„Wir sind Millionen“: Das Diakonische Werk beteiligt sich an der bundesweiten Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien
An einem Infostand am Markttag Donnerstag, den 22. Februar 2024, können sich Interessierte in der Fußgängerzone in Altenkirchen zu den Unterstützungsangeboten in der Region informieren.
Unter dem Motto „Wir sind Millionen“ ruft die Interessensvertretung NACOA vom 18. bis 24. Februar 2024 wieder zu Veranstaltungen im ganzen Land auf, um auf die Lage betroffener Kinder aufmerksam zu machen. Auch die Fachstelle für Suchtprävention und für Kinder aus suchtbelasteten Familien im Diakonischen Werk Altenkirchen beteiligt sich in diesem Jahr mit einem Infostand an der Aktionswoche.
Etwa jedes fünfte Kind in Deutschland wächst mit einem suchtkranken Elternteil auf, das sind knapp drei Millionen Kinder und Jugendliche. Rund sechs Millionen Erwachsene sind in einer suchtbelasteten Familie groß geworden. Viele von ihnen kämpfen ihr Leben lang mit den Folgen. Ihr Risiko, als Erwachsene selbst suchtkrank zu werden, ist im Vergleich zu Kindern aus Familien ohne Suchtthematik bis zu sechsfach erhöht. Zwei von drei Kindern mit suchtkranken Eltern sind im Laufe ihres Lebens von einer Sucht oder einer anderen psychischen Erkrankung betroffen.
Um diesen Schäden vorzubeugen, ist es wichtig, dass betroffene Kinder vertrauensvolle Beziehungen außerhalb der Familie aufbauen und professionelle Hilfe erhalten. Doch Sucht trägt in unserer Gesellschaft ein Stigma und ist in den betroffenen Familien ein Tabuthema, über das weder innerhalb noch außerhalb der Familie gesprochen wird. Im Rahmen der 15. NACOA-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien wollen wir daher diesen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Mut machen, über ihre Sorgen zu sprechen, Hilfsangebote im Netz und vor Ort zu suchen und sich vom Schatten der elterlichen Sucht zu befreien.
„Und vor allem möchten wir auf die Unterstützungsangebote vor Ort hinweisen, die wir schon haben“, sagt Miriam Ottweiler-Jaeger vom Diakonischen Werk in Altenkirchen. „Besonders freuen wir uns, dass wir – mit finanzieller Unterstützung durch das Jugendamt – weiterhin die Kindergruppe Saustark in Altenkirchen anbieten können, die sich zweiwöchentlich trifft und Kinder unterstützt, die in ihren Familien Sucht oder andere Belastungen erleben. Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Frühe Hilfen beim Kreis bieten wir regelmäßige Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte zum Thema ‚Unterstützung für Kinder aus suchtbelasteten Familien in der pädagogischen Praxis‘ in Kitas und Schulen an. Eine weitere Besonderheit vor Ort ist eine eigene Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken, die sich ebenfalls zweiwöchentlich im Haus Felsenkeller trifft. Auch Einzelberatungen für betroffene Angehörige aller Generationen bieten wir bei uns in der Fachstelle im Diakonischen Werk an“, so die Diplom-Pädagogin. Die Erweiterung der Angebote für betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene ist für das Jahr 2024 geplant.
Am Donnerstag, den 22. Februar 2024 wird die Fachstelle für Suchtprävention und für Kinder aus suchtbelasteten Familien im Diakonischen Werk zusammen mit der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken vor dem Mehrgenerationenhaus „Mittendrin“ in der Fußgängerzone in Altenkirchen, Wilhelmstraße 10, von 9 bis 12 Uhr mit einem Infostand vertreten sein und gerne für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen. Jede*n Besucher*in des Infostandes erwartet ein kleines Präsent, passend zur Aktionswoche. Weitere Informationen erhalten Sie beim Diakonischen Werk Altenkirchen, Frau Miriam Ottweiler-Jaeger, Telefon: 02681 8008-46, E-Mail: miriam.jaeger@diakonie-altenkirchen.de.