Stern über Bethlehem, schein auch zu Haus!

Ob 2G-, 3G-Angebote oder gar Gottesdienste im Freien: für viele Menschen ist durch die derzeit wieder belastendere Pandemie-Lage ein Gottesdienstbesuch trotzdem ein Risiko, das sie nicht eingehen wollen. Es gibt aber Alternativen. Mit viel Abstand oder im heimischen Umfeld. Hier erfahren Sie Näheres dazu, auch eine Anleitung für einen „Gottesdienst daheim“.

Online-Gottesdienste aus hiesigen Gemeinden finden Sie unter anderem in Altenkirchen, Betzdorf, Daaden und Hamm. Näheres dazu auf den Seiten der entsprechenden Gemeinden.

Wie auch im Vorjahr haben die Radio- und Fernsehanstalten Ihre Angebote an Gottesdiensten an Heiligabend und Weihnachten wieder erhöht. Wo sie – auch abseits der wohlbekannten Sender – noch Angebote finden, erfahren Sie HIER 

Einen „Weihnachtsspaziergang“ mit Kunstwerken und Texten zum Bilderbuch „Der Weihnachtsvogel“ haben Kita und Kirchengemeinde Birnbach rund um die Birnbacher Kirche aufgebaut. Hier können Familien und andere Interessierte mit viel Abstand und in Eigenregie die Weihnachtsbotschaft lesen und „erfühlen“. Mehr dazu: HIER

Für „Weihnachten zu Hause“ hat der Flammersfelder Gemeindepfarrer Karsten Matthis Texte, Lied- und Gestaltungsvorschläge gemacht. Hier finden Sie seine Anregungen:

Das Weihnachtsfest ist auch in diesem Jahr stark beeinträchtigt von der Corona-Pandemie! Vieles, was uns so gewohnt und lieb war, ist im Jahr 2021 wiederum nur eingeschränkt möglich. Für viele Gemeindemitglieder wird ein Besuch zu unseren Gottesdiensten aufgrund von gesundheitlichen Risken nicht möglich sein.

Mit Verwandten und Freunden können wir nur in einem kleinen Kreis feiern. Damit Sie Weihnachten in der Familie, mit der Partnerin und dem Partner oder allein feiern können, laden wir Sie ein, zu Hause Weihnachten zu feiern. Gebete, Lieder und Texte mögen Sie begleiten. (Karsten Matthis)

 Zu Hause Weihnachten feiern

Kerzenanzünden am Tannenbaum oder am Adventskranz: Die Strohsterne erinnern uns an das Stroh in der Krippe. Die Lichter bedeuten, dass Jesus Christus das Licht und die Hoffnung für unsere Welt ist. Am Adventskranz symbolisiert die vierte Kerze: Gott wird Mensch und kommt zu uns.

Stille

Gebet

Guter Gott, du lässt es wieder Weihnachten werden. Komme du in unsere Welt, mache sie hell. Verändere du unser Leben und sei mitten unter uns am Heiligen Abend. Lass uns den wärmenden Schein des Sterns von Bethlehem erfahren.

Wir können nun vergessen, was hinter uns liegt: Die Sorge um die Gesundheit in der Familie und unter Freunden, all die vielen Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest und die Anspannung der letzten Tage. Lass nun Deinen Frieden einkehren in unsere Herzen. Amen

Lied: Stern über Bethlehem, eg 546:

Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg, Führ uns zur Krippe hin, zeig wo sie steht,

Leuchte du uns voran, bis wir dort sind, Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind.

Stern über Bethlehem, nun bleibst du stehn

und lässt uns alle das Wunder hier sehn,

Das da geschehen, was niemand gedacht,

Stern über Bethlehem, in dieser Nacht.

Stern über Bethlehem, wir sind am Ziel,

denn dieser arme Stall birgt doch so viel!

Du hast uns Hergeführt, wir danken dir. Stern über…

Stern über Bethlehem, kehrn wir zurück,

steht noch dein heller Schein in unserm Blick,

und was uns froh gemacht, teilen wir aus,

Stern über Bethlehem, schein auch zu Haus!

 

Das Weihnachtsevangelium nach Lukas 2, 1-20

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. 15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Lied:  Ich steh an deiner Krippe hier, eg 37

Andacht

Die Nacht von Bethlehem: Sie war kalt und im Stall am Rande der Stadt wird es nur wenig gemütlich gewesen sein. Allein die Tiere und das Stroh spendeten ein wenig Wärme. Maria und Josef waren arme Leute, die sich eigens zur Volkszählung von Nazareth nach Bethlehem aufgemacht hatten. Eine Nacht wie viele andere Nächte im Jahr?

Der helle Stern, der über Bethlehem erschien, zeigte an, dass sich etwas ganz besonderes ereignete. Die Hirten verließen ihre Herden auf den Feldern und machten sich auf zum Stall. Sie erschraken sehr, als sie die Engel und ihren Gesang hörten. Doch der Engel beruhigte sie und sprach: „Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher der Christus ist, der Herr, in der Stadt Davids.“

Und nicht nur die Hirten orientierten sich am Stern, sondern auch drei weise Männer aus dem Morgenland. Ob sie Könige waren und wie ihre Namen lauteten, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, die drei Männer aus fernen Ländern legten eine lange risikovolle Reise zurück, nur um ein kleines Kind zu sehen.

Hirten und Könige sahen in der klaren Nacht auf den strahlenden Stern über der Krippe zu Bethlehem. Und sie wurden voller Freude, als sie das Kind in der Krippe erblickten. Die Männer knieten vor dem Kind, beschenkten es mit kostbaren Geschenken Gold, Weihrauch und Myrre. Die Freude unter den Hirten und drei weisen Männern begleitete sie zurück zu ihren Herden auf den Feldern rings um Bethlehem und in die Länder, aus denen sie gekommen waren.

Maria behielt die Worte der Engel „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede allen Menschen seines Wohlgefallens“ in ihrem Herzen und ebenso in ihrer Erinnerung das Strahlen auf den Gesichtern der Hirten und Könige, die zur Krippe gekommen waren.

Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu Christi, lässt uns an dieser großen Freude teilhaben. Ein heller Schein kommt in unser Leben und ist uns in unsere Herzen gegeben, damit wir uns freuen können, was Gott für uns Menschen einst in Bethlehem geschehen ließ. Der Stern über Bethlehem ist der Fixstern, ein Stern der Hoffnung, für die Wege in unserem Leben. Amen.

Lied: Stille Nacht, Heilige Nacht eg 46

Fürbitte

Guter Gott, himmlischer Vater, deine Engel täten uns gut in den Weihnachtstagen an unsere Seite in unseren Häusern und auf unseren Wegen. Schütze unsere Verwandten und Freunde vor Krankheit und bösen Ereignissen.

Sende deine Engel zu denen, die in den Weihnachtstagen einsam zu Hause sind. Schicke deine Engel zu den Menschen, die sich um Erkrankte sorgen, Ärztinnen und Pfleger in Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen.

Lass deine Engel über Menschen wachen, die sich in großer Not befinden und auf der Flucht vor Kriegen und Terror sind. Und deine Engel mögen Menschen behüten, die weltweit unseren Nächsten helfen.

Schenke uns deinen weihnachtlichen Frieden und mach uns Mut für die kommenden Wochen und Monate. Deine Engel haben uns gesagt, dass wir uns nicht fürchten müssen.

Wir beten mit den Worten Jesu: Vater unser im Himmel…

Lied: Tochter Zion, eg 13

Fotos: Petra Stroh/Jutta Zemlin