Gedanken zum Reformationstag: Freiheit in Verantwortung
Am heutigen Reformationstag erinnern wir uns an Martin Luthers Mut, den Glauben neu zu denken und die Kirche seiner Zeit herauszufordern. Mit seinen 95 Thesen rüttelte er an alten Strukturen und gab vielen Menschen die Möglichkeit und Freiheit, Gottes Wort direkt zu erleben – ohne Umwege und ohne Angst.
Diese Freiheit findet sich tief in der biblischen Botschaft verankert. Paulus schreibt im Galaterbrief: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen.“ (Galater 5,1). Durch Christus sind wir frei – befreit von der Vorstellung, uns Gottes Liebe verdienen zu müssen. Doch diese Freiheit ist keine Einladung zur Selbstsucht; sie ist eine Einladung, in Liebe zu dienen. Wenige Verse später heißt es weiter: „Ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder und Schwestern; nur macht die Freiheit nicht zur Gelegenheit für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe.“ (Galater 5,13).
Freiheit und Verantwortung gehören also zusammen. Unsere Freiheit in Christus ermutigt uns, für andere da zu sein, ehrlich hinzuschauen, Fragen zu stellen und Veränderung zu wagen. Reformation bedeutet, im Geist Jesu zu handeln und Verantwortung für unsere Mitmenschen und die Welt zu übernehmen, die Gott uns anvertraut hat.
Lassen wir uns von Luthers Beispiel und dem Wort der Bibel inspirieren: Mutig zu glauben, zu handeln und mit unserem Leben Gottes Liebe sichtbar zu machen. So bleibt Reformation lebendig – in unserer Gemeinschaft und in unserem Alltag.
Aljoschka Dippold, Evangelischer Kirchenkreis Altenkirchen