Ankündigung Weltgebetstag 2015

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Vorbereitungen auf
Weltgebetstag 2015

Beim Wort „Bahamas“ fallen Vielen paradiesische Bilder ein: türkisblaues Wasser, weiße Sandstrände, Palmen, tropische Früchte, Wärme und Sonne. Der richtige Ort, um Urlaub zu machen und die Seele baumeln zu lassen. Aber wie paradiesisch sind die Bahamas wirklich? Beim Weltgebetstag der Frauen 2015 – der nun vorbereitet wird – wechselt die Perspektive und schaut auf die Lebensbedingungen der Menschen dort. Auch die Bahamas sind ein Land, in dem es hinter den Kulissen anders aussieht, als es auf den ersten Blick erscheint. Frauen von den Bahamas haben die diesjährige Weltgebetstagsliturgie vorbereitet und im Kreis Altenkirchen beginnt nun die Einstimmungsphase für den 6. März.

Vorbereitungstreffen im Kreis Altenkirchen:

An zwei Terminen (26. und 28. Januar) können sich auf Initiative des Kreisverbandes der Evangelischen Frauenhilfe interessierte Frauen über den Karibikstaat informiert, der aus über 700 Inseln besteht und als traumhaftes Urlaubsziel bekannt ist.  Außerdem gibt es – wie immer in ökumenischer Verbundenheit – Gestaltungstipps und Hinweise zu den Gottesdiensten im März.

Zum Vorbereitungstreffen am Montag, 26. Januar, 10 bis 16 Uhr in Auermühle sind dringend Anmeldungen bis 23.1. unter 02682/251 nötig.

Für das Treffen am Mittwoch, 28. Januar, 14 bis 17.30 Uhr, im Ev. Gemeindehaus Daaden sind Anmeldungen bis 27.1. unter 02744/5248 erforderlich.

Der Weltgebetstag ist eine große, weltweite Basisbewegung christlicher Frauen. Der Gottesdienst zum Weltgebetstag wird jedes Jahr von Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen aus einem anderen Land vorbereitet. Jedes Jahr, immer am ersten Freitag im März, feiern diesen Gottesdienst dann Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche in rund 170 Ländern der Erde. Zu ihren ökumenischen Gottesdiensten werden auch 2015 wieder hunderttausende Menschen erwartet.

Begreift ihr meine Liebe?
Zum Weltgebetstag von den Bahamas am 6. März 2015

Große Vielfalt auf kleinem Raum: so könnte ein Motto der Bahamas lauten. Der Inselstaat zwischen den USA, Kuba und Haiti besteht aus 700 Inseln, von denen nur 30 bewohnt sind. Seine rund 372.000 Bewohnerinnen und Bewohner sind zu 85% Nachfahren der ehemals aus Afrika versklavten Menschen, 12% haben europäische und 3% lateinamerikanische oder asiatische Wurzeln. Ein lebendiger christlicher Alltag prägt die Bahamas. Über 90 Prozent gehören einer Kirche an (anglikanisch, baptistisch, röm.-katholisch etc.). Dieser konfessionelle Reichtum fließt auch in den Gottesdienst zum Weltgebetstag 2015 ein, der von Frauen der Bahamas kommt. Auf der ganzen Welt wird ihre Liturgie am Freitag, den 6. März 2015, gefeiert.

Traumstrände, Korallenriffe und glasklares Wasser machen die Bahamas zu einem Sehnsuchtsziel für Tauchbegeisterte und Sonnenhungrige. Typisch für den Inselstaat sind aber auch sein Karneval (Junkanoo) mit farbenprächtigen Umzügen und viel Musik, kulinarische Leckereien aus Meeresfrüchten und Fisch und vor allem seine freundlichen Menschen. Die Bahamas sind das reichste karibische Land und gehören zu den hochentwickelten Ländern weltweit. In der sozialen Entwicklung und bei der Gleichstellung von Frauen und Männern schneiden sie im internationalen Vergleich recht gut ab. Auf den Bahamas sind so z.B. sehr viel mehr Frauen in den mittleren und höheren Führungsetagen zu finden als in Deutschland.

Aber es gibt auch Schattenseiten im karibischen Paradies: Die Bahamas sind extrem abhängig vom Ausland (besonders vom Nachbarn USA) und erwirtschaften über 90% ihres Bruttoinlandsprodukts im Tourismus und in der Finanzindustrie. Der Staat ist zunehmend verschuldet; zweifelhafte Berühmtheit erlangte er als Umschlagplatz für Drogen und Standort für illegale Finanz-Transaktionen. Auch der zunehmende Rassismus gegen haitianische Flüchtlinge sowie Übergriffe gegen sexuelle Minderheiten kennzeichnen die Kehrseite der Sonneninseln. Rund 10% der Bevölkerung sind arm, es herrscht hohe Arbeitslosigkeit und gut Ausgebildete wandern ins Ausland ab. Erschreckend hoch sind die Zahlen zu häuslicher und sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder. Die Bahamas haben eine der weltweit höchsten Vergewaltigungsraten. In kaum einem anderen Land der Welt haben Teenager so früh Sex; jede vierte Mutter auf den Bahamas ist jünger als 18 Jahre.
Sonnen- und Schattenseiten ihrer Heimat – beides greifen die Weltgebetstagsfrauen in ihrem Gottesdienst auf. Sie danken darin Gott für ihre atemberaubend schönen Inseln und für die menschliche Wärme der bahamaischen Bevölkerung.

Gleichzeit wissen sie darum, wie wichtig es ist, dieses liebevolle Geschenk Gottes engagiert zu bewahren. In der Lesung aus dem Johannesevangelium (13,1-17), in der Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht, wird für die Frauen der Bahamas Gottes Liebe erfahrbar. Gerade in einem Alltag in Armut und Gewalt braucht es die tatkräftige Nächstenliebe von jeder und jedem Einzelnen, braucht es Menschen, die in den Spuren Jesu Christi wandeln!

Der Weltgebetstag 2015 ermuntert uns dazu, Kirche immer wieder neu als lebendige und fürsorgende Gemeinschaft zu (er)leben. Ein spürbares Zeichen dieser weltweiten solidarischen Gemeinschaft wird beim Weltgebetstag auch mit der Kollekte gesetzt. Sie unterstützt Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt; darunter ist auch die Arbeit des Frauenrechtszentrums „Bahamas Crisis Center“ (BCC). Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit des Weltgebetstags mit dem BCC steht eine Medienkampagne zur Bekämpfung von sexueller Gewalt gegen Mädchen.       

Im Gottesdienst zum Weltgebetstag 2015 erleben wir, was Gottes Liebe für uns und unsere Gemeinschaft bedeutet – sei es weltweit oder vor unserer Haustür!
Lisa Schürmann, Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.