Synode Hamm 2011

Kreissynode tagt diesmal in Hamm

Organisatorische Fragen, Finanzen und Berichte stehen auf der Tagesordnung

Über den Haushalt 2012 in Höhe von rund 6,4 Millionen Euro und andere zukunftsweisenden Entscheidungen berät die Kreissynode unseres Kirchenkreises bei ihrer Herbsttagung am kommenden Wochenende im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Hamm.

Die rund 70 Synodalen aus den 16 Gemeinden haben eine lange Liste abzuarbeiten. Beginnen wird die Synode, zu der auch zahlreiche Gäste erwartet werden, am Freitag, 11. November, 17 Uhr, mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Evangelischen Kirche in Hamm. Predigen wird Pfarrer Bernd Melchert (Mehren/Schöneberg).

Steht bei der Frühjahrssynode des Kirchenkreises traditionell ein kirchliches oder gesellschaftliches Thema im Mittelpunkt des Synodengeschehens, sind es im Herbst in der Regel die Regularien, die die Abgesandten aus den Gemeinden und kreiskirchlichen Arbeitsbereichen bewältigen müssen.

Wahljahr 2012 wirft Schatten voraus

Bei ihrer letzten Herbst-Zusammenkunft in dieser Zusammensetzung (mit den Presbyteriumswahlen im Februar werden die Wahlen für die Kirchenkreis- und Landeskirchen-Gremien im Sommer und Herbst 2012 eingeläutet) will die Synode einige zukunftsweisende Entscheidungen in den Blick nehmen, etwa die laufende Organisationsstruktur des Kirchenkreises, aber auch die geplanten landeskirchliche Verwaltungsstrukturreformen. Zudem sollen einige Altbeschlüsse konkretisiert und Erfahrungen in Neubeschlüsse eingearbeitet werden.

So soll die 33 Jahre alte Satzung des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises erneuert werden; ein geschäftsführender Ausschuss gebildet und der bisherige Diakonie-Ausschuss stärker auf die Gemeindediakonie ausgerichtet werden.

Wie geht es – auf Kirchenkreis- und Gemeindeebene – weiter mit der Partnerschaft mit dem kürzlich erweiterten ehemaligen Ost Partnerkreis „Gransee“? Seit Jahresbeginn heißt der neue Partnerkreis nun „Oberes Havelland“ und umfasst insgesamt drei ehemalige Kirchenkreise in Brandenburg.

Bei den Themen „Sonntagsschutz“ und „Ökostrom“ haben die kreiskirchlichen Ausschüsse in der praktischen Umsetzung noch Nachfragen und bitten die Synode um konkrete Entscheidungen; im Kindergartenbereich soll auf eine stärkere Vernetzung der kirchlichen Akteure gesetzt werden.

Ergänzungswahlen sind auch mit Blick auf das „Kirchenwahljahr 2012“ nötig  und stehen ebenso auf der Tagesordnung wie die Jugendarbeit (Sachstandsbericht).

Gemeindemitglieder-Zahlen gehen spürbar zurück

Hat sich auch die aktuelle Finanzsituation des Kirchenkreises nur leicht gegenüber dem Vorjahr verändert, wird im Finanzbericht an die Synode vorgerechnet, dass die zurückgehenden Gemeindemitglieder-Zahlen künftig sehr deutliche Spuren in den Haushalten des Kirchenkreises und der Gemeinden haben werden. Gegenüber 2002 fehlen dem Kirchenkreis 4355 Mitglieder. Der Vorsitzende des Finanzausschusses des Kirchenkreises, Pfarrer Hans-Jürgen Volk (Hilgenroth), macht in seinem Bericht an die Synode deutlich, dass die Mitgliederverluste – über 50 Prozent – am stärksten im Bereich der „Zu- und Wegzüge“ zu finden sind.

Die geringere Zahl der Evangelischen im Kreis hat neben fehlenden Kirchensteuer-Einnahmen weitere direkte finanzielle Auswirkungen: Der Kirchenkreis Altenkirchen und seine Gemeinden hat eigene Einnahmen von nur rund 6,25 Millionen Euro, weitere 2,18 Millionen Euro erhält er aus dem übersynodalen Finanzausgleich an Unterstützung. Diese Summe ist abhängig von der Mitgliederzahl und sinkt entsprechend der sinkenden Mitgliederzahlen.

Kreiskirchliche Umlage soll angehoben werden

Damit der Kirchenkreis nicht auf Dauer seine Finanzkraft einbüßt, – er trägt unter anderem die Verantwortung für über 60 Mitarbeitende außerhalb der Pfarrerschaft – soll für 2012 die kreiskirchliche Umlage (diese zahlen die Kirchengemeinden pro Gemeindemitglied an den Kirchenkreis) von 36 Euro auf 37,50 angehoben werden. Trotzdem – so die Berechnungen der kirchlichen Haushalter – werden die Gemeinden im Durchschnitt im kommenden Jahr 3,3 Prozent mehr Gelder in ihren Etats haben.

Über die Umlagen-Erhöhung muss die Synode entscheiden, ebenso über den Stellenplan und über die geplante Entnahme aus der Rücklage (41 000Euro), damit der Haushalt 2012 ausgeglichen werden kann. PES.