Reformationssommer in Wittenberg
Überall in Wittenberg – wie hier auf dem Marktplatz – locken in diesem Reformations-Jubiläumsjahr Thesen zum Nachdenken und Debattieren
Reformationssommer in
Wittenberg miterlebt
Weltausstellung mit vielen interessanten Angeboten lockt in die Lutherstadt
Wittenberg als „Stadt der Reformation“ steht in diesem Jubiläumsjahr besonders im Fokus der (Welt-) Öffentlichkeit. Von Mai bis September bereichert die „Weltausstellung Reformation“ die Lutherstadt. In der ohnehin schmuck herausgeputzten Stadt – so wurde u.a. die Schlosskirche über mehrere Jahre renoviert – wurden zahlreiche Informationsorte, Aktionsflächen, Kunstbereiche und Freiluftausstellungen gebildet und bieten Anregendes und Bereicherndes in Hülle und Fülle.
Viele Menschen – auch welche aus unserem Kirchenkreis – schau(t)en in diesem Reformationssommer mindestens mal für einen Tag in das „Epizentrum“ der Reformation rein, aber richtig toll ist es, wenn man mehr Zeit mitbringen kann. Petra und Alfred Stroh aus Birnbach konnten dank eines besonderes „Auftrags“ gleich eine ganze Woche in Wittenberg verbringen. Die beiden Birnbacher Synodalen machten Dienst im Infopavillon der Evangelischen Kirchen in NRW. Hier informierten sie im Schichtdienst Interessierte aus nah und fern über die „Barmer Theologische Erklärung“. Wieso kam es 1934 zu dieser Erklärung, wer war beteiligt, welche Folgen hatten die sechs Thesen in der Vor-, Kriegs- und Nachkriegszeit? Wie beeinflusste dieses kirchliche Zeugnis die Kirche in West- und Ostdeutschland, in Europa und weltweit? Wo finden wir heute Spuren dieser protestantischen „Note“?
Spannende Begegnungen und interessanten Austausch mit Gästen aus aller Welt gab es im Informationspavillon zur „Barmer Theologischen Erklärung“ bei der Weltausstellung in Wittenberg für Petra und Alfred Stroh. Eine Woche verrichteten die beiden Birnbacher dort ihren Dienst.
Multimedial wurde der Pavillon (als Dauerausstellung kann alles in der „Gemarker Kirche“ in Wuppertal-Barmen jederzeit besichtigt werden) eingerichtet und bot Gesprächsstoff zuhauf. So bot der Dienst in Wittenberg dem Birnbacher Ehepaar vielfältigen Austausch mit unterschiedlichsten Menschen. Es kamen zwar nicht die „Promis“ vorbei – das hatten die KollegInnen schon erledigt – , aber unterschiedlichst geprägte Menschen nahmen sich Zeit: Pfadfinder, die ihren Stamm nach dem Widerstandskämpfer Dietrich-Bonhoeffer benannt hatten, ein Pfarrer, der während der Apartheids-Phase in einem südafrikanischen Gefängnis mit einem Zellennachbar über „Barmen“ philosophiert hatte, Freunde aus der „UCC“, der amerikanischen Partnerkirche der Rheinländer, Theologen und Pädagogen, aber auch Familien mit Bildungshunger und ganz viele (auch kirchenferne) ehemalige Ostdeutsche, die Austausch zu ihren DDR-Erfahrungen suchten, und, und…
Neben diesen tollen Dienstzeiten blieb glücklicherweise noch viel Raum um die unterschiedlichsten Angebote in Wittenberg wahrzunehmen: ein Blick in die „längste Krippe der Welt“, das „Wimmelbild“ des Künstlers Agasi, eine ganz besondere Tauferinnerung, „Andächtiges“ in einer Lichtkirche, Kunst und Musikalisches aus verschiedenen Epochen, aber auch einen segnenden Roboter, die größten Bibel der Welt und spannende Diskussionsforen und vieles mehr.
Zeit blieb auch, um zu schauen, wie es dem Amberbaum geht, den die Kirchengemeinde Daaden gemeinsam mit dem Beauftragten für Männerarbeit, Thorsten Bienemann, im Frühjahr 2017 als einen von 500 Reformationsbäumen in Wittenberg gepflanzt hatte: Mittlerweile hat der Baum ein prächtiges Blätterkleid angelegt und auch die heißen Vorsommertage habe ihm nichts ausgemacht.
Dem im Frühjahr von der Kirchengemeinde Daaden und dem Beauftragten für Männerarbeit im Kirchenkreis, Thorsten Bienemann, gepflanzten Amberbaum in Wittenberg, geht es augenscheinlich gut und er hat sein Sommerkleid angezogen.
Der Baum – dessen Gegenstück im Juni an der Daadener Barockkirche gepflanzt wurde – gehört zu einer besonderen Aktion im Jubiläumsjahr: 500 Bäume wurden in Wittenberg von Gemeinden, Einrichtungen, Kirchen weltweit etc. gepflanzt. U.a. sind die Bäume im „Luthergarten“ zu finden oder – wie der Baum aus Daaden – in der Nähe des Stadtparks. Die Bäume, allesamt versehen mit einer entsprechenden Plakette , werden in Wittenberg noch viele Generationen an das Jubiläumsjahr 2017 erinnern. Alle Fotos: Petra Stroh
Auch wenn vielerorts Kritik an einem (zu?) aufwändigen Reformationsjahr laut wird: Es tut/tat gut sich in einem Jubiläumsjahr intensiv mit den spannenden Aspekten der Reformation auseinanderzusetzen und zu schauen, was sie für unser Leben im Heute zu sagen hat. PES.
Mehr zur Weltausstellung: r2017.org/weltausstellung und zu Aktionen im Kirchenkreis im laufenden Jubiläumsjahr
http://kk-ak.de/Aktuelles/Entdeckerzeit/Entdeckerzeit_Start.html
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