Unterstützung für Flüchtlingshelfer

Unterstützung für die

ehrenamtliche Flüchtlingshelfer

Das Diakonische Werk Altenkirchen wird die ehrenamtliche Arbeit von Menschen mit Flüchtlingen in der Region Daaden fachlich unterstützen.

Die Bereitschaft im Landkreis, Flüchtlinge ehrenamtlich zu unterstützen, ist weiterhin enorm. Viele Menschen, gerade auch in der Region Daaden, engagieren sich und helfen Flüchtlingen direkt.

„Unsere Gesellschaft lebt vom enormen ehrenamtlichen Engagement“, betont der Geschäftsführer des Diakonischen Werks Timo Schneider. „Jedoch hat das Engagement auch Grenzen. Nicht selten ist die Belastung der Ehrenamtlichen enorm. Gerade für der Umgang mit traumatisieren Flüchtlingen braucht es eine hauptberufliche Unterstützung.“

Mithilfe einer finanziellen Förderung durch die Deutsche Fernsehlotterie und dem Flüchtlingsfonds der Evangelischen Kirche im Rheinland hat das Diakonische Werk eine sozialpädagogische Stelle geschaffen, die in der Region Daaden Ehrenamtliche in ihrer Tätigkeit unterstützen soll. Das Projekt möchte die bisherige Willkommenskultur erhalten und bestärken. Mit Miriam Jaeger konnte eine erfahrene Sozialpädagogin für das Projekt gewonnen werden.

Beratung und Schulung der Ehrenamtlichen

Zentrale Aufgabe des Projekts ist die Begleitung und Schulung von Ehrenamtlichen. Neben einer fachlichen Begleitung der ehrenamtlich Engagierten wird vor allem der Austausch zwischen den Helfern und Helferinnen gefördert werden. Unter anderen Themen soll auf die hohe Belastung der Ehrenamtlichen und die Gefahren, die mit der Arbeit mit traumatisierten Menschen einhergeht, geachtet werden. Das Diakonische Werk möchte mit dem Projekt weitere Aufklärung und Sensibilisierung der einheimischen Bevölkerung im Hinblick auf die Situation der Flüchtlinge erreichen. „Die ehrenamtlich Engagierten sind die wichtigsten Multiplikatoren, die wir für die Situation von Flüchtlingen haben. Deswegen freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen besonders und möchte ihre Arbeit unterstützen“, so  Jaeger.

Eine Zusammenarbeit mit den bisherigen unterschiedlichen Akteuren der Flüchtlingshilfe in der Region Daaden wird angestrebt. Die Arbeit im Projekt soll auch mit der Kommune und der kommunalen Verwaltung koordiniert werden.

Erste Gespräche mit Ehrenamtlichen sowie mit der Kommune wurden schon geführt und bereits jetzt fand schon ein erstes Austauschtreffen von Ehrenamtlichen, die mit Flüchtlingen arbeiten, statt. Weitere Aktivitäten und Veranstaltungen werden folgen.

 

Flüchtlingsarbeit -2-

 

Angebot für traumatisiere Flüchtlingsfrauen in Kirchen

Das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge und Folterüberlebende des Diakonischen Werks Altenkirchen unterhält in Kirchen eine psychoedukative Gruppe für traumatisiere Flüchtlingsfrauen.

Die Flucht aus Kriegsgebieten und die damit verbundenen Erfahrungen, führten oft zu einer Traumatisierung. Gerade Frauen sind oft sehr krank, häufig leiden sie unter Depressionen, Ängsten, Schlafstörungen und Kopfschmerzen. Viele Flüchtlingsfrauen haben minderjährige Kinder, etliche sind alleinerziehend. Zur belastenden eigenen Lebenssituation im laufenden Asylverfahren kommt bei Müttern die Sorge um die Zukunft der Kinder

„Frauen sind durch Flucht, Gefangenschaft, Folter und Vergewaltigungen schwer krank und verletzt. Die Frauen sind teilweise schwer traumatisiert.“, so Carolin Wolff, Psychologin des Diakonischen Werks Altenkirchen.

Das Asylbewerberleistungsgesetz stellt Flüchtlingsfrauen vor besondere Probleme: Die begrenzte medizinische Versorgung sieht z.B. keine psychotherapeutische Behandlung vor. Das Psychosoziale Zentrum für Flüchtlinge und Folterüberlebende arbeitet nun verstärkt im Büro des Diakonischen Werks in Kirchen.

Ein Projekt, das vom Diakonischen Werk Altenkirchen in Kirchen durchführt und von der Diakonie Deutschland gefördert wird, arbeitet mit einem psychoedukativen Ansatz.

„Psychoedukation ist ein therapeutischer Ansatz, der die Information über die eigene Krankheit, Möglichkeiten der Behandlung und das Erlernen erfolgreicher Selbsthilfestrategien in den Mittelpunkt stellt.“, erläutert Kirsten Liebmann, die das Projekt in Kirchen leitet.

Durch das therapeutische Setting, aber auch durch gemeinsame Aktivitäten werden traumatisierten Frauen zunächst darin unterstützt, eine neue Perspektive zu entwickeln. Traumatisierte haben oft Schwierigkeiten mit der Orientierung, wissen nicht, wo sie sind, wo sie im Leben stehen und auf wen sie zählen können.

Die Treffen findet wöchentlich in Kirchen statt. Weiter Gruppen im Landkreis Altenkirchen sind geplant.

Informationen zur Thematik und zu weiteren Angeboten des Diakonischen Werks erhalten Sie unter Tel.: (02681) 8008 20 oder E-Mail: info@diakonie-altenkirchen.de. Die Standorte der Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werks sind: Stadthallenweg 16, 57610 Altenkirchen und Kirchplatz 4, 57548 Kirchen. Des Weiteren finden Sprechstunden in Flammersfeld und Daaden statt.

Flüchtlingsarbeit -3-

 

Unterhaltsam ins Gespräch kommen

Kommunikationsspiele für Flüchtlingsarbeit

KREIS ALTENKIRCHEN/Düsseldorf. Als Dankeschön für das Engagement bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen hat Präses Manfred Rekowski im Namen der Kirchenleitung jetzt 1000 sogenannte Talk-Boxen – ein Spiel, das ins Gespräch und zum Kennenlernen führt, – an Menschen, Gruppen und Initiativen in der Evangelischen Kirche im Rheinland verschenkt. Die Spiel- und Fragekarten in einer kleinen Metalldose, die der Neukirchener Verlag entwickelt hat und vertreibt, sollen auch ein ganz praktischer Beitrag sein, dass Menschen mit unterschiedlichen Geschichten und Hoffnungen miteinander ins Gespräch kommen, so Rekowski: „Das kleine Spiel unter dem Titel ,Neuland‘ kann helfen, Fremdheit zu überwinden und die eigenen Erfahrungen und Träume untereinander und mit den hier Beheimateten zu teilen.“
Sein Dankeschön in Form der Talk-Boxen wurde nun über die 38 Kirchenkreise zwischen Niederrhein und Saarland an Mitarbeitende in der Flüchtlingsarbeit verteilt.
Im Kirchenkreis Altenkirchen kommen die Spiele u.a. beim Diakonischen Werk, der Beratungsstelle, im Mehrgenerationenhaus „Mittendrin“ in Altenkirchen, den Jugendzentren in Hamm und Altenkirchen, sowie in den Kirchengemeinden Daaden und Flammersfeld zum Einsatz.

Insbesondere für die Flüchtlinge, die seit dem vergangenen Sommer nach Deutschland gekommen sind, sei Deutschland Neuland, stellt der rheinische Präses bei der Vorstellung der Spiele in Düsseldorf fest: „Aber auch für uns wird durch die Menschen, die auf der Suche nach Frieden, Schutz, Arbeit und Zukunft zu uns kommen und gekommen sind, unser Land anders.“ In der Evangelischen Kirche im Rheinland setzten sich ungezählte Menschen, ehrenamtlich Tätige wie beruflich Mitarbeitende, dafür ein, dass die Hinzugekommenen hier heimisch werden. „Dafür bin ich dankbar“, so Manfred Rekowski. Text: ekir.de

Das Spiel

Präses Manfred Rekowski stellte die Spiele, die nun auch im Kirchenkreis Altenkirchen zum Einsatz kommen, in Düsseldorf vor. Foto: ekir.de/Sergei Lepke