Verabschiedung Horst Pitsch
Einen Netzwerker der Jugendarbeit
in den Ruhestand verabschiedet
Mehr als 30 Jahre wirkte H. Pitsch im Kirchenkreis
Horst Pitsch (links), mehr als 30 Jahre Jugendreferent unseres Kirchenkreises, wurde nun in Altenkirchen in den Ruhestand verabschiedet. Neben vielen Weggefährten der jahrzehntelangen Tätigkeit in Kirchenkreis und Gemeinden waren natürlich auch diejenigen dabei, die ihm immer ein Herzensanliegen waren: die Jugendlichen. Mehrere Generationen davon sind von seiner Arbeit geprägt. Fotos: Petra Stroh
Ein „Netzwerker“ wandert nun vom Hauptamt ins Ehrenamt. So zumindest wünschten es sich und ihm viele Weggefährten, Kollegen und Freunde, die ihn so bald nicht missen mögen. In einem Gottesdienst in der Altenkirchener Christuskirche wurde der langjährige Jugendreferent unseres Kirchenkreises Altenkirchen, Horst Pitsch, in den Ruhestand verabschiedet und „entpflichtet“.
„Eine Ära geht zu Ende“, unterstrich Synodalassessor Pfarrer Marcus Tesch. In seiner mehr als 30jährigen Tätigkeit als Jugendreferent habe Horst Pitsch mehrere Generationen von Jugendlichen in Kirchenkreis und Gemeinden geprägt, viele Ehrenamtliche gewonnen und ausgebildet und immer wieder neue Akzente gesetzt. Dabei habe Pitsch stets das Wohl der ihm anvertrauten jungen Menschen vorne angestellt und im missionarischen Einsatz bezeugt, wie stark sein Herz für das Evangelium und Jesus Christus schlage. „Ein Herz für seine Kirche“ habe er zudem und dies auch stets dadurch bewiesen, dass er die Kirche mit einem ‚kritischen Blick’ forderte, Veränderungen anmahnte und dabei manchmal ungeduldig „nachbohrte“.
Pitschs den Menschen zugewandte Art und seine ihm eigene Praxis der Netzwerkarbeit werde auch künftig in der örtlichen Arbeit reiche Früchte tragen. Da ist sich Jugendausschussvorsitzender und Schulreferent Pfarrer Martin Autschbach sicher.
Lebendiger Gottesdienst mit vielen Bezügen
Die beiden Theologen gestalteten den Gottesdienst gemeinsam mit Mitarbeitenden aus der Jugendarbeit, der „Power-Station-Band“ aus Almersbach und Kantor Achim Runge (Orgel). Prediger Autschbach ging dem Text aus Lukas 17 (Heilung der zehn Aussätzigen) mit den Fragen und Gedanken von Kindern und Jugendlichen zu diesem Text an. Dabei hob er hervor, dass Jugendliche sehr sensibel „Ausgrenzungen“ sehen und erleben. Die Jugendarbeit- „eine sehr komplexe Beziehungsarbeit“, die Pitsch „lebte“, sei auch immer davon geprägt gewesen, wahrzunehmen, woran „Kinder und Jugendliche heute leiden“ und ihnen nahe zu sein.
Die Kollekte des Gottesdienstes – so der Wunsch von Horst Pitsch – fließt in ein Projekt des CJD in Wissen. Für „unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“, die dort leben, soll ein „geschützter Raum“ geschaffen werde, wo diese den dringend notwendigen Kontakt mit ihren Familien mittels moderner Technik pflegen können.
Auf den lebhaften Gottesdienst folgte eine Feierstunde im „Forum“ der Kirchengemeinde Altenkirchen, in dem viel Wertschätzung deutlich wurde.
Ein Jugendreferent mit vielen Schwerpunkten
1984 kam Horst Pitsch in den Kirchenkreis Altenkirchen und baute hier eine umfassende kreiskirchliche und gemeindliche Jugendarbeits-Struktur auf. Neben dieser Hauptaufgabe engagierte er sich zudem im CVJM, absolvierte eine Prädikantenausbildung, wurde Diakon und kümmerte sich um die „Wehrpflichtigenberatung“, betreute die hiesigen Zivildienstleistenden und begeisterte viele Gemeinden im Kirchenkreis für das Projekt „KonfiCastle“. Jugendarbeit über konfessionelle Grenzen hinweg gehörte für Pitsch ebenso dazu wie sein Engagement dafür in den staatlichen Gremien oder im Kreisjugendring.
In großer Runde bei der Feierstunde
Dass all dieses Wirken nur im Verbund mit vielen engagierten Menschen in Haupt- und Ehrenamt machbar ist, wurde deutlich in vielen Lobes- und Dankesworten für den „Junggebliebenen im Amt“ aus dem großen Kreis der Gästeschar. Viele aktive und ehemalige Weggefährten aus Gemeinden und Kirchenkreis – aber auch überregional – hatten sich dazu eingefunden, manche Erinnerungen im Gepäck und viel Hoffnung für ein weiteres Miteinander im neuen „beruflich-befreiten“ Umfeld. PES
In seiner ihm eigenen Art dankte Horst Pitsch – im „Ruhestand-T-Shirt“ – allen, die ihn über die langen Jahre begleitet habe: im privaten, aber auch im lokalen und überregionalen beruflichen Umfeld. Gemeinsam habe man an verschiedensten Stellen am „Kirchen-Billy“ gebaut. In Anlehnung an „Selbstbau-Möbel“ und deren Tücken brachte er seine Dankesworte auf den Punkt und warb dafür, dass die so dringend notwenige Jugendarbeit ihren Stellenwert auch in den kirchlichen Haushalten behalte.
Mit einem Bild wollen die ehemaligen KollegInnen aus dem „Haus der Evangelischen Kirche“ dem Ruheständler in Erinnerung bleiben. Wolfram Westphal von der Mitarbeitervertretung des Kirchenkreises überreichte es.