Verabschiedung Sonnentag

Danke, liebe Ilse Sonnentag!

Langjährige Jugendreferentin des Kirchenkreises wurde verabschiedet

Gruppenbild

Personalwechsel im Jugendreferat des Evangelischen Kirchenkreises. In einem Gottesdienst in Altenkirchen wurde die langjährige Jugendreferentin Ilse Sonnentag (2.v.r) durch Superintendentin Andrea Aufderheide (links) in den Ruhestand verabschiedet. Gemeinsam mit Jugendreferent Horst Pitsch (r.) wird künftig Carola Paas (2.v.l.) die vielfältigen Aufgaben des Jugendreferates anpacken. Mit dem Personalwechsel verändert der Kirchenkreis auch die Aufgabenstrukturen und will künftig junge Familien und junge Erwachsenen stärker in den Blick nehmen. Alle Fotos: Petra Stroh

 

Mit Gottesdienst und Feierstunde, der sich noch eine informative Veranstaltung rund um den Medienkonsum bei Kindern anschloss, verabschiedete unser Kirchenkreis seine langjährige Jugendreferentin Ilse Sonnentag. Gleichzeitig wurde ihre Nachfolgerin Carola Paas, die künftig neben Horst Pitsch im Jugendreferat wirken wird, in ihr neues Amt eingeführt.

Auf die „Agora“, mitten in Athen zu Zeiten des Apostels Paulus, aber auch in einem ‚fiktiven Heute’, führte der Gottesdienst, den Superintendentin Andrea Aufderheide, Kreis-Jugendpfarrer Martin Autschbach, Kantor Achim Runge (Hamm) und zahlreiche Hauptamtliche aus der kirchlichen Jugendarbeit in den Gemeinden, ausgestalteten. In die Dialoge der Predigt über Gottesbilder wurden die Stimmen von Jugendlichen eingebracht und visualisiert.
Kantor Achim Runge setzte mit viel Einfühlungsvermögen diese Gedankenanstöße an der Orgel musikalisch um.
Im Kreise der JugendmitarbeiterInnen verabschiedete Superintendentin Andrea Aufderheide Ilse Sonnentag und führte Carola Paas als deren Nachfolgerin ein. Familien, Freunde und viele berufliche Wegbegleiter (aus früheren Jahren und aktuell), Jugendmitarbeitende sowohl aus dem kirchlich-ökumenischen, dem landeskirchlichen, aber auch kommunalen Raum, nahmen an Gottesdienst und Feierstunde teil.

Kollekte für Jugendarbeit in Rumänien

Die Kollekte des Gottesdienstes, rund 350 Euro, kommt der Jugendarbeit im rumänischen Codlea zu Gute. Jugendliche aus dem Kirchenkreis Altenkirchen, dem Partnerkirchenkreis „Oberes Havelland“ und deren rumänischer Partnergemeinde Codlea verbrachten in diesem Jahr zum ersten Mal eine gemeinsame Jugendfreizeit in Berlin und Brandenburg. Im kommenden Jahr wollen sich die Jugendlichen aus den drei Kirchenkreisen in Rumänien zusammenfinden.

Feierstunde mit vielen Dankesworten

Im prall gefüllten Forum der Kirchengemeinde Altenkirchen kamen die Gäste nach dem Gottesdienst zur Feierstunde zusammen. Hier hatten sie Gelegenheit der scheidenden Jugendreferentin noch einmal ausgiebig zu danken, was variantenreich und .
Superintendentin Andrea Aufderheide dankte Ilse Sonnentag für mehr als zwei Jahrzehnte außergewöhnlichen Engagements im Bereich der kirchlichen Jugendarbeit, aber auch in vielen anderen Arbeitsfeldern und darüber hinaus im ehrenamtlichen Wirken. Mehr als 100 Jugendliche wurden in der Dienstzeit Sonnentags für der Erwerb der Jugendleiterkarte geschult, dazu kamen (auch in Kooperation mit den heimischen Jugendzentren und dem Partnerkirchenkreis Gransee) sechs Videoprojekte mit Jugendlichen, die teils bis auf Bundesebene (Viktor-Klemperer-Preis u.a.) prämiert wurden. Mitwirkende des „Buchenwald-Projektes“ kamen eigens aus Ostdeutschland angereist und überraschten „ihre Regisseurin“. Die Video-Crew schilderte eindrücklich, wie die Projektarbeit sie als Jugendliche geprägt hat und dankten für die Unterstützung Sonnentags.
Foto: Als Jugendliche haben Anne, Tabea und Almuth (v.l.)in zwei Filmprojekten mit Ilse Sonnentag rund um das ehemalige KZ Buchenwald und spätere „Speziallager 2“ mitgearbeitet. Die mittlerweile erwachsenen Frauen aus dem Partnerkirchenkreis Gransee schilderten ihre Erfahrungen als jugendliches Filmteam und Jürgen Greis (links) steuerte “Filmschnippsel“ mit Erinnerungswert bei.

Das Dankeschön von Gudrun Weber-Gerhards, Vorsitzende der „Eine-Welt-Gruppe“ Altenkirchen, galt Ilse Sonnentags Einsatz für den fairen Welthandel. Aus den Anfängen, als die Jugendreferentin mit „Bananen-Aktionen“ in den heimischen Schulen auf die Thematik aufmerksam machte, erwuchs eine Initiative, in deren Folge u.a. der Weltladen in Altenkirchen gegründet wurde.

Gudrun Weber-Gerhards

Pfarrerin Gudrun Weber Gerhards hatte in Sauerteigbrot für die scheidende und für die neue Jugendreferentin gebacken. Sie griff die „Sauerteigidee“ auf und hofft, dass beide Brot-Empfängerinnen in ihrem Wirken“ Sauerteig-Effekte“ erzielen können.

„Faire Angebote“ gibt es auch im „Haus der Kirche“. Um die „Minifiliale“ kümmerte sich ebenfalls Ilse Sonnentag, was Wolfram Westphal als Sprecher der Mitarbeitervertretung ein besonderes Dankeschön wert war. So habe Sonnentag, die sich auch viele Jahre in der Mitarbeitervertretung engagiert hat, an dieser Stelle Christliches und Entwicklungspolitsches verknüpft.

Dankesworte gab es zudem von den landeskirchlichen Gremien, den KollegInnen aus der haupt- und ehrenamtlichen Jugendarbeit, den Kirchentags-Fahrerinnen, der Pfarrer- und Mitarbeiterschaft und den anwesenden Film-Teams.

Rahmenbedingungen und Netzwerke stimmten

In ihrer Dankesrede erinnerte Ilse Sonnentag daran, dass „21 gelungene Jahre“ u.a. auf den guten Rahmenbedingungen fußten, die der Kirchenkreis, der synodale Ausschuss für Jugendarbeit und die anderen verantwortlich Handelnden festlegten. Auch die Netzwerke, sowohl nach außen mit den landeskirchlichen Gremien, der Evangelischen Jugendverbandsarbeit, aber auch mit ökumenischen Partnern der heimischen Dekanate in den Bistümern Köln und Trier und dem heimischen Jugendamt, als auch hausinterne Netzwerke, sind – so Sonnentag – die tragenden Elemente von nachhaltiger Jugendarbeit. Sie dankte allen ehemaligen und aktuellen Weggefährten und hofft als Prädikantin und Ehrenamtliche auf noch viele gute weitere Begegnungen.

Erfahrungen in kirchlicher und kommunaler Jugendarbeit

Auf die Zusammenarbeit mit Carola Paas, einer versierten Fachfrau, die bereits über ihre langjährige kirchliche und kommunale Jugendarbeit (u.a. in den Jugendzentren in Altenkirchen/Hamm und in der Schulsozialarbeit in Wissen) über zahlreiche Vor-Ort-Erfahrung verfügt, freuen sich – so die zahlreichen Willkommensworte bei der Feierstunde im Forum- alle Beteiligten. Der Kirchenkreis- so Superintendentin Andrea Aufderheide  – erhofft sich durch die Ausweitung der Arbeitsgebiete im Jugendreferat künftig auch gezielter junge Erwachsene, jenseits der Angebote für Jugendliche, erreichen zu können.
Carola Paas unterstrich in ihrem Grußwort an die „Arbeitsumwelt“, dass sich die Jugendarbeit künftig noch größeren Herausforderungen stellen muss. Eine davon sei der „Medienkonsum“ der Kinder und Jugendlichen. Damit leitete die neue Jugendreferentin zu einem Impulsreferat über, das nicht nur den pädagogischen Fachkräften im Forum neue Erkenntnisse auf ausgesprochen unterhaltsame Art vermittelte.

Herausforderung: Medienkonsum und seine Folgen

Wilfried Brüning, Regisseur einiger der Filme, die in Zusammenarbeit mit der kreiskirchlichen Jugendarbeit entstanden, ist zudem ausgewiesener Medienpädagoge. Er gab – wirkungsvoll unterstützt vom Publikum – Einblicke in die Auswirkungen von Bildschirmmedien-Konsum (TV und PC) auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung lassen – so Brüning – befürchten, dass der zeitintensive Medienkonsum der Kinder verheerende Folgen für deren Erwachsenenleben haben kann.

Filmgruppe

Filmgruppe

Sehr anschaulich untermalte Wilfried Brüning (rechts) seinen Vortrag mit Hilfe von Freiwilligen, die Rollen zur Darstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse übernahmen. So wurde gut deutlich, was „Lukas“ alles über Zitronen lernte, die ersehen, fühlen, riechen und schmecken konnte.

Zwar brachten die „dargestellten“ Informationen viele Zuhörende zum kurzweiligen Schmunzeln; aber die Ernsthaftigkeit der Materie wurde dadurch keinesfalls überblendet und ließ bei den Anwesenden mehr als eine Ahnung zurück, wo in der Kinder- und Jugendarbeit künftig großer Einsatz gefordert ist. Dass das vom Kirchenkreis neu eingerichtete Arbeitsfeld mit „jungen Familien“ ist ebenso angesprochen die Kinder und Jugendlichen vor der schädlichen Reizüberflutung zu schützen, wie auch die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich bereits stark im Präventionsbereich engagiert und dort Hilfen in der Erziehungsarbeit anbietet . PES.