Auch wenn der 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen die „Klammer“ bildet, der Besuch der französischen Freunde, der am Freitag, 5. Oktober gestartet ist, ist für den Evangelischen Dienst auf dem Lande im Rheinland (EDL), der seinen Sitz in Altenkirchen in der Landjugendakademie hat, in diesem Jahr vollgespickt mit weiteren Jubiläums-Terminen und viel gemeinsamer Vorfreude.

Momentaufnahmen des Besuchs:

Ankunft der Gäste am 5. Oktober in der Landjugendakademie und erste Kontakte mit den heimischen GastgeberInnen.

Alle Fotos: Petra Stroh

Treffen am 6. Oktober in der Evangelischen Kirche in Birnbach:

Gottesdienst mit Posaunenchor und Kirchenchor

               Gemeindepfarrer Stefan Turk (re, Birnbach) griff in  in seiner Ansprache an  die Gäste Gedanken zur millionenfach geäußerten Bitte „Unser täglich Brot gib uns heute“, die in der Birnbacher Kirche, europa- und weltweit gebetet wird, auf. Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Birnbach waren zeitgleich im Backes des Raiffeisenhauses in Weyerbusch mit Udo Bettgenhäuser zugange und bereiteten dort Brot vor. Dieses wurde den Gästen aus Nahe und Fern zum Mittagsmahl gereicht.

Dietmar Eschemann (links) und Pfarrer Jürgen Widera (Duisburg) gedachten in persönlichen Worten beim Treffen in der Birnbacher Kirche dem langjährigen Vorsitzenden des EDL, Pfarrer Marcus Harke, der vor knapp zwei Jahren plötzlich verstarb,  und der die Arbeit des EDL und das kirchliche Engagement für ein “ gelingendes und zukunftsfähriges Leben auf dem Lande“ so entscheidend geprägt hat.

 Erinnert wurde an den langjährigen EDL-Vorsitzenden, Pfarrer Marcus Harke. Foto: Kirchenkreis An Nahe und Glan

Pfarrerin Almuth Germann (Freusburg) richtete Gedanken zu Raiffeisens Wirken in der Historie, der Jetzt-Zeit und auch in der Zusammenarbeit mit dem Partnerkirchenkreis Muku (Kongo) an die Versammlung.

Pfarrer Joachim Dührkoop, erfahrener Netzwerker und aktiv in der Ökumenearbeit, freute sich über die gelungene Zusammenarbeit der drei Partner EDL, MAR und KLB.

Bevor der MAR in Birnbach seine konstituierende Sitzung abhielt, kamen Gäste und Einheimische auf einen Kaffeeplausch in der Kirche zusammen.

Es folgten im Programm ein Besuch des Birnbacher Friedhofes (hier wird an die historische Beziehung zur „Brücke in Remagen“ erinnert), ein Empfang und Führung durch das Weyerbuscher Raiffeisenzentrum, eine Hofbesichtigung auf dem Hof „Hagdorn“ bei Wissen und ein mehrstündiges „Europa-Café“. Hierbei ging es – mit fachkundigen Referentinnen und Referenten –  u.a. um die Rolle der Jugend bei der Entwicklung ländlicher Räume, Projekte zur Selbsthilfe und um die Rolle der Kirchen in einer starken Zivilgesellschaft für Europa. Ein kulturelles Abendprogramm folgte.

Besuchsprogramm Sonntag/ Erntedankfest in Mehren

Mit ihren regionalen Trachten bereicherten die Besucherinnen und Besucher aus den verschiedenen Regionen Frankreichs den Festumzug beim Erntedankfest in Mehren.

Mehr zum Gottesdienst in Mehren

Festakt in der Landjugendakademie Altenkirchen – 7. Oktober 2018

200 Jahre F.W. Raiffeisen – 70 Jahre MAR – 60 Jahre Landjugendakademie

 Georges Fietz, Président du MAR, hatte aus seiner französischen Heimat einen besonderen Sekt mitgebracht. Mit allen Anwesenden, Partnern und Freunden wurde auf die besonderen Jubiläen angestoßen.

 Altbürgermeister Josef Zolk (links) aus Flammersfeld, ein versierter Raiffeisen-Botschafter der Region , freute sich – hier im Gespräch mit Kirchenrat Eckart Schwabe (EKiR) – dass auch die Raiffeisen-Ausstellung beim Festakt in Altenkirchen ihren Platz und viele Betrachter fand.

Gottesdienst – Reisesegen – Besuch des Raiffeisenhauses in Flammersfeld und Abschied vom Westerwald

Einen Gottesdienst mit Reisesegen gab es für die Besuchergruppe des MAR in der Flammersfelder Kirche. Prädikant Frank Schumann (Kirchengemeinde Birnbach) und Pfarrer i.R.  Josef Rottländer (ehemals katholische Kirchengemeinde Hamm) gestalteten ihn gemeinsam aus. Als Übersetzerin war Silke Hillert aktiv.

     Im Gemeindehaus in Flammersfeld gab es noch eine Stärkung und Josef Zolk, ehemaliger Bürgermeister von Flammersfeld und stv. Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft begrüßte die bereits vom Vortag bekannten „Gesichter“ und gab erste Einblicke in die Flammersfelder Aera Raiffeisens…

 … bevor er die Gäste im Raiffeisenhaus in Flammersfeld begrüßte…

              …wo die Besuchergruppe bei einer Führung und bei einem Rundgang viele weitere interessante Informationen erhielten.

Dankesworte (für Organisatoren, die vielen ReferentInnen und Mitwirkender, aber für die engagierten ÜbersetzerInnen) und gute Wünsche für die Heimreise markierten den Abschied aus der Region Altenkirchen und dem Raiffeisenland. „Au revoir und Auf Wiedersehen“! Fotos: Alfred Stroh

Vorbericht und Hintergründe zum Austausch

Seit vielen Jahren arbeiten der Evangelische Dienst auf dem Land im Rheinland (EDL), die Katholische Landvolkbewegung im Erzbistum Köln (KLB) und der Mouvement d’ Action Rurale (MAR) der protestantischen Kirchen Frankreichs an Themen, die für das Leben in den ländlichen Regionen relevant sind. Gemeinsam regen sie Menschen an, aktuelle Entwicklungen wahrzunehmen und sich eigenverantwortlich, aktiv und solidarisch anzunehmen. „In einem sich wandelnden Europa werden Möglichkeiten für einen Austausch und die Entwicklung für eine Arbeit an gemeinsamen Zielen immer wichtiger“, unterstreicht Christoph Diefenbach, der als Geschäftsführer des EDL und als Referent in der Landjugendakademie engagiert ist.

Anlässlich der gleich drei Jubiläen (200 Jahre Raiffeisen, aber auch dem 70. Geburtstag des MAR – er wurde 1948, also relativ bald nach Ende des zweiten Weltkrieges gegründet, – sowie dem 60. Geburtstag der Landjugendakademie in Altenkirchen) werden sich EDL, MAR und KLB zu einem internationalen Austausch ab Freitag, 5. Oktober  im Kreis Altenkirchen treffen.

Auf den Austausch freut sich nicht nur der Marenbacher Landwirt Dietmar Eschemann, der schon seit vielen Jahren mit den französischen Freunden in Kontakt ist und selbst einige Besuche bei den französischen Freunden mitgemacht hat.

„Wir haben dafür ein umfangreiches Programm zusammengestellt! Neben vielen anderem beschäftigen wir uns mit den genossenschaftlichen Gedanken von Raiffeisen und nehmen Selbsthilfeprojekte in den Blick“, beschreibt EDL-Geschäftsführer Christoph Diefenbach die Vorarbeiten der vergangenen Monate. Darüber hinaus sollen, gemeinsam mit Jugendgruppen, Ideen entwickelt werden, wie eine künftige Zusammenarbeit zur Stärkung ländlicher Regionen aussehen kann.

Die rund 40 Gäste aus den verschiedensten Regionen Frankreichs, die im MAR aktiv sind, werden vom 5. bis 8. Oktober privat bei Gastgebern im Kreis Altenkirchen leben und auch neben ihrem umfangreichen Programm so auch die heimische Region „hautnah“ erleben.

In dem viertägigen Besuchsprogramm, das auch die offizielle Jahressitzung des MAR enthält, sind Begegnungen mit Landrat Michael Lieber, dem heimischen Raiffeisen-Kennern Pfarrer Dr. Dr. Michael Klein und Josef Zolk vorgesehen. Dazu kommt jede Menge Kulturprogramm, der Besuch des Geburtstagsfestes in der Landjugendakademie, eine Brotbackaktion mit Jugendlichen im Weyerbuscher Backes, aber auch ein „Europa-Café mit Impulsen“. In diesem Café auf dem Hof Hagdorn bei Wissen geht es u.a. um die Rolle der Jugend bei der Entwicklung ländlicher Räume, Projekte zur Selbsthilfe und um die Rolle der Kirchen in einer starken Zivilgesellschaft für Europa.

Einen ganz besonderen Gottesdienst zum Erntedankfest feiern Gastgeber und Gäste gemeinsam am Sonntag, 7. Oktober, 11 Uhr, in Mehren. Bei erhofftem schönen Wetter startet dort bereits um 10 Uhr ein Erntedankzug aus den umliegenden Dörfern nach Mehren. Predigen wird im Gottesdienst der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski.  PES.

Vorfreude auf den Besuch der französischen Gäste im Oktober bei den Organisatoren und Übersetzerinnen (v.l.) Beate Elsen, Silke Hillert, Christoph Diefenbach (EDL), Johanna Rohde (Jugendpolitische Referentin der Landjugendakademie), Landwirt Dietmar Eschemann, Anja Karthäuser und Ute Weber.

Aktive im Austausch:

Christoph Diefenbach, Geschäftsführer des Evangelischen Dienstes auf dem Lande (EDL), der im Hauptamt als Referent der Evangelischen Landjugendakademie in Altenkirchen arbeitet.

Georges Fintz, Président du MAR

Pfarrer Andre Beetschen, Vorsitzender des Evangelischen Dienstes auf dem Lande, EDL

Wilfried Römer, Diözesanvorsitzender der Katholischen Landvolkbewegung im Erzbistum Köln

Fotos: Petra Stroh/privat

Evangelischer Dienst auf dem Lande in der EKD (EDL)

Der Evangelische Dienst auf dem Lande fördert die landeskirchlichen Arbeitsstellen für die Arbeit in ländlichen Räumen im Bereich der EKD und vernetzt sie miteinander. Er nimmt Belange des kirchlichen Dienstes auf dem Lande gegenüber den Organen der EKD, des Staates und der Öffentlichkeit wahr. Er arbeitet mit anderen kirchlichen Diensten und Werken zusammen, zum Beispiel dem Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE), der Katholischen Landvolkbewegung (KLB), dem Deutschen Bauernverband (DBV), dem Deutschen Landfrauenverband (DLV) sowie weiteren landwirtschaftlichen Verbänden und Institutionen als auch der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten in den Gliedkirchen der EKD. Der EDL nimmt Stand-Präsentationen/Vertretungen im Rahmen der Grünen Woche sowie Kirchentagen wahr.

Pfarrer Andre Beetschen (aus der Ev. Kirchengemeinde Mendig) ist Vorsitzender des EDL Rheinland, Christoph Diefenbach (Landjugendakademie Altenkirchen) der Geschäftsführer.

Der EDL führt jährlich eine Fachtagung im Frühjahr in der Evangelischen Landjugendakademie in Altenkirchen und eine Fachtagung im Herbst in Berlin durch. Der EDL gibt das Printmagazin „Kirche im ländlichen Raum (KilR)“ einmal jährlich heraus. Außerdem informiert der EDL über Themen der ländlichen Räume und Veranstaltungen auf der Website www.kilr.de

.