Trägerschaft der KITA künftig beim Kirchenkreis

Mit der Entscheidung (ohne Gegenstimme) der Kreissynode über die Satzung für die Evangelischen Kindertageseinrichtungen des Kirchenkreises, besteht fortan die Möglichkeit, dass die Kirchengemeinden ihre Trägerschaft an den Kindertagesstätten auf den Kirchenkreis übertragen. Die bisherigen Träger bleiben weiterhin mittelbarer Kostenträger, da die nicht gedeckten Betriebs- und Bewirtschaftungskosten (inkl. die Leistungen des Verwaltungsamtes) über Kostenerstattungen und Verwaltungsamtsumlage ausgeglichen werden.

Aktuell sind noch neun Kindertagesstätten in Trägerschaft von sechs Kirchengemeinden. Hier werden rund 500 KITA-Plätze vorgehalten, über 100 Mitarbeitende sind dort beschäftigt. Von den Kirchengemeinden haben bereits einige Interesse an einer Verlagerung der Trägerschaft bekundet.

Mit der Verlagerung der Trägerschaft der Kindertagesstätten auf den Kirchenkreis sollen die Leitungskräfte in ihrem christlichen Erziehungsauftrag wirkungsvoll unterstützt werden und die Arbeitsschwerpunkte auf die kontinuierliche inhaltliche Weiterentwicklung der Kindertagesstätten legen. „Gleichzeitig werden Pfarrpersonen und Presbyterien damit von dem stetig wachsenden administrativen Aufwand entlastet“, heißt es in der Synode.

Nachhaltiges Evangelisches KITA-Angebot

Angesichts der steigenden Herausforderungen in der Qualitätssicherung der KITA-Arbeit sieht man im Kirchenkreis die Bündelung der Trägerverantwortung auf einer Ebene als wichtig Entscheidung für die effiziente Erledigung der Trägeraufgaben. „Das soll auch zu einer nachhaltigen Aufrechterhaltung des Angebotes in evangelischen Kindertagesstätten beitragen!“ Die Kindertagesstätten sind in den betroffenen Kirchengemeinden nicht nur ein wichtiger Teil des Gemeindelebens, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber.

In ihrem Bericht an die Kreissynode bekräftigte Superintendentin Andrea Aufderheide erneut, was sie bereits in ihrem letzten Bericht mit Nachdruck betont hatte: „Wir leisten uns als evangelische Kirche Kindertagesstätten, in denen die Jüngsten unserer Gemeinden in vorbildlicher Weise von professionellen Fachkräften betreut, erzieherisch begleitet und vielfältig kreativ an ein Leben mit Gott herangeführt werden. Das ist kein „Selbstläufer“, sondern Ausdruck einer überzeugenden (religions-) pädagogischen Arbeit, die täglich geschieht. Es ist auch Ausdruck eines erklärten Trägerwillens, der seine Kita-Arbeit als ‚Bildung von Anfang an‘ ernst nimmt und Kindern und deren Familien das Beste, was die Gemeinde zu bieten hat, geben will: den Glauben!“

 Fachausschuss seit mehreren Jahren an den Zukunftsfragen dran

Die Superintendentin erinnerte in ihrem Bericht an die Synode daran, dass sich schon seit mehreren Jahren der Synodale Fachausschuss für Kindertagesstätten als Ausschuss der Trägervertreter*innen intensiv mit den Zukunftsfragen der evangelischen Kindertagesstätten befasst und dabei immer wieder herausstellte, dass diese einen wichtigen Bestandteil der kirchlichen Arbeit darstelle.

Dazu aus dem Bericht der Superintendentin:

„Deren Bestand und die inhaltliche Ausgestaltung sind dauerhaft sicherzustellen. Hieran knüpft die Frage der zukünftigen Trägerschaft der Kindertagesstätten an. Der Fachausschuss kommt zum Ergebnis, dass die Trägeraufgaben am besten und effizientesten auf kreiskirchlicher Ebene im Verwaltungsamt wahrgenommen werden können. Damit würden die Träger und Leitungen in ihrem christlichen Erziehungsauftrag, der sich prinzipiell an Kinder und Eltern aus allen Kirchengemeinden richtet, wirkungsvoll unterstützt und könnten sowohl ihre künftigen Schwerpunkte auf die kontinuierliche inhaltliche Weiterentwicklung ihrer Kindertagesstätten legen als auch von stetig wachsendem, administrativem Aufwand entlastet werden.“

 Dank an die Hildburg Thomas und den Ausschuss

Ausdrücklich dankte Superintendentin Aufderheide dem Kindertagesstätten-Fachausschuss und seiner Vorsitzenden Hildburg Thomas sehr herzlich für beharrliches, ausdauerndes und konsequentes Engagement, mit dem dieser die Zukunftsfragen der Kindertagesstätten zu einer solidarischen und guten Lösung führen will: „Der Kreissynodalvorstand befürwortet und unterstützt das Anliegen des Fachausschusses, denn unsere Kindertagesstätten sind „Kontaktbörsen“. Generationen übergreifend bieten sie eine wertvolle Kontaktfläche zu kirchlichen Anliegen und zum Austausch über religiöse Themen. Das gilt es, in  Zukunft fortzuführen!“

 Hildburg Thomas  ist Vorsitzende des Kindertagesstätten-Fachausschusses des Kirchenkreises. Vielfältig setzt sich der Ausschuss mit Zukunftsfragen der kirchlichen Kita-Arbeit auseinander.  Thomas brachte während der Online-Kreissynode den Antrag ein, dem die Synode einstimmig ihr Votum gab.  Foto: Stroh

 

 

 

 

 

Einer der kirchlichen Kindertagesstätten im Evangelischen Kirchenkreis: Die KITA Apfelbaum in Wissen. Archivbild: Stroh