Trauer um Pfarrer Rudolf Steege

Mit großer Trauer und Betroffenheit reagiert der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen auf den Tod seines früheren Superintendenten Pfarrer i.R. Rudolf Steege. Am vergangenen Freitag verstarb der langjährige Daadener Gemeindepfarrer und ehemalige Superintendent im Alter von 83 Jahren und wird am Freitag, 14. Februar, in seiner Heimatgemeinde Daaden zu Grabe getragen.

„Rudolf Steege verstand es wie kaum ein Zweiter, mit Klugheit und Besonnenheit und mit lebendigem Gottvertrauen unendlich segensreich in seiner Gemeinde Daaden sowie in unserem Kirchenkreis und in der Landeskirche zu wirken. Wir haben Rudolf Steege viel zu verdanken und können Gott nur danken für dieses Geschenk des Lebens!“ Superintendentin Andrea Aufderheide unterstrich in einer Trauerbekundung, wie viele Menschen herzlich mit Rudolf Steege verbunden waren und wie dankbar sie ihm ist: „Ich habe ihn nicht nur als Pfarrkollegen und Superintendent sehr geschätzt, sondern er war uns auch treuer Freund, Wegbegleiter und Tröster!“

1984 wurde Rudolf Steege (als Nachfolger von Hans Nattland) zum Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen gewählt. Bereits seit 1972 gehörte er dem Kreissynodalvorstand (KSV) an, der während dieser Zeit  u. a. die Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Muku (Kongo) begründete. 16 Jahre lang – bis 2001 – stand er dem Kirchenkreis vor, leitete dessen Synode.

Groß ist die Trauer natürlich auch in seiner Daadener Heimatgemeinde. 2016 konnte Rudolf Steege in der Daadener Barockkirche nicht nur sein 50. Ordinationsjubiläum feiern, sondern dabei auch auf 50 Jahre Dienst in Daaden zurückblicken. Denn auch nach seinem aktiven Pfarrdienst, aus dem er im Februar 2001 ausschied, war er noch lange Jahre als Prediger und Wegbegleiter aktiv.

Im Mai 1966 kam Rudolf Steege (noch) als „Pastor im Hilfsdienst“ ins Daadetal. Nur einen Monat lang wirkte er nach seiner Einführung dort als „Junggeselle“; schon Anfang Juni gab es die Hochzeit mit Ehefrau Ute, und gemeinsam – später dann auch als Familie – prägten sie eine ganz besondere Form des „Evangelischen Pfarrhaus-Lebens“. 2009 verstarb Ehefrau Ute, im Jahr 2013 heiratete er seine zweite Ehefrau Erika.

„Rudi Steege war in unserer Gemeinde seit 1966 eine Institution“, unterstreicht Pfarrer Steffen Sorgatz, Vorsitzender des Presbyteriums der Kirchengemeinde Daaden. Er erinnert daran, wie viele Menschen Steege im Daadetal (anfangs gehörte auch noch die spätere Kirchengemeinde Friedewald dazu) seit ihrer Taufe begleitet hat: „Mit seinem ersten Konfirmationsjahrgang konnte er vor drei Jahren sogar noch den Goldkonfirmations-Gottesdienst feiern!“

„Er war ein guter Pastor und ein feiner Mensch,“ so hat es Pfarrer Sorgatz aktuell von einem Gemeindemitglied gehört, und damit ist für den Seelsorger wunderbar zusammengefasst, „wie Rudi Steege den Menschen im Daadetal in Erinnerung bleiben wird!“

Viele Menschen, die Rudolf Steege in den mehr als  50 Jahren segensreichen Wirkens in Daaden und Kirchenkreis begegneten, erinnern sich an einen Mann, der mit seinem freundlichen und zugewandten Wesen ihnen vielfach zur Seite stand, sehr ruhig und mit viel Umsicht so manche Herausforderung meisterte und „Wogen glättete“. Unzählbar die vielen Kontakte bei Gottesdiensten, aber auch bei Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Beerdigungen in der Gemeinde und darüber hinaus.

Neben dem besonderen Gemeindeeinsatz – dazu gehören auch die Gemeindefreizeiten, die ‚unvergessen‘ sind – und dem vielfältigen Wirken im Kirchenkreis engagierte sich Rudolf Steege in verschiedenen anderen kirchlichen Bereichen: so auch in der Geschäftsführung der Altenhilfe, war u. a. Vorsitzender des Volksmissionarischen Ausschusses und Mitglied des Nominierungsausschusses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Beisitzer in deren Disziplinarkammer. Er wirkte engagiert mit im Arbeitskreis Landeskirche/Landeskirchliche Gemeinschaften, als Vorstandsmitglied bei der Ev. Landjugendakademie Altenkirchen und der „Gesellschaft der Freunde Friedewalds“. Zudem war er viele Jahre Vorsitzender des Evangelischen Sängerbundes. Auch kommunal brachte Steege sich ein, u. a. im Seniorenbeirat des Landkreises.

Die Kirchengemeinde Daaden, der Kirchenkreis, die kirchlichen Mitarbeitenden und Weggefährten trauern mit Ehefrau Erika und seiner gesamten Familie um den Pfarrer und Menschen „Rudi“ Steege.

Präses würdigt verstorbenen Superintendenten i. R. Rudolf Steege

Lange Jahre an der Spitze des Kirchenkreises Altenkirchen

Düsseldorf (12. Februar 2020). Die Evangelische Kirche trauert um Superintendent i. R. Rudolf Steege. Der einstige Superintendent des Kirchenkreises Altenkirchen und Gemeindepfarrer in Daaden starb am vergangenen Freitag im Alter von 83 Jahren. In einem Kondolenzschreiben hat der Präses der rheinischen Kirche, Manfred Rekowski, den Verstorbenen gewürdigt.

Klares theologisches Profil

„Superintendent i. R. Pfarrer Rudolf Steege hat in unserer Kirche nicht nur durch seine seelsorgliche Arbeit und den Verkündigungsdienst segensreich gewirkt“, schreibt Präses Rekowski an die Witwe Steeges: „Mit seiner Frömmigkeit und seinem klaren theologischen Profil war er zugleich ein von vielen sehr geachteter und geschätzter Gesprächspartner, der stets dialogbereit war und sich bei kontroversen Debatten über den Weg unserer Kirche immer darum bemüht hat, Brücken zu bauen und Verständigung zu ermöglichen.“ Mit Dankbarkeit denke die Evangelische Kirche im Rheinland an die Dienste von Rudolf Steege als Superintendent und Landessynodaler.

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Bild: Pfarrer und Superintendent i.R. Rudolf Steege, der am 7. Februar 2020 verstorben ist. Foto: KK-Archiv