Archiv für die Kategorie ‘Partnerschaftsarbeit’

Internationale Ökumene erlebbar machen

Pfarrerin Elizabeth Silayo

Pfarrerin Elizabeth Silayo

Im Regionalen Dienst der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) ist seit dem Ende des vergangenen Jahres eine Pfarrerin aus Tansania tätig: Elizabeth Silayo. Sie wirkt in der Region Mittelrhein-Lahn des früheren Gemeindedienstes für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland. Ein Besuch am Deutschen Eck in Koblenz machte sie und ihren ebenfalls tansanischen Kollegen Yoram Karusya (Region Niederrhein) mit dem Rhein, dem „deutschesten“ aller Flüsse, vertraut und vermittelte einen Eindruck von rheinischer Geschichte und Tradition.

Vom Kilimandscharo in den Hunsrück – der Gegensatz der Kulturen könnte kaum größer sein. Doch Elizabeth Silayo sieht den Wechsel mit Humor. „Ich fühle mich hier wohl“, stellt sie fest und beschreibt den guten Kontakt zu ihren Nachbarn in Rheinböllen im Kirchenkreis Simmern-Trarbach, wo sie seit dem Herbst 2022 mit ihrem Mann und zwei Kindern wohnt. Probleme macht lediglich die mangelhafte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Zu der Region, in der die Pfarrerin die internationale ökumenische Arbeit vernetzen und unterstützen soll, gehören neben Simmern-Trarbach die Kirchenkreise An Lahn und Dill, Koblenz, Altenkirchen und Wied. Hier gibt es Partnerschaften mit Kirchen in Botswana, Indonesien, den Philippinen, Tansania, West-Papua, der Demokratischen Republik Kongo und Namibia.

„Es ist gut, wenn wir als Kirche in Deutschland spüren, dass wir in größere ökumenische Kontexte eingebunden sind“, betont Superintendent Markus Risch. Elizabeth Silayo habe sofort Kontakte zu den Gemeinden und vielen Arbeitsbereichen, wie den KiTas, aufgebaut. „Sie kann mit ihrer Erfahrung und ihrer Spiritualität Brücken zwischen den Kulturen bauen und neue Impulse setzen.“

Elizabeth Silayo ist promovierte Theologin und Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT). Einige Jahre hat sie in einer großen diakonischen Einrichtung in Bayern gearbeitet. Sie wuchs im Osten Tansanias auf in einer Familie mit fünf Geschwistern. Nach Studium und Ordination war sie Gemeindepfarrerin und Dozentin in der Theologen-Ausbildung ihrer Kirche sowie an Universtäten in Oslo und Erlangen. Dabei entstanden verschiedene wissenschaftliche Arbeiten sowie eine Dissertation.
Das kirchliche Engagement gehörte von Kindheit an zu ihrem Leben „Die Kirche ist berufen, Friedensstifterin zu sein und die gute Schöpfung Gottes zu bewahren“, meint Elizabeth Silayo und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Theologie ist lustig und unser ganzes Leben ist Theologie, wenn wir es ernst nehmen.“ Gemeinsam mit ihren Theologen-Kolleginnen und -Kollegen möchte sie die ökumenische und missionarische Arbeit in den Gemeinden organisieren. Sie betont: „Ich glaube an die Kraft des Miteinanders, wenn es darum geht, die Mission Gottes zu erfüllen.“

„Die internationale Gemeinschaft von Kirchen erlebbar zu machen“, ist nach den Worten von Angelika Veddeler, Teamleiterin des Regionalen Dienstes der VEM, das Anliegen des früheren Gemeindedienstes für Mission und Ökumene (GMÖ) in den sechs Regionen der rheinischen Kirche. „So wird ein Sonntagsgottesdienst am Niederrhein mit Partnern aus Sumatra vorbereitet und über elektronische Verbindungen gemeinsam gefeiert oder ein Workshop mit Musikerinnen und Musikern aus Afrika, Asien und Europa entwickelt neue Liturgien“, beschreibt sie Beispiele dieser Arbeit. „Es gibt Workshops mit Leitenden von Kindertagesstätten, in denen die neue ‚Alle-Kinder-Bibel‘ vorgestellt wird, oder einen Fachaustausch zum Wichern-Jubiläum 2023, gestaltet mit Diakonikerinnen und Diakonikern aus Afrika, Asien und Deutschland.“

Der Regionale Dienst soll Aktivitäten von Gemeinden und Kirchenkreisen im Bereich Mission und internationaler Ökumene miteinander vernetzen und dabei Interessen und Wünsche zum Beispiel im Bereich der Partnerschaften unterstützen. „Er soll ökumenische Gemeinschaft lebendig werden lassen und Zusammenarbeit in Globalität und Diversität fördern“, betont Angelika Veddeler und regt dazu an, das gemeinsame Lernen in ökumenischer Perspektive zu entdecken und weiterzuentwickeln.

Mit ganz konkreten Angeboten arbeitet Elizabeth Silayo auf diese Ziele hin. So regte sie ein internationales Treffen in der Kirchengemeinde Rheinböllen an. Ihre Überzeugung lautet: „Begegnung fördert Frieden unter uns.“ 21 Menschen aus Tansania, Deutschland und der Ukraine nahmen an den lebhaften Gesprächen bei Kaffee und Chai Masala aus Tansania teil. Besonders wichtig ist der Pfarrerin, Geflüchteten aus der Ukraine die Chance zu geben, Kontakte zu knüpfen. „Wir können einander unterstützen, wenn wir uns besser kennen“, betont sie. Vor allem Frauen aus der Ukraine fühlten sich oft isoliert in ihrem neuen Wohnort. „Für sie sind solche Treffen ungeheuer wichtig, um die Menschen im Kirchenkreis kennenzulernen.“

Text: Marion Unger

Erste Videokonferenz mit Freunden in Muku

Premiere in der über 40jährigen Freundschaft zwischen dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen und seinen Partnern in der Demokratischen Republik im Kongo: Mittels Videokonferenz kommen die Mitglieder der „Partnerschaftsausschüsse“ aus Muku und Altenkirchen erstmals zu einem Austausch via Bildschirm zusammen und geben sich auf diesem Weg Einblicke in ihre jeweiligen Lebenswelten.

„Uns geht es gut in Muku“. Die Worte von Superintendent Bertin Mutarushwa beruhigen die Mitglieder des Synodalen Ausschusses für Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit, die sich rund um den Vorsitzenden Pfarrer Peter Zahn im Haus der Ev. Kirche in Altenkirchen versammelt haben. Hatte man doch in Altenkirchen vernommen, dass es im Osten Mukus erneut zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Regierungstruppen und der Rebellengruppe M23 kommt. Zehntausend Menschen in diesem Landesteil sind seit Wochen auf der Flucht und leiden unter den gewalttätigen Übergriffen.


Die Flüchtlingsströme haben Goma erreicht und bereiten Pfarrer Robert Byamungu (Bild links) große Sorge.

MEHR

„Pfarrer Robert“ lebt und arbeitet aktuell in Goma. Er stammt aus Muku, lebte mehrere Jahre in Herne/Westfalen und ist im Austausch zwischen Muku und Altenkirchen engagiert eingebunden. Er hilft bei sprachlichen Herausforderungen und auch – als Kenner beider Lebenswelten – beim gelingenden Dialog. Pfarrer Robert hatte deshalb auch in Bukavu die Kirchenkreis-Leitenden und Partnerschaftsaktiven aus Muku am Bildschirm versammelt und leitete die Videokonferenz.

Nachdem die anfänglichen Tonprobleme im Griff waren, gab es auf beiden Seiten große Freude, sich endlich mal wieder im direkten Kontakt austauschen zu können.

Geburtstagstreffen auf 2023 verschoben

Schon für Pfingsten 2020 war ein Besuch einer Delegation aus Muku im Kirchenkreis Altenkirchen geplant. 40 Jahre Partnerschaft sollten vor zwei Jahren gemeinsam gefeiert werden. Doch die Corona-Pandemie vereitelte dieses Vorhaben. So blieb es seit 2018 beim bekannten Austausch mittels eMails, Briefen und Nachrichten über soziale Netzwerke.

Und dies in Zeiten, wo neben Corona auch zahlreiche andere Herausforderungen zu meistern waren. Entsprechend wohltuend war es, als sich die Freunde nun wenigstens auf dem Bildschirm sehen konnten. Für 2023, so Pfarrer Peter Zahn, Vorsitzender des kreiskirchlichen Ausschusses für Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit, hofft man, die Gäste aus Muku dann endlich wieder im Kirchenkreis Altenkirchen begrüßen zu können.

Viele Themen im Austausch

Viele Fragen hatten die Gesprächspartner aus Muku an die deutschen Freunde. Etwa zum Ausgang der Bundestagswahlen und den derzeitigen politischen Verhältnissen hier. Interesse gab es auch

am aktuellen kirchlichen Leben,
dem Befinden der Bekannten aus der Partnerschaftsarbeit,
an den Folgen der Corona-Pandemie,
den Wahlen in Frankreich und
wie die Kreissynode (am 2. Juli 2022 in Oberwambach) ablaufen soll, was die Jugend-Partizipation bedeutet und wie man junge Menschen verstärkt in die kirchliche Arbeit einbinden möchte.

Wie man die Jugendlichen aus Muku und Altenkirchen – auch dank der modernen Technik, etwa gemeinsame Sitzungen der Jugendlichen via Skype – besser vernetzen kann, wollen die Verantwortlichen in den beiden Kirchenkreisen nun intensiver ausloten. Jugendreferent Michael Utsch (Foto links/stehend) will sich einsetzen!

Neues aus Muku

Über die schriftlichen Berichte aus Muku MEHR hinaus konnten bei der Videositzungen einige Neuigkeiten vertiefend dargestellt werden. Hier in Stichworten die Berichte von Superintendent Pastor Bertin Mutarushwa, den Partnerschaftskommitee-Mitgliedern Bingwa und Mufomo und den beiden Vertreterinnen von FeF (Frau und Familie/Kirchenkreis Muku), Esther und Elalu.

Fotos (v.l.) Superintendent Bertin und die Partnerschafts-Engagierten Esther, Bingwa und Mufomo.

Kirchliches Leben in Muku:

Bis zu vier Gemeinden werden wöchentlich von den Kirchenkreis-Leitenden besucht. Dort werden gemeinsame Gottesdienste gefeiert und die örtlichen Probleme besprochen, gemeinsame Projekte angegangen. Für 2023 – so der Superintendent – plant man eine weltweite Synode der CBCA, zu der auch der Kirchenkreis Muku gehört.
Auch im Kirchenkreis Muku gab es coronabedingt zahlreiche Unterbrechungen des kirchlichen Lebens. Erst langsam ziehen Alltag und Routine wieder in die Gemeinden, Gruppen und Kreise ein.
Durch den Krieg in der Ukraine und andere globale/weltwirtschaftliche Ursachen klettern die Lebenshaltungskosten – auch durch teures Benzin – unaufhörlich und erschweren den ohnehin schwierigen Alltag der Menschen.

Frauen- und Familienarbeit:
Hier ist man – neben den gut angelaufenen Projekten – neu und intensiver am Start mit einem Programm zur Aufzucht von Kleintieren. Dies soll den Frauen (insbesondere auch den Witwen) Einnahmemöglichkeiten eröffnen.
Dies gilt auch für die Nutzung des Lagerhauses in Mugogo. Hier können die Frauen, die nach langen Fußmärsche ihre Waren und Früchte auf dem Markt anbieten wollen, diese schonend zwischenlagern.

Wasserversorgung Manunga:

Aktuell ist eine der notwendigen Pumpen in Reparatur. In Muku hofft man, dass die Pumpe, die noch relativ jung ist, im Rahmen der Gewährleistung repariert werden kann oder man kostenlosen Ersatz erhält. Auch in der Demokratischen Republik Kongo wartet man derzeit sehr lange auf Ersatzteile und Arbeitsmaterialien.

Schularbeit:

Sehr dankbar ist man in Muku für die Unterstützung der Schulkinder, deren Familien aus eigener Kraft nicht die Geldmittel für einen Schulbesuch aufbringen können. Zum Beginn des neuen Schuljahres am Ende des Sommers werden die Verantwortlichen in Muku wieder eine Liste der bedürftigen Schüler:innen schicken. So können die Gelder aus dem Schulprojekt MEHR zielgerichtet eingesetzt werden. In Muku laufen aktuell – wie überall – die letzten Schulwochen und Prüfungen für die jeweiligen Abschlüsse.

Grußworte der Superintendentin:

KSV-Mitglied Reinhild Roßbach überbrachte den Geschwistern in Muku auch die besonderen Grüße von Superintendentin Andrea Aufderheide.
Dass es 2023 endlich wieder zu einem „richtigen Miteinander“ kommen möge, wünscht sich Aufderheide ebenso wie alle Beteiligten. Mögen auch demnächst häufiger Video-Sitzungen zum Partnerschafts-Austausch dazu gehören (die Vertreter:innen aus Muku müssen dafür den weiten Weg nach Bukavu auf sich nehmen), so können sie vielleicht das Miteinander erleichtern, aber den direkten Kontakt nicht ersetzen.

PES, Fotos: KK Altenkirchen

 

 

 

 

 

 

Gemeinsamer Blick auf Bibel und Koran

„Haben Bibel und Koran gemeinsame Traditionen?“ Dieser Frage gingen Mitarbeitende der Kirchenkreise „Oberes Havelland“ (Brandenburg) und aus unserem Kirchenkreis gemeinsam nach. Das Treffen der Pfarrerschaft und der kirchlichen Mitarbeitenden aus den beiden Partnerkirchenkreisen (einmal jährlich) hat mittlerweile schon eine kleine Tradition. Sind auch weite Entfernungen zu überwinden, so nimmt man die Gelegenheit zum Austausch gerne wahr. 2017 waren die Mitglieder des Kreissynodalvorstandes aus dem Kirchenkreis “Oberes Havelland“ zu Besuch im Kreis Altenkirchen.

Konventsrueste

Pfarrerin Silvia Schaake, Pfarrerin Almuth Germann, Pfarrerin Gudrun Weber – Gerhards, Pfarrer Joachim Triebel – Kulpe und Pfarrer Thomas Rössler-Schaake zusammen mit Superintendent Pfarrer Uwe Simon (oben Mitte). Foto: KK

 

 

Diesmal trafen sich Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld), Pfarrerin Almuth Germann (Freusburg), Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards (Altenkirchen/Wissen), Pfarrer Joachim Triebel- Kulpe (Almersbach) und Pfarrer Thomas Rössler-Schaake (Flammersfeld) mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Bautzen, um gemeinsam am Thema der gemeinsamen Traditionen von Bibel und Koran zu arbeiten.
Pfarrer Dr. Andreas Götze, Beauftragter  für den interreligiösen Dialog in der  Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) führte in das Thema ein. Dabei war ihm wichtig, Judentum, Christentum und Islam in erster Linie als Erzählgemeinschaften zu verstehen. Die Heiligen Schriften dieser drei Buchreligionen erzählen auf ihrem jeweiligen geschichtlichen Hintergrund von ihren Glaubenserfahrungen und verbreiteten keine feststehenden Lehrsätze. Der klassische Islam, zu dem er 90 Prozent aller Moslems zähle, sei für ihn ein interessanter Erzählpartner. In der Tradition des Islam gebe es Erzählungen über Abraham, Mose, Maria und vor allem Jesus, die sich jeweils von der christlichen Überlieferung unterscheiden, aber auch viele Gemeinsamkeiten beinhalteten. Dabei knüpften die islamischen Erzähltraditionen oft an das Judentum und Christentum der Zeit um 600 n. Chr. an. Hier sei noch viel Forschungsarbeit zu leisten, deren Ergebnisse auch für den christlich-islamischen Dialog sehr interessant seien.

Bei Treffen der Mitarbeitenden des Kirchenkreises Oberes Havelland mit den fünf PfarrerInnen des Kirchenkreises Altenkirchen ging es auch um interessante Gespräche über das Leben der Kirchengemeinden vor Ort. So ist in den Kirchengemeinden in der früheren DDR die Christenlehre, eine Art kircheninterner Religionsunterricht für Kinder in den Altersstufen von sechs bis elf Jahren immer noch lebendig.
Viel stärker als in den Kirchengemeinden unserer Region sind Katechet/innen und Gemeindepädagog/innen angestellt, die Bildungsarbeit in den Kirchengemeinden übernehmen, aber oft auch Organistendienste ausüben.

Eine besondere Problematik bilden die Gemeindegrößen: Zwar habe eine Pfarrperson nur etwa 600 bis 1500 Gemeindeglieder zu betreuen. Aber die Vielzahl der Gottesdienststätten und die Erhaltung der entsprechenden Kirchen sei eine große Herausforderung. Im ländlichen Bereich gebe es auch große Probleme, Pfarrstellen wieder zu besetzen, so der Superintendent des Kirchenkreises Oberes Havelland Pfarrer Uwe Simon.

Der Besuch im Kloster Marienstern und der Stadt Bautzen führte uns eine Besonderheit vor Augen: Ein Teil der der Bevölkerung in der Oberen Lausitz gehört zur Volksgruppe der Sorben, die mit ihrer eigenen Tradition und Sprache ihre kulturelle Identität zu bewahren sucht.
Nach dem gemeinsamen Gottesdienst, in dem auch Grüße des Pfarrkonventes Altenkirchen und von Superintendentin Andrea Aufderheide übermittelt wurden, gab es eine herzliche Verabschiedung und eine Einladung zur Konventsrüste im kommenden Jahr.                                                                                                                                                Thomas Rössler-Schaake.

 

Konvenstrueste

Viel Zeit zu Information und Austausch gab es für die heimischen Pfarrerinnen und Pfarrer bei der gemeinsamen Konventsrüste mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Kirchenkreis „Oberes Havelland (Brandenburg). Foto: Thomas Rössler-Schaake.

Autoprojekt für Muku wird realisiert

Ein langfristig angelegtes Projekt für den Kirchenkreis Muku im Kongo kann nun realisiert werden: Endlich bekommen der Superintendent und die Mitarbeitenden den dringend notwendigen Geländewagen. Nur mit einem ausgesprochen robusten Fahrzeug können die immensen Strecken in dem teils unwegsamen Gelände des riesigen Partnerkirchenkreises überwunden werden. Mehr als 2300 Euro – davon rund 130 Euro aus einer Sammlung beim jüngsten Männerfrühstück – kamen jüngst bei Kollekten im Kirchenkreis zusammen und helfen dem Partnerkirchenkreis Muku endlich einen geländegängigen Wagen anzuschaffen. Damit kann der persönliche Kontakt zu den Gemeinden „gelebt“ werden. Dankbar für das große Engagement in den Gemeinden ist Pfarrer Peter Zahn, Vorsitzender des kreiskirchlichen Ausschusses für Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit.
In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Ausschuss, dass die nun noch fehlenden Mitteln aufgestockt werden und der Autokauf in Afrika starten kann.

Auto fuer Muku

Große Entfernungen und unwegsame Straßen sind typisch für den Kirchenkreis Muku im Kongo.  Nur geländegängige Fahrzeuge können in der Kivuregion auch in entlegene Regionen fahren. Der Wunsch der Partner in Muku nach einem entsprechenden Kirchenkreis-Fahrzeug kann nun in Erfüllung gehen: Kollekten, Zuschüsse und Gemeindeaktionen im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen sorgten für eine ausreichende Finanzierung. Foto: (Archiv/Joachim Dührkopp).

 

Fast 11 000 Euro Spenden sind – mit der jetzigen Kollekte – die Bilanz der Bemühungen im Kirchenkreis Altenkirchen. Rund 7000 Euro davon kamen in der Vergangenheit zusammen (Aktionen in den Kirchengemeinden Flammersfeld und Mehren, Erntedankfest in Mehren, Synodengottesdienste u.v.m.).  In Muku selbst wurden – ein langwieriges Unterfangen bei der großen Armut dort – auch schon 5200-Dollar gesammelt. „Jetzt klappt es durch die gemeinsamen Bemühungen ein stabiles Auto zu kaufen, das über die schlechten Straßen des Kivus an sein Ziel kommt!“

Sicher wird die Besuchergruppe aus dem Kirchenkreis Altenkirchen, die im Herbst eine Reise nach Muku antritt, den neuen Wagen auch nutzen können, wenn sie im Kivu unterwegs ist. Pfarrerin Almuth Germann aus der Kirchengemeinde Freusburg wird nach 2015 ein zweites Mal nach Muku reisen, diesmal gemeinsam mit den Jugendmitarbeitenden Karolin Schukowski (Gebhardshain/Betzdorf) und Michael Utsch (Synodaler Jugendreferent), die zum ersten Mal die Partner im Kongo besuchen. „Jugendarbeit“ soll bei diesem partnerschaftlichen Austausch besonders im Fokus stehen.
Wie in der Vergangenheit macht sich die kleine Altenkirchener Delegation gemeinsam mit einer Gruppe aus Herne auf den Weg nach Afrika. Die Kirchenkreis Herne pfleget langjährige Beziehungen nach Bukavu – nahe Muku. Hier sind die Altenkirchener auch untergebracht und werden von dem (als sicher geltenden Bukavu) aus, ihre Tagestouren in den Kirchenkreis Muku unternehmen.

Bei der jüngsten Ausschuss-Sitzung in Altenkirchen war auch Pfarrer Robert Bahizire Byamungu zugegen. Der Theologe war fünf Jahre in Herne tätig und wird im Sommer wieder in seine Heimat nach Muku zurückkehren und dort dann auch die Altenkirchener Gäste begrüßen.

Pfarrer Bahizire Byamungu blieb im stetigen Austausch mit seiner Heimatregion und konnte im Ausschuss von der derzeitigen Lage dort gut berichten.  „Die politische Lage im Kongo ist unverändert angespannt“, hob er hervor. Die Angst, dass es am 23. Dezember nun doch keine Präsidentenwahlen geben könnte (die Wahlen wurden mehrfach versprochen, angekündigt und verschoben) sorge für Unsicherheiten und belaste die Menschen sehr. PES.

 

Besuchergruppe

Im Herbst gibt es ein Wiedersehen in Afrika: Eine Besuchergruppe mit dem Schwerpunktthema „Jugendarbeit“ macht sich aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen auf zu den Partnern in Muku (Demokratische Republik Kongo). Dort werden sich (v.l.) Jugendreferent Michael Utsch, Pfarrer Robert, Bahizire Byamungu, der ab Sommer wieder in seiner afrikanischen Heimat leben wird, Pfarrerin Almuth Germann und Jugendmitarbeiterin Karolin Schukowski wiedersehen. Jüngst traf man sich zum Austausch bei der Sitzung des kreiskirchlichen Ausschusses für Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit in Altenkirchen. Foto. Erhard Waßmuth