchsprogramm bleiben solche Entspannungsmomente eher die Ausnahme. Foto: Schukowski