Stiftungsgeburtstags-Fest erst im Juni 2021

Flexibel auf die „Corona-Herausforderungen“ reagieren müssen derzeit viele Menschen. Langfristige Planungen und Vorhaben sind kaum möglich und wenn es gewagt wird, bleiben sie meist auch noch unverbindlich. So geht es auch der Stiftung unseres Kirchenkreises. Das für den 25. August geplante zehnjährige Jubiläumsstiftungsfest musste auf das Jahr 2021 verschoben werden und auch einige geförderte Projekte konnten unter Pandemiebedingungen nicht umgesetzt werden. „Trotzdem geht viel voran“, freut sich Dieter Sonnentag, Vorsitzender des Stiftungsrates (Foto links).  „Die Mischung aus anregendem Impulsreferat, die Vorstellung von tollen Projekten, die es vor Ort gibt und der Austausch in einer lockeren Runde mit Menschen aus vielen verschiedenen Bereichen  kommt offenbar gut an!“ Doch angesichts der Pandemie-Gefahren gibt die Stiftung der Gesundheits-Vorsorge den Vorrang vor Jubiläums-Feiern.

Das Stiftungsfest hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem Familienfest von Mitgliedern aller 15 Kirchengemeinden und einiger Arbeitsstellen des Kirchenkreises entwickelt und war gleichzeitig ein Treffpunkt von Besuchern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Neben den 200 erwarteten Gäste hatten sich die Gesundheitsministerin, der Landrat, Bundestags-, Landtags- und Kreistagsabgeordnete bereits ebenso fest angemeldet wie Vertreter der Zivilgesellschaft.

Prall gefüllt war der Saal in Betzdorf beim Stiftungsfest im Vorjahr.  Aus Gesundheitsfürsorge in diesen Pandemiezeiten ist 2020 so viel Nähe und Miteinander nicht möglich.

Nikolaus Schneider kommt als Festredner

Festredner beim „Zehnjährigen“ der Stiftung soll Nikolaus Schneider, ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland sein. Statt Ende August 2020 soll das Jubiläumsfest nun am Dienstag, 8. Juni 2021, in Wissen stattfinden. Und auch dafür hat Nikolaus Schneider, der noch immer bei zahlreichen kirchlichen und gesellschaftlichen Themen wichtige Impulse setzt, bereits zugesagt. „Da im Juni 2021 auch die Fußball-Europameisterschaft ansteht, wird uns sicher auch interessieren was Nikolaus Schneider als Mitglied der Ethikkommission des Deutschen Fußballbundes (DFB) zu sportlichen Themen äußert“, vermutet Sonnentag, der sich freut, dass daran auch deutlich wird, dass Kirche wahrlich jenseits eines „Elfenbeinturms“  ein wichtiger gesellschaftlicher Akteur ist und bleiben muss.

Superintendentin Aufderheide, Präses Schneider, Sonnentag (Stiftungsrat)

Nikolaus Schneider, damals noch Präses der rheinischen Kirche und EKD-Ratsvorsitzender, hatte als Festredner beim ersten Stiftungsfest 2011 unterstrichen, dass „Kirche Anwalt derjenigen sein muss, die immer zu kurz kommen“ und lobte, dass die Gemeinschaft der Gemeinden die Kirchenkreis-Stiftung mit Ihrem Ansatz der ‚Dauerhaftigkeit’ unterstützten. „Denn ein „Kirchenkreis-Gebilde“ klinge immer etwas anonym und brauche die Unterstützung vor Ort, damit Menschen angesprochen werden können die zum Kern der Gemeinden gehören, wie auch jene, die ansonsten zum alltäglichen kirchlichen Leben etwas distanzierter sind.“

Diesen Grundgedanken hat die Stiftung des Evangelischen Kirchenkreises in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt. Mit Unterstützung der kreiskirchlichen Stiftung konnten Projekte für Kinder, Jugendliche, ältere Menschen ebenso ermöglich werden wie für Familien, in der Männerarbeit und auch im kulturellen Bereich.

Archivbild: Superintendentin Andrea Aufderheide, Nikolaus Schneider, Dieter Sonnentag und Fundraiser Dr. Thomas Kreutzer (v.l.) beim ersten Stiftungsfest 2011 in Hamm.

Geförderte Projekte reizen auch zum Nachahmen

Die vielen bezuschussten Projekte aus Gemeinden und Kirchenkreis beeindruckten nicht nur durch ihre Vielfalt und Kreativität, sondern setzen darüber hinaus auch immer Impulse: zum Nachahmen, zu Kooperationen mit anderen kirchlichen und gesellschaftlichen Partnern, machten aber auch deutlich, was Kirche im 21. Jahrhundert an Vielfalt zu bieten hat.

Gerade diese Vielfalt und Innovationsfreude der Projekte erfüllt auch Dieter Sonnentag mit Begeisterung: „Stellvertretend dafür etwa zwei der diesjährigen Projekte, die mir gerade bei den Corona-Einschränkungen aufgezeigt haben, wie zeitgemäß und flexibel Gemeinden reagieren!“

In Corona-Zeiten flexibel reagieren

„So scheint der Kauf eines Schlagzeuges in einer Kirchengemeinde, den wir als Stiftung unterstützt haben, zunächst wenig ‚spritzig‘ zu sein, aber genau in diesen Zeiten belebte es ungemein“. Zehn Jahre nach ihrer Entstehung konnte die Band der Kirchengemeinde Almersbach vor Epidemie-Ausbruch mit Unterstützung der Stiftung nun auch ein Schlagzeug (Foto links)  anschaffen.

Das brachte viel Schwung und Motivation für besondere Aufgaben: Recht frühzeitig schon gab es Online-Gottesdienste und dabei sorgte die Band (glücklicherweise in Lock-Down-Zeiten auch in Familienstärke spielbereit) für tollen Sound. Mit packenden Rhythmen wurden so sowohl Sonntags-Gottesdienste, Jugendprojekte, aber auch Video- Gottesdienste unter (virtueller) Mitwirkung von drei bis vier Generationen in Almersbach, Hilgenroth und regional ausgesprochen lebhaft und anrührend musikalisch geprägt und ausgestaltet.

So kommt Korsika in die Region Daaden

Schnell umdenken und den Corona-Bedingungen anpassen, mussten sich auch die Projekt-Teamer der Evangelischen Kirchengemeinden Daaden, Freusburg, Gebhardshain und Herdorf-Struthütten. Die ursprünglich geplante Sommerfreizeit mit Jugendlichen in Korsika musste zwar ausfallen, aber das Alternativprogramm „Wir bringen Euch Korsika nach Hause“ kam bei den jungen Menschen der Region auch gut an.

Allein zwölf Mitarbeiter waren bei dem einwöchigen Programm im Einsatz. Wie auf Korsika gab es rund um Daaden allerlei Freiluft-Abenteuer zu erleben: neben einem kreativ-künstlerischen Start ging es u.a. auf digitale Schatzsuche mit Geocaching, Strandstühle wurden gebaut und es ging auf Klettertour aber auch über und durch „Berg und Tal“. „Jeden Tag in neuer Besetzung, die Jugendlichen sind in der Heimat natürlich spontaner als in der Fremde“, erzählte Pfarrer Steffen Sorgatz (Daaden) von der spannenden Woche: „Aber immer mit Begeisterung!“

„Natürlich auch mit Hygienekonzept und ‚Corona-Schatten‘, aber das klappte prima und auch mit Abstand gelang gemeinschaftliches Miteinander!“ Toll empfanden alle Teilnehmer auch die Abschlusswanderung nebst Festmahl an der Dickendorfer Mühle.

    

Foto-Impressionen des Alternativprogramms der Kirchengemeinden Daaden, Friedewald, Gebhardshain und Herdorf-Struthütten/Fotos: Freizeit-Team

Alle anderen Fotos: Kirchengemeinde Almersbach/Kirchenkreis/Kirchenkreis-Archiv