„Schöpfung wieder neu und wahrhaftig lieben“

„Möge Gott uns lehren, seine Schöpfung wieder neu und wahrhaftig zu lieben, möge Gott die Ehrfurcht vor dem Leben wieder neu in uns wecken und erhalten…“ Mit einem „Schöpfungsgebet“ starteten der Kirchenkreis, der synodale Ausschuss für Umwelt, Mitwelt und Bewahrung der Schöpfung und die Kirchengemeinde Altenkirchen im Vorfeld der Klima-Demo in Altenkirchen. Vom Geläut eingeladen, kamen rund 40 Menschen in die Christuskirche, hörte Klagen und Hoffnungsmachendes, beteten für die Schöpfung, für die Menschen, die unter den von Menschen verursachten Klimawandel zu leiden haben und für all diejenigen, die es in die Hand nehmen können und müssen, dass schöpfungsbewahrendes Handeln voran geht.

Superintendentin Andrea Aufderheide, die (s.o.) das Schöpfungsgebet in der Christuskirche eröffnete, ließ die Versammelten mit der berührenden Wiedergabe des „Ahrpsalms“ nachvollziehen, wie ausgeliefert sich Menschen angesichts von spürbaren Folgen der Klima-Katastrophe ausgeliefert fühlen. Der zitierte Klagepsalm stammt von Stephan Wall, der die Worte nach der Flutkatastrophe in seiner Heimat formulierte und dessen Psalm bereits beim ökumenischen Gottesdienst für die Flutopfer im Aachener Dom die Menschen sichtbar anrührte.

Die Altenkirchener Gemeindepfarrerin Gudrun Weber-Gerhards, die durch das Schöpfungsgebet leitete, zitierte aus dem Chassidismus: „Die große Schuld der Menschen sind nicht die Sünden, die er begeht – die große Schuld des Menschen ist, dass er jederzeit umkehren kann und es nicht tut!“

In den Fürbittengebeten (vorbereitet von Pfarrerin Weber-Gerhards) und vorgetragen von Mitgliedern des synodalen Ausschusses und Engagierten aus mehreren Gemeinden des Kirchenkreises, wurde u.a. für die Betroffenen der Flutkatastrophe gebetet, aber auch für all diejenigen, die rund um den Globus an diesem 24. September auf die Straßen gingen und ihre Stimme erhoben für den ökologischen Wandel.

„Gott hilf uns, die wir jetzt hier sind, auf aus unserer Trägheit und beflügele uns mit deinem Geist und deiner Weisheit, dass wir das Geschenk deiner Schöpfung und das Geschenk unseres Lebens bewahren und als Kostbarkeit den nächsten Generationen weitergeben“, endeten die Fürbitten. Zu jeder der Fürbitten entzündeten Superintendentin Andrea Aufderheide (links) und Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards eine Kerze am Weltleuchter der Christuskirche.

Den Liedruf „Kehret um“ und den Choral „Gott gab uns Atem…“ begleiteten musikalisch Martin Schmid-Leibrock (Keyboard) und Martin Gerhards, die auch die „Atempausen“ der Andacht mit ihren Instrumenten bereicherten.

Nach dem Segen zogen die Christinnen und Christen aus der Christuskirche auf den Schlossplatz und zeigten bei der von den „fridaysforfuture Altenkirchen – wwgoesgreen“ organsierten Klima-Demo „Flagge für die Schöpfungsbewahrung“.

Rund 300 Teilnehmer:innen aus allen Altersgruppen– so Schätzungen von Polizei und Veranstaltern – zogen bei der rund zweistündigen Demo durch die Altenkirchener Innenstadt und machten lautstark auf eine Kehrtwende in der Klimapolitik aufmerksam.

Einblicke:

Nach dem Schöpfungsgebet zogen die Andachts-Teilnehmer:innen vor die Christuskirche und auf den nahen Schlossplatz.

 

„Flagge zeigen“ der Christ:innen beim Klimastreik. Bei der Abschlusskundgebung auf dem Schlossplatz zeigten viele der rund 300 Teilnehmenden den Verursachern und Leugnern der Klimakatastrophe die „rote Karte“.