Faszinierender Einblick in das Leben von Friedrich Muck-Lamberty
Die evangelische Erwachsenenbildung und das Schulreferat des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen laden herzlich zu einem besonderen Vortrag ein, der einen faszinierenden Einblick in das Leben von Friedrich Muck-Lamberty (1891-1984) gewährt. Der Vortrag wird von Ingo Lamberty, Journalist und Redakteur beim WDR und Enkel von Muck-Lamberty, gehalten. Die Veranstaltung findet am Montag, den 6. November 2023, im Evangelischen Gemeindehaus Flammersfeld in der Raiffeisenstraße 48 statt und beginnt um 17:00 Uhr.
Muck-Lamberty zog in den 1950er Jahren nach Oberlahr (Bruchermühle), wo seine drei Söhne einen Kunsthandwerk-Betrieb für Holzwaren betrieben. Doch bereits vor diesem Lebensabschnitt hatte der über 60-Jährige ein abwechslungsreiches Leben hinter sich. Er war eine prominente Figur in der Wandervogel-Bewegung der 1920er Jahre und der Begründer der „Neuen Schar“. Bekanntschaften mit Persönlichkeiten wie dem Naturapostel Gusto Gräser, Maler Heinrich Vogeler und Schriftstellern wie Hermann Hesse, Theodor Plievier und Johannes R. Becher prägten sein Leben. Gemeinsam teilten sie Visionen von einem naturverbundenen Leben, einem Aufbruch von „käuflichen Zweckmenschen“ zu einer „geistig-innerlichen“ Erneuerung und einer „Revolution der Seele“.
Muck-Lamberty verbreitete sein Programm ab 1919 in zahlreichen Flugblättern, das lebensreformerische Grundüberzeugungen mit religiös gefärbten Heilserwartungen verband. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Protagonisten seiner Zeit setzte er seine Ideen konkret um. Er gründete „handwerkliche Siedlungsgemeinschaften“ und führte die „Neue Schar“ 1920 tanzend und singend durch Nordbayern und Thüringen. Seine charismatische Art begeisterte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu Tausenden und inspirierte sie zu spontanen Volksfesten.Muck-Lambertys Ideen waren und sind zukunftsweisend, von ökologischer Lebensweise über den Schutz von Naturdenkmälern bis zur Belebung von Dorf- und Stadtbildern durch Baumpflanzungen sowie dem Schutz der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt.