Kreissynode 2012 Herbst

Weiteren Arbeitsbereich „zukunftssicher“ abgestimmt

Kreissynode in Weyerbusch hatte die gemeindliche Jugendarbeit im Blick

2,15 Millionen Euro investiert der Kirchenkreis in die Erweiterung seines „Haus der Kirche“ in Altenkirchen. Mit den Bauarbeiten am Verwaltungssitz des Kirchenkreises sollen Barrierefreiheit erreicht, der Brandschutz verbessert und Arbeitsabläufe optimiert werden. Da auch ökologische Aspekte als sehr wichtig erachtet wurden, regelte die rund 70köpfige Synode neben der Finanzierung des An- und Ausbaus auch „Technisches“. Mit großer Mehrheit votierten die Synodalen aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden nach ausführlicher Information und Diskussion für eine neue erdgasbetriebene Heizungsanlage und ließen sich damit Optionen für eine spätere Verbundlösung oder etwa dem Bau eines Blockheizkraftwerkes offen.
Die nun endgültigen Bauanträge sollen nun auf den Weg gebracht werden.

Abstimmung in Weyerbusch

Im Weyerbuscher Gemeindezentrum fasste die Synode unseres Kirchenkreises zahlreiche Beschlüsse

 

Gast in der katholischen Kirche

Mit einem Gottesdienst in der katholischen Kirche in Weyerbusch begann die zweitägige Herbstsynode unseres Kirchenkreises (aktuell knapp 41 000 Mitglieder), auf der teils weit reichende Entscheidungen zu treffen waren. Im Gottesdienst wirkten neben Superintendentin Andrea Aufderheide, Ortspfarrer Hans-Jörg Ott (Kirchengemeinde Birnbach), als Prediger der Gebhardshainer Gemeindepfarrer Michael Straka und Kreiskantor Alexander Kuhlo mit.
„Wir sind der katholischen Kirchengemeinde sehr dankbar für ihre Gastfreundschaft, die eine Synode der ‚kurzen Wege’ ermöglicht“ unterstrich Superintendentin Andrea Aufderheide zu Beginn der Tagung im benachbarten evangelischen Gemeindezentrum.

Neben vielen Wahlen, u.a. für den Kreissynodalvorstand (KSV) -, aller Ausschüsse und Synodalbeauftragungen, ging es um die künftige Gestaltung der Kircheneintrittsstelle (das Angebot wird erweitert), zahlreiche Haushaltsentscheidungen, vor allem auch die Gemeinden und Kirchenkreis berührende Umstellung auf das „Neue Kirchliche Finanzwesen/NKF“ ab 2014 und die gemeindliche Jugendarbeit.
Traditionell gehört zum Auftakt der Herbst-Synode – zu der als Gäste u.a. der Weyerbuscher Ortsbürgermeister Manfred Hendricks und der katholische Dechant Rudolf Reuschenbach (Dekanat Kirchen) Grußworte beisteuerten – der Bericht der Superintendentin.

Andrea Aufderheide stellte die Jahreslosung 2013 „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebr.13, 14), in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen über Erreichtes und Geplantes in Kirchenkreis und Gemeinden. Dankbar zeigte sie sich für viel Engagement in Haupt- und Ehrenamt (rund 1000 Ehrenamtliche „tragen“ die Kirche) und ermutigte zu Schritten auf „neuen Wegen“.
„Lasst uns hinausgehen zu ihm (dem Gekreuzigten), hinaus aus unseren Lagern und lieb gewonnenen Einstellungen, lasst uns angreifbar werden für Kritik und Widerspruch. Kirche unter dem Kreuz muss mitunter aus der Reihe tanzen, – denn hier haben wir keine bleibende Stadt, vielmehr die künftige suchen wir!“

Superintendentin Aufderheide beim Bericht

Superintendentin Andrea Aufderheide bei ihrem Bericht an die Synode

„Wir werden älter und weniger“ bilanzierte Superintendentin Aufderheide mit Blick auf die Entwicklung der Gemeindegliederzahlen. Innerhalb von nur zehn Jahren habe der Kirchenkreis fast elf Prozent an Mitgliedern verloren. Neben dem demographischen Faktor mache sich vor allem auch der Wegzug gerade auch jüngerer Menschen bemerkbar. „Lebensqualität auf dem Lande definiert sich über Arbeitsplätze und über eine – gerade im Alter wichtiger werdende – wohnortnahe, gute medizinische Infrastruktur“, unterstrich Aufderheide.
Die Superintendentin verwies darauf, dass der Kirchenkreis mit einem verknüpften Angebot von Familien- und Jugendarbeit versuche, Wegzugbewegungen zu begegnen und die Lebensqualität für die immer stärker geforderten (jungen) Familien zu stärken.

Unser Kirchenkreis kann diese und weitere Angebote nur schultern, weil er vom landeskirchlichen (innersynodalen) Finanzausgleich als „empfangender Kreis“ profitiert. Diese Zuwendungen orientieren sich bislang ausschließlich an den Gemeindegliederzahlen.
„Künftig muss jedoch auch der ‚Flächenfaktor’ eine monetär spürbare Rolle spielen“ fordert die Superintendentin für den eigenen und andere Flächenkirchenkreise ein. „Der Flächenfaktor muss zum ‚Gerechtigkeitsfaktor’ werden, damit Menschen, die immer stärker von Altersarmut oder eingeschränkter Bewegungsfreiheit betroffen sind, weiterhin die Chance auf wohnortnahe diakonische und kirchliche Angebote haben können!“

 

Stellen für Jugendarbeit „festgeschrieben“

10,5 Jugendmitarbeiter-Stellen sind derzeit in den Gemeinden der vier Regionen des Kirchenkreises vorhanden. Diese Angebot – dazu kommen Stellen der kreiskirchlichen Jugendarbeit – soll möglichst gehalten werden.
Sollten allerdings die wirtschaftlichen Möglichkeiten in einigen Jahren dies nicht mehr erlauben, bleiben dennoch mindestens 5,5 hauptamtliche Stellen in der gemeindlichen Jugendarbeit „festgeschrieben“. Die beschloss mit großer Mehrheit die Kreissynode in Abstimmung mit den Gemeinden.

Eine Entscheidung, die ihren Ursprung darin hat, innerhalb kirchlicher Angebote einen „Personalmix“ (Theologen und nichttheologische Mitarbeitende) festzuschreiben. Neben einer Mindestausstattung mit Pfarrstellen, die bereits bei den Zukunftsplanungen im Blick waren, soll auch in den anderen kirchlichen Arbeitsfeldern festgeschriebene „Klarheit“ herrschen.

 

„Kirchenkreis hat frühzeitig die Weichen gestellt“

„Wir sind mit unseren Zukunftsplanungen schon lange auf einem guten Weg“ hob Volker Hergenhan (Friedewald), Vorsitzender des kreiskirchlichen Strukturausschusses, angesichts landeskirchlicher Personalplanungs-Vorgaben hervor.
Die „weisen’ Entscheidungen bisheriger Kreissynoden– so Hergenhan –  verschaffe den Gemeinden und Kirchenkreis Sicherheit und Planungsspielräume. „Andere müssen Stellen abbauen, wir haben faktisch ausgebaut“.
Seit vielen Jahren habe man im Kirchenkreis die Herausforderungen (zurückgehende Gemeindeglieder-Zahlen, rückläufige Kirchensteuern, abnehmende Kirchenbindung und stetig sich verändernde Nachfrage auf kirchliche Angebote) angenommen. Demnächst stünden noch Überlegungen zum Küsteramt an, und dann habe man relativ „stressfrei“ ein zukunftsfähiges Personalkonzept vorzuweisen, unterstrich Hergenhan, der letztmalig als Moderator in einer kirchenkreisleitenden Position auftrat.

Volker Hergenhan

Volker Hergenhan, langjähriger Leiter der Sozialakademie in Friedewald, mit vielen kreiskirchlichen Aufgaben betraut und über Jahrzehnte in und für den Kirchenkreis aktiv, verzichtet auf eine weitere Amtszeit im KSV und wird künftig auch der Kreissynode nicht mehr angehören.
Als Dankeschön für sein langjähriges, fruchtbares Wirken – das ebenso wie das Engagement anderer ausscheidender KSV-Mitglieder beim offiziellen „Personalwechsel“ Anfang 2013 noch gewürdigt wird – gab es spontanen, lang anhaltenden Beifall im Weyerbuscher Gemeindezentrum.

 

Wahlen zum Kreissynodalvorstand

Sieben Mitglieder (drei Theologen und vier Nichttheologen, genannt: Synodalälteste) sowie sechs Stellvertreter (zwei Theologen und vier Synodalälteste) gehören dem Kreissynodalvorstand, der zwischen den Synoden die Entscheidungen im Kirchenkreis trifft, an.
Turnusgemäß standen im Nachgang zu den Presbyteriumswahlen im Februar 2012 bei der Herbstsynode in Weyerbusch verschiedene Positionen zur Wahl, weitere Wahlen ergaben sich durch „Nachrücken“.
Lediglich vier der 13 KSV-Plätze blieben ‚unberührt’ und stehen erst in vier Jahren zur Abstimmung: die Positionen von Superintendentin Andrea Aufderheide, Pfarrer Hans Jörg Ott (Skriba/Birnbach) und den beiden Synodalältesten Christa Hillmer (Altenkirchen) und Ulrike Thiel-Schmidt (Altenkirchen).
Jeweils mit großer Mehrheit wurden folgende KSV-Mitglieder für acht Jahre wieder gewählt: Pfarrer Marcus Tesch (Assessor/Wissen), Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke (1.stv. Skriba/Kirchen) und Pfarrer Prof. Dr. Dr. Michael Klein(2.stv. Skriba/Hamm).
Aus bisherigen Stellvertreter-Positionen heraus wurden Ute König (Betzdorf) und Brigitte Busch (Herdorf)ebenfalls mit großer Mehrheit als Synodalälteste für acht Jahre gewählt.
In Stellvertreter-Positionen wurden Klaus Dahm (Flammersfeld) und Bernd Wenghoefer (Hamm) jeweils für eine vierjährige Rest-Amtszeit und Dieter Huft (Freusburg) und Reinhild Roßbach(Hilgenroth) für acht Jahre, gewählt.

Neuer Kreissynodalvorstand

In neun Wahlgängen mit jeweils sehr hoher Zustimmung bestimmte die Synode in Weyerbusch große Teile ihres 13köpfigen Leitungsgremiums neu. Dem Kreissynodalvorstand (KSV) gehören demnächst (offizieller Personalwechsel im Januar 2013) an (v.l.): Pfr. Prof. Dr.Dr. Michael Klein (Hamm), Bernd Wenghoefer (Hamm), Dieter Huft (Freusburg), Pfarrer Hans Jörg Ott (Birnbach), Ute König (Betzdorf), Reinhild Roßbach(Hilgenroth), Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke (Kirchen), Christa Hillmer (Altenkirchen), Superintendentin Andrea Aufderheide, Ulrike Thiel-Schmidt (Altenkirchen), Brigitte Busch (Herdorf), Klaus Dahm (Flammersfeld) und Pfarrer Marcus Tesch (Wissen). Fotos: Petra Stroh

 

Dank an ausscheidende Kreissynodale und Ausschussvorsitzende

Ausgeschieden aus dem Kreissynodalvorstand sind die beiden Synodalältesten Erwin Kölbach (Hilgenroth) und Gerlinde Eschemann (Birnbach) sowie die beiden Stellvertreter Hildegard Stein (Daaden) und Volker Hergenhan (Friedewald). Sie verzichteten alle (teils nach mehreren Wahlperioden) auf eine erneute Kandidatur.

Ausscheidende KSV-Mitglieder

Ein herzliches Dankeschön für ihre bisherige Arbeit im Kreissynodalvorstand  galt bereits bei der Kreissynode den ausscheidenden Mitgliedern (v.l.): Volker Hergenhan, Hildegard Stein, Erwin Kölbach und Gerlinde Eschemann. Superintendentin Andrea Aufderheide wird sie beim offiziellen „Personalwechsel“ im Januar 2013 noch entsprechend würdigen.

Ein herzliches Dankeschön und Buchgeschenke gab es auch für weitere Menschen, die langjährig an besonderen Stellen die kreiskirchliche Arbeit mitgestaltetet haben und diese so nicht mehr fortsetzen. Superintendentin Andrea Aufderheide nutzte die Kreissynode in Weyerbusch, um Anwesenden persönlich und Abwesenden aus der Ferne zu danken: So Prädikant Reinhard Krüger (Betzdorf), der den Kirchenkreis verlässt und künftig der Kreissynode nicht mehr als beratendes Mitglied angehört.
Der Synodalbeauftragten für Büchereiarbeit, Susanne Lützenkirchen (Hamm); dem Synodalbeauftragten für Seniorenarbeit, Wilfried Grab (Weyerbusch) und Pfarrer Hans-Jörg Ott (Birnbach), der die Synodalbeauftragungen für „Neue Medien“ und Notfallseelsorger (Unterkreis) über viele Jahre innehatte, dankte sie ebenfalls für ihren Einsatz.
Als Ausschuss-Vorsitzende schieden aus: Pfarrer Eckhard Dierig (Kirchen) – der Ehrenamtsausschuss wurde aufgelöst; Petra Stroh (Birnbach) – der Öffentlichkeitsausschuss wurde aufgelöst; sowie Dr. Peter Müller (Fachausschuss Umwelt, Mitwelt und Bewahrung der Schöpfung) und Carola Dierig (Fachausschuss für Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit), die beide nicht mehr als Vorsitzende kandidierten.
Ein herzliches Dankeschön gab es auch für die scheidenden Landessynodalen Helga Seelbach und Kurt Höblich.

Ehemalige Ausschussvorsitzende

Ehemalige Ausschussvorsitzende und Landessynodale wurden von Superintendentin Andrea Aufderheide (links)mit Dank verabschiedet: Petra Stroh (Öffentlichkeitsausschuss), Carola Dierig (Fachausschuss für Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit), Eckhard Dierig (Ehrenamtsausschuss), Helga Seelbach (Landessynodale) und Kurt Höblich (Landessynodaler). Foto: Hans-Jörg Ott

 

Bei der nächsten Kreissynode (Juni 2013 in Wissen) wollen sich die Abgeordneten erneut mit dem Thema „Sonntagsschutz“ beschäftigen. Über die Ausgestaltung des 200. Geburtstags des Kirchenkreises (2016) berät ab kommendem Jahr eine neu gegründete Arbeitsgruppe.

 

Ordinationsjubiläen

Zwei Pfarrerinnen und ein Pfarrer feierten in den vergangenen Monaten ihr 25jähriges Ordinationsjubiläum. Superintendentin Andrea Aufderheide gratulierte dazu im Namen der Synode.PES.

Ordinationsjubilare

v.l. Pfarrerin Nicola Löser-Rott (BBS Wissen), Pfarrer Martin Gerhards (Gymnasium Altenkirchen) und Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards (Altenkirchen) erhielten Glückwünsche der Synode zu ihrem 25jährigen Ordinationsjubiläum.

 

Synodensplitter

Kreiskirchliche Kollekten 2013
Die Bestimmung dreier kreiskirchlichen Kollekten hat die Kreissynode festgelegt:
Am 10. Februar 2013 soll die Kollekte der Jugendbegegnung dienen. Im Sommer 2013 kommen die Jugendlichen aus dem Partnerkirchenkreis Oberes Havelland und Codlea/Rumänien erstmals zu ihren Altenkirchener Austauschpartnern.
Am 24. Februar 2013 kommt die Kollekte dem Partnerkirchenkreis Muku/Kongo zu Gute.
Am 9.6. 2013 wird für die Schuldnerberatungs-Arbeit des Diakonischen Werkes in Altenkirchen und Kirchen gesammelt.

Mantel-Suche J
Um der feucht-kalten Wetterlage übers Synodenwochenende zu trotzen, bevorzugten viele Synodale und Gäste für ihre Wege schützende Mäntel. An der gut genutzten Garderobe des Gemeindezentrums kam es dabei auch zu einem wohl unbeabsichtigten Manteltausch. Der ehemalige Verwaltungsamtsleiter Paul Seifen würde gerne seinen Mantel wieder haben! Ein zurückgelassener ähnlicher Mantel ist für ihn kein adäquater Ersatz J
Der Tauschpartner könnte in der Tasche seines „falschen Mantels“ eindeutige Zeichen finden.
Hinweise zu diskreten Rücktauschmöglichkeiten bitte an die Superintendentur (02681/80 08 35).

Weitere Synodenthemen, die Zusammenstellung der neuen kreiskirchlichen Ausschüsse, die Synodalbeauftragungen u.a. werden in den kommenden Tagen ergänzt!