Zukunftswerkstatt wird jetzt vorbereitet

Am 27. September startet eine Workshop-Reihe „Keine Werkstatt ohne Werkzeug“, die sich ganz gezielt der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung widmet und zur Vorbereitung einer „Zukunftswerkstatt“ dient, die im kommenden Jahr in Altenkirchen stattfindet.

„Wir möchten in Altenkirchen Bürger:Innen mit und ohne Behinderung zusammenbringen und sie anregen, ihre Wünsche und Bedürfnisse zur Gestaltung ihrer Stadt auszutauschen und ihre verschiedenen Lebensweltperspektiven sichtbar zu machen. In einer Zukunftswerkstatt wollen wir die Kritik am Bestehenden in Verbindung bringen mit den Träumen der einzelnen und von da aus den Schritt in die Umsetzung wagen, auf dass Altenkirchen bunter und vielfältiger werde und das ganz konkret…. Über ein Jahr begleiten wir den Dialog behinderter und nichtbehinderter Bürger in der Kommune und hoffen auf viele Anstöße zum Wandel hin zu einer inklusiven, barrierefreien Stadt für alle“, heißt es in der Projektbeschreibung der hiesigen Diakonie.

Wie sieht es denn mit der Beteiligung von Menschen mit Beeinträchtigung vor Ort aus?

Wie sieht denn eigentlich die Beteiligung von Menschen mit einer Beeinträchtigung in der Kommune Altenkirchen aus? Welche Vorstellungen und Wünsche haben Menschen mit Beeinträchtigungen / Behinderung? Diese Fragen stellten sich Einrichtungen und Verbände im Arbeitsfeld Inklusion in Federführung der Diakonie Altenkirchen gemeinsam mit Betroffenen und Angehörigen bereits 2019 und gründeten einen Projektbeirat für eine inklusive Zukunftswerkstatt in Altenkirchen.

Die Corona-Krise rückte andere Themen in den Vordergrund, doch nun gibt es einen neuen Start für die Wiederaufnahme der Gespräche und zusätzliche Unterstützung für das Projekt. Über einen Ideenwettbewerb wurde das Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen als eines von bundesweit 100 Projekten in ländlichen Räumen ins Programm MITEINANDER REDEN der Bundeszentrale für politische Bildung aufgenommen. Die Zukunftswerkstatt wird unter dem Motto „Miteinander Reden statt übereinander“ 2022 in Altenkirchen stattfinden. Für dieses Projekt erhält die Diakonie eine Förderung und externe Prozessbegleitung über zwei Jahre.

Zukunftswerkstatt 2022 wird jetzt vorbereitet

Eine Steuerungsgruppe mit Vertreter:innen verschiedener Einrichtungen und Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bereitet die inklusive Zukunftswerkstatt unter Anleitung von Mehrgenerationenhaus und EUTB Altenkirchen vor. Und wie in jeder Werkstatt braucht es dazu auch das richtige Werkzeug. Dazu startet nun die Workshop-Reihe „Keine Werkstatt ohne Werkzeug“.

Partizipation und Mitbestimmung will gelernt sein – gerade Menschen mit einer Beeinträchtigung haben sozialisationsbedingt häufig nicht die Grundlagen gesellschaftlicher Beteiligung an die Hand bekommen, deshalb entstand die Idee, im Vorfeld der Zukunftswerkstatt eine Workshop-Reihe zu veranstalten, digital via Zoom, offen für jede und jeden, ob mit oder ohne Beeinträchtigung.

Sechs Termine per Zoom bringen Themen zusammen

Es gibt sechs Termine beginnend Ende September bis in den Dezember hinein, jeweils Montag oder Mittwoch abends, veranstaltet vom Mehrgenerationenhaus und der EUTB im Diakonischen Werk, gefördert durch Kollektenmittel der Diakonie Rheinland- Westfalen-Lippe e.V. / Diakonie RWL.

Montag 27.9.2021 von 18 – 20.30h: DIGITALES WERKZEUG

Wie kann ich digitale Medien (Computer, Handy, Internet) nutzen, um Infos zu einem Thema zu bekommen? Worauf muss ich achten? Was ist eine gute Recherche? Wie finde ich Gleichgesinnte im Netz?
Referentin: Henrike Lederer, Landjugendakademie Altenkirchen

Montag 4.10.2021 von 18 – 20.30h: DIE FINANZEN

Welche Möglichkeiten gibt es, Geld für eine Aktion zu erwirtschaften? Was ist eine Stiftung? Wo findet man Stiftungen, die eine Idee oder eine Aktion fördern? Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten an Geld zu kommen? Wo bekommt man Werbemittel oder ähnliches?
Referent: Timo Schneider, Lebenshilfe Kusel

Montag 25.10.2021 von 18 – 20.30h: REDERUNDE: VON DER IDEE ZUR AKTION

Wie entsteht aus meiner Idee oder meinem Problem eine Aktion? Was brauche ich dafür? Wie kann ich mir Hilfe holen, um meine Lebensträume für mich wahr werden zu lassen? Wie machen andere das?
Referent:Innen: Christine und Gabriel Linnartz, EUTB Köln

Mittwoch 10.11.2021 von 18 – 20.30h: DA HABE ICH DOCH RECHT!?

Wenn mir was nicht passt, wo kann ich mich beschweren? Welche Rechte habe ich? Was ist ein Widerspruch? Was ist eine Reklamation? Wo finde ich einen Anwalt? Wer kann mich beraten?
Referentin: Sylka Düber, Rechtsanwältin Altenkirchen

Montag, 22.11.2021 von 18-20.30h: BEREIT ZUR TEAMARBEIT

Wie finde ich Kontakt zu Gleichgesinnten? Was ist ein Netzwerk? Wie gründe ich eine Gruppe? Wo finde ich Information über Adressen von Selbsthilfeorganisationen/ von großen Verbänden?
Referentin: Henrike Lederer, Ev. Landjugendakademie AK

Mittwoch, 8.12.2021 von 18 – 20.30h: WIRKSAM WERDEN IN DER POLITIK

Wen muss ich ansprechen, wenn ich eine Idee für mein Dorf, meine Stadt habe oder eine Beschwerde? Wie kann ich in die Politik in meinem Ort, in Altenkirchen, im Landkreis mit beeinflussen? In welchen Gremien darf man mitreden? Wie komme ich in den Gemeinderat?
Referent: Axel Karger, DGB Kreisvorsitzender Altenkirchen

 

Eine Anmeldung ist möglich über das Mehrgenerationenhaus / Haus der Familie Mittendrin: 02681- 950438, info@mgh-ak.de
oder über die EUTB des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Altenkirchen: 02681- 800828, anette-hoffmann@diakonie-altenkirchen.de

 

Text und Bild: Diakonisches Werk Altenkirchen/Bild oben: Kirchenkreis-Archiv: Austauschrunde EUTB im Mehrgenerationenhaus /Haus der Familie Mittendrin Altenkirchen.