Synode Kirchen 2011

„Missionarisch
Volkskirche sein“

Schwerpunktthema der Frühjahrssynode am 28. Mai in Kirchen

 

 „Missionarisch Volkskirche sein“ ist Hauptthema der Frühjahrssynode unseres Kirchenkreises, die am Samstag, 28. Mai, 8 Uhr, mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Lutherkirche in Kirchen beginnt. Pfarrer Heinz-Günther Brinken (Betzdorf) wird Prediger des Auftaktgottesdienstes sein.

Das Schwerpunktthema wird bei der anschließenden Tagung der rund 80 Synodalen aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden und ihren Gästen in den benachbarten Räumen der Kirchengemeinde Kirchen durch ein Referat von Pfarrer Hans-Hermann Pompe (Leiter des Zentrums “Mission in der Region“ ) eingeleitet.

Synode vertieft Thema in Arbeitsgruppen

In fünf Arbeitsgruppen werden einzelne Aspekte von „Missionarisch Volkskirche sein“ näher betrachtet. Die Gruppen werden von Mitgliedern des synodalen Ausschusses „Gottesdienst“ geleitet, die Arbeitsgruppe 3 von Mitgliedern des Seelsorgeausschusses.

Angeboten werden:

Arbeitsgruppe 1: Bibel wahrnehmen und vermitteln/ Bildungsverantwortung wahrnehmen und teilen

Wir wollen „Menschen (…) helfen, einen eigenständigen Zugang zur Bibel zu finden. …und intensivieren die Beschäftigung mit dem biblischen Text selbst“ (aus: Missionarisch Volkskirche sein, S. 13), indem wir uns auf spielerische Entdeckungsreise begeben. Dabei bedienen wir uns der „die emanzipatorischen Kräfte stärkende(n) Bildung“ (ebenda, S. 17), wenn wir einander Neuentdecktes mitteilen und bei – ach! – Rosinenkuchen?! – unsere Schlüsse daraus ziehen für unseren eigenen Umgang mit der Bibel und unseren Auftrag, sie immer wieder neu immer bekannter zu machen.

Verantwortlich: Pfarrerin Barbara Kulpe

 

Arbeitsgruppe 2: Gesellschaftliche Verantwortung / Weltweite Kirche

Die Kirche, die missionarische Volkskirche ist, ist eine Akteurin neben anderen in der Zivilgesellschaft, sie beteiligt sich aus eigenen Gründen an der Klärung und Gestaltung von Fragen der Wahrheit und Gerechtigkeit, die die gesamte Gesellschaft betreffen.

Wie lassen sich christlich begründete Meinungs- und Handlungsoptionen so darstellen, dass sie auch für andere ohne die Voraussetzung des Glaubens nachvollziehbar sind? (aus: Missionarisch Volkskirche sein, S. 17)

Verantwortlich: Pfarrer Hans-Jürgen Volk/Volker Hergenhan

 

Arbeitsgruppe 3: Lebenswege begleiten und deuten

Es ist die Aufgabe von Seelsorge und Beratung, Lebenswege zu begleiten. Dabei kann es gelingen, die persönliche Biografie mit dem Evangelium in Beziehung zu setzen (Biblische Geschichten) und Deutungsangebote zu machen. Beispielhaft soll dies an der Krankenhausseelsorge und der Biografie-arbeit (Lebensberatung) der Beratungsstelle dargestellt werden. In einem weiteren Schritt wird gemeinsam überlegt, wie Elemente dieser kirchlichen Handlungsfelder für die Gemeinden und Regionen fruchtbar gemacht werden können.

Verantwortlich: Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke/Wolfgang Fanter

 

Arbeitsgruppe 4: Spiritualität entdecken und leben in offenen und zugleich intensiven Gemeinschaften.

Das „Grundangebot“ an gelebter Spiritualität wird in jeder Gemeinde ja in den Gottesdiensten gewährleistet. Ergänzend dazu hat die AG 4 dieses Hauptanliegen: Was ist christliche Spriritualität grundsätzlich und in  welchen Formen gewinnt sie Gestalt? In jeder Gemeinde gibt es dazu Angebote von Gruppen und Projekten. Wir  wollen uns einen allgemeinen Überblick verschaffen und Möglichkeiten für Vernetzung (Regionen) und gegenseitiger Hilfestellung entdecken. Nicht jede Gemeinde kann und muss „Alles“ anbieten. Ziel: Die Teilnehmenden gewinnen Ermutigung und missionarische Perspektiven in ihrer volkskirchlichen Situation.

Verantwortlich: Pfarrer Heinz-GüntherBrinken/Horst Pitsch/Elisabeth Runge

 

Arbeitsgruppe 5: Gottesdienst veröffentlichen / Öffentlich und persönlich für den Glauben werben

Wir möchten das „Feuer&Flamme“ Gottesdienstprojekt der Kirchengemeinde Friedewald vorstellen und Mut machen, über offene Gottesdienstformen nachzudenken. Mit offenen Gottesdiensten sollen gerade Menschen angesprochen werden, die von außen kommen und denen die interne Sprache und besondere Zeichen nicht so vertraut sind. „Der Gottesdienst der Kirche, die missionarische Volkskirche ist, soll den Inhalt des Evangeliums möglichst klar zum Ausdruck bringen und für möglichst viele mitvollziehbar und erlebbar sein.“ (aus: Missionarisch Volkskirche sein, S.16).

Verantwortlich: Pfarrer Guido Konieczny/Diana Strunk

 

Kirchenkreis greift die landeskirchliche Initiative auf

Die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) will erkennbar „missionarisch Volkskirche sein“. Das hat die Landessynode, das oberste Leitungsgremium, im Jahr 2010 bekräftigt und die Kirchenkreise und Gemeinden vor Ort zur Mitarbeit ermuntert.

„Missionarisch zu sein, ist so etwas wie eine Zeitansage“, unterstreicht Vizepräses Petra Bosse-Huber. Eine Kirche könne sich niemals selbst genug sein, sondern müsse sich immer wieder darum bemühen, Menschen für den Glauben und die Mitgliedschaft in der Kirche zu gewinnen: „Wir sind überzeugt, dass unsere Botschaft gut und wichtig für unsere Gesellschaft ist.“

 „Wir sind eine Kirche, die auf Menschen zugeht, um sie mit dem Evangelium in Kontakt zu bringen, sie zum Glauben einzuladen, ihnen zu dienen und sie zur Umkehr zu einem neuen Leben in Gerechtigkeit und Solidarität zu rufen“, heißt in der Ausarbeitung, mit der sich auch die Synode des Kirchenkreises Altenkirchen beschäftigt. In einer pluralen Gesellschaft, in der die Bindungskraft des tradierten Christentums nicht mehr selbstverständlich sei, gewinne diese Dimension kirchlichen Handelns an Bedeutung.

Der Auftrag, die Botschaft von der freien Gnade Gottes auszurichten an „alles Volk“, stelle die Frage nach der eigenen Haltung, unterstreicht Petra Bosse-Huber: „Reicht das, was wir machen? Übersehen wir nicht ganz viele gesellschaftliche Felder? Haben wir Menschen aus dem Blick verloren?“

 Antworten auf diese Fragen zu finden, dazu ermutigt das Papier die Gemeinden vor Ort. Für zehn kirchliche Handlungsfelder gibt die Ausarbeitung Anregungen: So solle zum Beispiel geprüft werden, ob Gottesdienste in Sprache und Vollzug einladend, klar und verständlich seien. Außerdem gehe es darum, Einstiegsmöglichkeiten in den Glauben zu schaffen bzw. zu erleichtern. Dabei müsse auch die Fähigkeit gestärkt werden, vom eigenen Glauben verständlich zu reden.

 Und: Die Gemeinden, Kirchenkreise und deren Ämter, Werke und Einrichtungen werden gebeten, ihre Entscheidungen über Strukturen, Programme und Maßnahmen an dem Ziel, missionarisch Volkskirche zu sein, auszurichten.

 

Wahlen, Anträge und Konzeptionen

Neben dem Schwerpunktthema, das stets die Frühjahrssynode im Kreis Altenkirchen dominiert, werden sich die Synodalen auch mit Wahlen und Nachwahlen beschäftigen, außerdem sollen für zwei kreiskirchliche Arbeitsfelder (Kirchenmusik und Jugendarbeit) „synodale Weichen“ für die Zukunft gestellt werden. PES.

 

Wer Interesse hat an der Synode teilzunehmen, sollte sich im Vorfeld bei der Superintendentur des Kirchenkreises (02681/80 08 35) oder superintendentur@kk-ak.de anmelden.