Verabschiedung Wessler

Prädikantin Christa Weßler aus ihrem Dienst verabschiedet

In einem Gottesdienst in Weyerbusch, in ihrer Heimatgemeinde Birnbach, wurde die Prädikantin Christa Weßler (Wölmersen) aus ihrem langjährigen Predigtdienst verabschiedet.

Die 1939 in der Schweiz geborene Prädikantin (vormals „Predigthelferin“) lebte bis 1992 in der badischen Landeskirche und war hier bereits als „Lektorin“ im Einsatz. Als sie in den Westerwald zog, absolvierte sie  die Ausbildung zur „Predigthelferin“ und wurde im Juli 1998 durch den damaligen Superintendenten Rudolf Steege ordiniert. Ihr Mentor in der Ausbildung war der ehemalige Schöneberger Gemeindepfarrer Bernd Henrich.

Christa Weßler

Wessler, die 13 Jahre lang nun ihr Amt ausgeübt hatte und auf eigenen Wunsch „entpflichtet“ werden wollte – wurde im Gottesdienst in Weyerbusch von Gemeindepfarrer Hans-Jörg Ott und Superintendentin Andrea Aufderheide verabschiedet.

Aufderheide, die im Kirchenkreis zuständig ist für die Ausbildung und Betreuung der PrädikantInnen unterstrich: „Sie haben sich mit Ihren Gaben einfühlsam, gewissenhaft und in unermüdlicher Treue vor Gott und den Ihnen anvertrauten Menschen in den Verkündigungsdienst unserer Kirche eingebracht“. Sie dankte für diesen nicht immer einfachen, aber engagiert ausgeführten Dienst.

„Sie werden zwar von Ihrem konkreten Auftrag zum Verkündigungsdienst –hier in der Evangelischen Kirchengemeinde Birnbach und in anderen Gemeinden- und von der damit verbundenen Verantwortung los gesprochen. Sie werden aber nicht –und das ist wichtig zu hören- von der Berufung zur öffentlichen Verkündigung und zur Verwaltung der Sakramente als solcher los gesprochen, denn diese Berufung ist auf Lebenszeit erfolgt. Das  bringt die Feier der Ordination zum Ausdruck“, hob die Superintendentin hervor.

Gemeindepfarrer Hans-Jörg Ott dankte Christa Weßler für ihr Engagement im Predigtdienst und erinnerte daran, dass sie neben diesem Prädikantinnen-Amt weitere kirchliche Ehrenämter ausfüllt – u.a. im Besuchsdienst der Krankenhäuser – und damit einen sehr wichtigen Beitrag zur Betreuung von Menschen in der Gemeinde geleistet habe.

Foto: Hans-Jörg Ott

 

STICHWORT: Prädikantinnen und Prädikanten

 In der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) können ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitende auf Antrag des Presbyteriums nach landeskirchlichen Vorbereitungskursen ordiniert und in den Dienst der Prädikantin oder des Prädikanten berufen werden.

Die rheinische Kirche betont, dass neben dem Pfarramt, das hauptberuflich und nach Absolvierung eines theologischen Studiums, der wissenschaftlichen Prüfungen und des pfarramtlichen Vorbereitungsdienstes ausgeübt wird, auch Gemeindeglieder, die dazu nach dem Urteil der Gemeindeleitung befähigt sind und zugerüstet wurden, den Dienst an Wort und Sakrament und in der Seelsorge ausüben können.

Neben der Gabe der Wortverkündigung sollen Prädikantinnen und Prädikanten über eine ausreichende Allgemeinbildung und biblische Kenntnisse verfügen sowie Verständnis für theologische Fragen zeigen und sich im kirchlichen Leben bewährt haben.

Sie hießen in der EKiR bis Anfang 2004 „Predigthelfer“ oder „Predigthelferin“, eine Bezeichnung, die von vielen als missverständlich und irreführend angesehen wurde. Seitdem ist die in der Evangelischen Kirche in Deutschland weit verbreitete Bezeichnung Prädikantin bzw. Prädikant gültig, was übersetzt nichts anderes heißt als Predigerin oder Prediger.

Mittlerweile 750 im Prädikantendienst

 Etwa 650 Prädikantinnen und Prädikanten gibt es in der rheinischen Kirche. Sie kommen aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten und tun ihren Dienst im strikten Sinne ehrenamtlich. Dabei tragen sie in der Ausübung ihres Predigtdienstes ebenso wie die Pfarrerinnen und Pfarrer den Talar.

 Auch beruflich Mitarbeitende in Verkündigung, Seelsorge, Bildungsarbeit und Diakonie mit der Anstellungsfähigkeit als Diakon oder Diakonin, Gemeindehelferin oder Gemeindehelfer, Gemeindepädagogin oder Gemeindepädagoge können ordiniert werden und den Dienst als Prädikantin oder Prädikant im Rahmen ihrer Anstellung ausüben. Von ihnen gibt es zurzeit etwa 100 im Rheinland.

Arbeitsstelle für Gottesdienst und Kindergottesdienst, Zurüstung und Begleitung der Prädikantinnen und Prädikanten: Landespfarrerin Bärbel Krah