Genug ist genug
Unter dem Motto „Genug ist genug“ haben das Diakonische Werk im Kirchenkreis Altenkirchen, die Caritas im Bereich Rhein-Sieg und Rhein-Wied-Sieg und der DGB Kreisverband Altenkirchen als „Vertreter:innen der Zivilgesellschaft“ eine gemeinsame Erklärung abgegeben in der sie die sogenannten „Montagsspaziergänge“ entschieden ablehnen.
Die Diakonie unseres Kirchenkreises, die Caritasverbände Altenkirchen und Betzdorf und der Deutsche Gewerkschaftsbund im Landkreis Altenkirchen erklären in dieser gemeinsamen Stellungnahme deutlich ihren Unmut über die zunehmende Radikalisierung einer lauten Minderheit:
„Dabei ist es unbestritten, dass das Versammlungsrecht Teil der demokratischen Kultur in unserem Lande ist. Trotzdem gilt es, das Pandemiegeschehen einzugrenzen sowie ältere und kranke Menschen zu schützen. Deshalb haben wir großes Verständnis für die pandemiebedingten Auflagen auch bei Demonstrationen. Hinzu kommt, dass jede Person, die sich an den unangemeldeten Spaziergängen beteiligt, sich darüber im Klaren sein muss, mit wem man sich da zusammentut. Niemand kann behaupten, er wüsste nicht, dass die Aktionen häufig durch demokratiefeindliche Gruppierungen und Einzelpersonen gesteuert sind, die es bewusst darauf anlegen, Gewalt zu provozieren und den Eindruck einer Spaltung der Gesellschaft zu vermitteln. Schon nach dem ersten Klick in einschlägigen Chatgruppen offenbaren diese Protagonist:innen ihre Umsturzphantasien, Gewaltandrohungen und sogar Todesdrohungen gegenüber politisch Verantwortlichen, Repräsentant:innen des Staates und Gewerkschafter:innen. Wir wünschen uns stattdessen ein solidarisches Zeichen für all diejenigen, die sich seit zwei Jahren den Auswirkungen der Pandemie mit ihrer Arbeitskraft entgegenstellen. Pflegekräfte, Krankenhauspersonal, Ärzte, Lehrkräfte und zunehmend auch Polizisten:innen und viele mehr brauchen Unterstützung und Wertschätzung statt höheren Druck durch unverantwortliches Verhalten einiger weniger.
Gewalttätige Sprache führt unweigerlich auch zu Taten. Das darf sich die Zivilgesellschaft nicht gefallen lassen!“
Archivbilder „Vielfalt“ + Andreaskreuz – Petra Stroh