Kreissynode 2011 Bericht

„Missionarisch
Volkskirche sein“

Schwerpunktthema der Frühjahrssynode am 28. Mai in Kirchen

 

Gleichsam in Theorie und Praxis setzte sich die Kreissynode unseres Kirchenkreises bei ihrer Frühjahrstagung in Kirchen mit dem Ansinnen „Missionarisch Volkskirche sein“ auseinander. Den theoretischen Teil einer künftigen Herausforderung – gebündelt den Wunsch nach qualitativem und quantitativem Wachstum von Kirche zu bewältigen und sich gemeinsam auf einen Weg zu einer veränderten innerkirchlichen Kultur zu machen – absolvierten die rund 70 Synodalen aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden im Kreis Altenkirchen mit Hilfe eines „Anstoß-Referates“ und einer Vertiefung in Arbeitsgruppen. Rein praktisch ging das „Kirchenparlament“ bei Personalentscheidungen ans Werk. Hier setzte die Synode bei den Arbeitsfeldern Jugendarbeit und Kirchenmusik neue Akzente.

Junge Familien und junge Erwachsene
im Blick haben

Künftig soll die kreiskirchliche Jugendarbeit eine neue (Teil-)Struktur erhalten. Fast einstimmig beschloss die Kreissynode, nach einem Personalwechsel im Herbst, die Arbeit mit (jungen) Familien, jungen Erwachsenen/Singles zu verstärken und das „Coaching“ für Hauptberufliche und Ehrenamtliche in den Gemeinden vor Ort zu vertiefen. Damit nahmen die Synodalen Wünsche aus den Gemeinden auf, die aus eigenen Kräften nicht alle Arbeitsfelder besetzen können, aber die Zielgruppen – auch im Sinne von „Missionarisch Volkskirche sein“ – gut betreut wissen wollen.

Abstimmung

Mit großer Mehrheit fasste die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen ihre Beschlüsse zu einer veränderten Jugendarbeit und dem Ausbau der kirchenmusikalischen Hauptamtlichkeit. Beide Entscheidungen fielen auch im Kontext des Synodenthemas „Missionarisch Volkskirche sein“. Fotos: Petra Stroh

 

Ein ebenso starkes Synoden-Votum gab es für eine Ausweitung der hauptamtlichen Kirchenmusik auf Kreisebene. Die Vielfalt der Kirchenmusik – von klassischer Chorarbeit bis hin zu christlicher Populärmusik – erhält künftig mehr Raum; intensivere Nachwuchs-Ausbildung soll die traditionelle Orgelmusik sichern und neue Projekte mit Kindern und Jugendlichen darüber hinaus den Arbeitsbereich erweitern. Da dies nicht ohne Stellenausbau möglich ist, entschied die Synode, die derzeitige Stelle von 50 Prozent auf bis zu 75 Prozent auszubauen, was eine „sinnvolle Zukunftsinvestition“ sei. Die Stellenausschreibung erfolgt in Kürze.

Bis zur Herbstsynode (11./12. November in Hamm) wollen die Kirchengemeinden ihre Erfahrungen mit „verkaufsoffenen Sonntagen“ in der Region zusammen tragen. Mit Hilfe dieser so gesammelten Fakten will man sowohl die eigene Position und Handlungsspielräume erörtern, als auch in den Dialog mit den anderen Kirchen treten.

Zukunftsperspektiven im Blick

Mehr als 340 Mitarbeitende und 31 Pfarrer wirken im Kirchenkreis und den 16 Gemeinden. Gut 42 000 Mitglieder gehören dazu und über 900 Ehrenamtliche engagieren sich regelmäßig.

Wohin kann es unter veränderten gesellschaftlichen, aber auch finanziellen Rahmenbedingungen, in Zukunft gehen? Pfarrer Hans-Hermann Pompe,

Leiter des EKD-Zentrum ‚Mission in der Region’, griff in einem Impulsreferat die Möglichkeiten von „Missionarisch Volkskirche sein“ auf und führte die Kreissynode im Kirchener Gemeindehaus profunde in den innerkirchlichen Diskussionsprozess ein.

Hans-Hermann Pompe

Pfarrer Hans-Hermann Pompe

 

In fünf Arbeitsgruppen vertieften die Synodalen Anregungen zu Handlungsspielräumen vor Ort. Die Arbeitsgruppen wurden geleitet von Mitgliedern des kreiskirchlichen Ausschusses für „Theologie und Gottesdienst“, der die Synode konzipiert und vorbereitet hatte.

Arbeitsgruppe

In fünf Arbeitsgruppen – hier die Gruppe „Lebenswege begleiten und deuten“ unter Leitung von Wolfgang Fanter ( Beratungsstelle) und Krankenhaus-Seelsorgerin Jutta Braun-Meinecke – erarbeiteten die Synodalen das Tehemenfeld „Missionarisch Volkskirchen sein“.

Mut zu neuen Wegen, aber auch Beständigkeit, die kirchliche Arbeit ausmacht, wurde in den Arbeitsgruppen eingefordert.

 

Drei Ordinationsjubiläen gewürdigt

Beständigkeit werde auch deutlich in personellem Kontext, unterstrich Superintendentin Andrea Aufderheide, die gleich drei Gemeindepfarrern zum Ordinationsjubiläum gratulieren konnte: Pfarrerin Almuth Germann (Freusburg) und ihre Kollegen Werner Zeidler (Altenkirchen) und Heinz-Günther Brinken (Betzdorf) wurden vor 25 Jahren für den kirchlichen Dienst ordiniert.

Ordinationsjubiläum Almut German und Hein-Günter Brinken

Gleich drei Ordinationsjubiläum gab es in den vergangenen Wochen im Kirchenkreis. Bei der Kreissynode konnte die Superintendentin Pfarrerin Almuth Germann (links/Kirchengemeinde Freusburg) und Pfarrer Heinz-Günther Brinken (Betzdorf) gratulieren. Ebenfalls ein Jubilar, aber nicht anwesend: Pfarrer Werner Zeidler aus Altenkirchen.

 

Mit einer hohen Spende zugunsten der jüngst vorgestellten Stiftung des Evangelischen Kirchenkreises will die Frauenhilfe im Kreis Altenkirchen ihre Verbundenheit zum Kirchenkreis, aber auch mit dem Stiftungszweck zeigen. Die Vorsitzende der Kreis-Frauenhilfe, Brigitte Busch (Herdorf) überreichte einen Scheck über 5000 Euro an die Superintendentin und Stiftungsratsvorsitzende Andrea Aufderheide.

Scheckübergabe von Brigitte Buch an Superintendentin Aufderheide

Eine Spende von 5000 Euro überreichte bei der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen die Vorsitzende der Kreis-Frauenhilfe, Brigitte Busch (links) an Superintendentin Andrea Aufderheide. Mit dem Geld will die Frauenhilfe die Stiftung des Kirchenkreises unterstützen, deren Ziele sich im großen Einklang mit denen der Frauenarbeit befänden, hob Busch hervor.

 

Wahlen und Termine im Kirchenkreis:

Nach- und Ergänzungswahlen mussten bei der Frühjahrssynode bewältigt werden. Einstimmig votierten die Synodalen dabei für die Vorschläge des Nominierungsausschusses.

· Als zweiter stv. Landessynodaler wurde Pfr. Markus Aust (Betzdorf) gewählt. Er folgt dem aus dem Kirchenkreis verzogenen Pfr. Armin Rosen (Daaden). Da Rosen auch den Vorsitz im Ausschuss für Theologie und Gottesdienst innehatte, wurde hier als Nachfolger Pfarrer Guido Konieczny (Friedewald) gewählt.

· Als neues Mitglied im Stiftungsrat der Kirchenkreis-Stiftung wurde Anneliese Heß (Daaden) gewählt. Sie folgt Diana Strunk (Friedewald), die ihr Amt aus beruflichen Gründen aufgeben musste.

· Den stv. Vorsitz im Fachausschuss für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen hat künftig Pfr. Hans-Jürgen Volk (Hilgenroth).

· Die Synodalbeauftragung „Notfallseelsorge“ für den Unterkreis übernimmt künftig Pfr. Hans-Jörg Ott (Birnbach).

· Pfarrerin Simone Gutacker (Schulpfarrstelle), wurde in den Schulausschuss nachgewählt.

 

Terminvorschau:

· Der erste Presbytertag des Kirchenkreises wird am 13. August in Wissen sein.

· Am 10. September wird in Altenkirchen der 1. landeskirchlich ökumenische Gottesdienst im Rahmen der Schöpfungszeit sein.

· Ein Festgottesdienst veranstaltet die Kirchengemeinde Hamm gemeinsam mit dem Kirchenkreis anlässlich des Jubiläums „450 Jahre Reformation in der Grafschaft Sayn“, am 30. Oktober in Hamm

· Am 17. März 2012 plant der synodale Arbeitskreis für Frauenfragen eine Veranstaltung zum Themenschwerpunkt „Traumatisierte Frauen in unserem Partnerkirchenkreis im Kongo“.

· Herbstsynode 2011: 11/12. November in Hamm

· Frühjahrssynode 2012: 16. Juni in Daaden

· Herbstsynode 2012: 9./10. November in Wissen