Sondersynode Duisburg
Altenkirchener Synodale bei Sondersynode in Duisburg
„Wir sind so frei“ – Wegweisendes Papier auf „traditionellem Boden“ verabschiedet
Bildunterzeile: Gingen auf Entdeckungsreise in die Geschichte und auf die Suche nach Zukunftsperspektiven der Evangelischen Kirche im Rheinland: die Delegierten aus dem Evangelischen Kirchenkreis: (v.l.) Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld), Dr. Werner Buchner (Altenkirchen), Superintendentin Andrea Aufderheide, Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke (Kirchen), Kurt Höblich (Wissen) und Helga Seelbach (Hamm). Foto: Uta Barnikol-Lübeck.
Auf historischem Boden haben die sechs Delegierten aus unserem Kirchenkreis die eintägige Sondersynode in Duisburg erlebt. Im Rahmen einer Festwoche unter dem Motto „Wir sind so frei“ erinnert die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) an eine für sie wegweisende Synode im Jahr 1610.
In der Duisburger Salvatorkirche hatten sich vor 400 Jahren 36 Männer aus Gemeinden am Niederrhein zur ersten Reformierten Generalsynode versammelt und Beschlüsse zur Kirchenstruktur gefasst. Mit der Bedeutung dieser Beschlüsse für heute befassten sich die 214 anwesenden Abgeordneten aus 38 rheinischen Kirchenkreisen. Schwerpunktthemen waren wie vor 400 Jahren die presbyterial-synodale Ordnung, Bildung und Religionsfreiheit.
An den Spitzen der Landeskirchen standen damals die Landesherren. Die Kirchenstruktur, die die Reformierten am Niederrhein auf der ersten reformierten Generalsynode 1610 aufbauten, setzte dagegen auf die Leitung der Gemeinden durch Presbyterien, selbständige Pfarrwahl und die Gleichberechtigung von Theologen und Laien. Diese Struktur bewährte sich ungeachtet des Wandels der politischen Verhältnisse und prägt noch heute die Evangelische Kirche im Rheinland
Damals wurde festgelegt: Die Gemeinden werden von Presbyterien geleitet und wählen ihre Pfarrer selbst. Sie sollen auch einen „Schulmeister“ für Kinder und Jugendliche anstellen.
„Wir stehen in der Tradition von 1610, aber unser Schwerpunkt ist und bleibt es, Kirche stets weiter zu gestalten“, unterstrich Superintendentin Andrea Aufderheide. So habe man als Sondersynode ein „gutes Papier“ mit klaren Positionen verabschiedet, in dem man auch sehr deutlich mache – für sie als Schulpfarrerin natürlich ein besonders wichtiges Anliegen – dass Kirche zu ihrem Bildungsauftrag stehe und die Bildungsgerechtigkeit ein besonderer Schwerpunkt sei.
„Wegweiser Geschichte – Kritisch lernen aus der Tradition“ heißt das Papier, über das die Synodalen berieten. Darin – unter anderem – der Beschluss, die presbyterial-synodale Ordnung fortzuentwickeln, sich für die Gewährung von Religionsfreiheit und für bedrängte Christen einzusetzen, sowie den interreligiösen Dialog zum Thema in der Bildung zu machen und inklusive pädagogische Konzepte (Gleichberechtigung aller Schüler in ihrer Verschiedenheit) anzustreben.
Aus dem Kirchenkreis Altenkirchen nahmen an der Sondersynode neben Superintendentin Andrea Aufderheide, die auch Mitglied der Kirchenleitung ist, die Synodalen Kurt Höblich (Wissen), Helga Seelbach (Hamm), die Pfarrerinnen Silvia Schaake (Flammersfeld) und Jutta Braun-Meinecke (Kirchen) sowie Dr. Werner Buchner (Altenkirchen), teil. bkl/pes
WEITERE Informationen zur Sondersynode unter: www.ekir.de