Solidarität mit Ausgegrenzten

Christuskirche Altenkirchen

Christuskirche Altenkirchen

In der dritten Maiwoche zeigen innerhalb der Aktionswoche „Queere Rechte = Menschenrechte“ des Netzwerkes LSBT*IQ im Kreis Altenkirchen auch der Kirchenkreis und Gemeinden „Flagge“. Mit der Regenbogenfahne machen sie darauf aufmerksam, dass noch immer viele Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Beziehung ausgegrenzt und diskriminiert werden.

„Wir wollen dieses öffentliche Zeichen setzen“, unterstreicht etwa die Kirchengemeinde Altenkirchen. „Es ist uns wichtig, dass wir Solidarität mit den Ausgegrenzten zeigen!“

Vor der Christuskirche weht die Fahne und mit Hinweisen in den Schaukästen erläutern die Altenkirchener Christ:innen, was sie bewegt.

In einem Gottesdienst hat die Kirchengemeinde Altenkirchen ihr öffentliches Zeichen mit folgender Erklärung erläutert:

Wir setzen ein öffentliches Zeichen

Haus der Evangelischen Kirche, Altenkirchen

Haus der Evangelischen Kirche, Altenkirchen

  1. FÜR die gottgewollte Vielfalt, die wir in allen Bereichen der Schöpfung wiederfinden.
    Gott selbst bildet sich ab nicht allein im „Männlichen“, nicht allein im „Weiblichen“, sondern beides ist zugleich in jeder Frau, in jedem Mann sowie im Pflanzen- und Tierreich lebendig und spiegelt darin die Gottebenbildlichkeit der geheimnisvollen Vielfalt aller Geschlechtlichkeit ab.
  2. FÜR die Nachfolge Jesu, der uns vorgelebt hat, sich für die Würde jedes einzelnen Menschen einzusetzen.
    Als Kirche ist es darum unsere Aufgabe, uns für ein respektvolles und gleichberechtigtes Zusammenleben in Vielfalt stark zu machen und in die Gesellschaft hineinzuwirken.
  3. FÜR die Botschaft, dass Gottes Liebe allen Geschöpfen gilt unabhängig von der geschlechtlichen Orientierung.
    Heute wissen wir, dass diese Orientierung (ähnlich wie die Bestimmung, ob wir Rechts- oder Linkshänder sind) angeboren und keine Krankheit ist.
    Homosexualität, Bisexualität und Heterosexualität sind gleichwertige Formen menschlicher Liebe und Sexualität, die verantwortlich vor Gott und den Menschen gelebt werden sollen. Die Liebe Gottes hat lediglich dort ihre Grenze, wo Menschen andere unterdrücken, Geschöpfe ihrer Würde beraubt werden und wo man Ungerechtigkeit nicht widerspricht. Theologie darf darum unserer Meinung nach niemals dazu gebraucht werden, Menschen in ihrer geschöpflichen Identität in Frage zu stellen. Darum sind jede Diskriminierung und Versuche der „Heilung“ durch Beten und Konversionstherapien abzulehnen.
  4. FÜR die Segnung nicht heterosexueller Paare.
    2016 hat die Evangelische Landeskirche dazu die kirchenrechtliche Grundlage geschaffen.
    Wenn Gott sich selbst mit seiner Liebe in aller Vielfalt der Geschöpflichkeit und sexueller Identität wiederfindet, können wir den Segen Gottes nicht nach unseren Vorstellungen eingrenzen.

Mit einem Infostand auf dem Altenkirchener Wochenmarkt machten Silke Seyler (Mehrgenerationenhaus „Mittendrin“), Dominic Pritz vom Evangelischen Jugendzentrum KOMPA und Alia Sinno-Segieth (Hiba) am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie gemeinsam auf die Anliegen des Netzwerkes LSBT*IQ aufmerksam und kamen mit den Marktbesucher:innen ins Gespräch.

 

Fotos: Evangelischer Kirchenkreis Altenkirchen