Ordination Christiane Wehner

 

Ordination in Betzdorf

Als neue Prädikantin der Evangelischen Kirchengemeinde Betzdorf wurde Christiane Wehner (1. Reihe, 2.v.l.) in einem feierlichen Gottesdienst in der Kreuzkirche durch den stellvertretenden Superintendenten Pfarrer Marcus Tesch (rechts) ordiniert. Im Kreise von Prädikanten- und Presbyteriumskollegen, den Gemeindepfarrern Anja Karthäuser und Heinz-Günther Brinken und den Assistierenden Pfarrerin Iris Kühmichel (Wahlrod), Margit Limpert und Gisela Collins wurde die Ordination vollzogen. Foto: privat

Betzdorfer Prädikantin in der Kreuzkirche ordiniert

Christiane Wehner bereichert mit ihrer Stimme den Verkündigungsdienst

„Wir wollen auf Sie, auf Ihre Stimme in der Verkündigung neben den hauptberuflich tätigen ordinierten Theologen und Theologinnen nicht verzichten! Sie bereichern die Stimmen in dieser Gemeinde in Betzdorf und in dieser Kirche mit dem, was Sie vom Evangelium uns zu sagen haben!“ Für den stellvertretenden Superintendenten, Pfarrer Marcus Tesch, hatte die Ordination der neuen Betzdorfer Prädikantin in einem festlichen Gottesdienst in der Betzdorfer Kreuzkirche auch einen direkten Bezug zu Reformationsgeschehen, das derzeit so intensiv im Blick ist:
„Ohne den 31. Oktober 1517 würden wir so eine Ordination wahrscheinlich nicht vornehmen können! Den Dienst eines Prädikanten, noch dazu ausgeübt von einer Frau, würde es in dieser Form so nicht geben. Wir sagen, Gott sei Dank ist es heute in unserer Kirche anders. Aber wir wissen auch: Es ist noch gar nicht so lange her, dass Frauen ordiniert wurden und den gleichen Dienst wie Männer in der Kirche ausüben dürfen. Und das, obwohl bereits im Leben und der Verkündigung Jesu angelegt war, dass Frauen und Männer ohne Unterschied in die Nachfolge Jesu berufen sind. Und wir im Neuen Testament sehen, dass Frauen und Männer in den frühchristlichen Gemeinden gleichberechtigt am Dienst der Verkündigung Anteil haben und dass es eines lebendigen Miteinanders aller im Gemeindeleben bedarf!

Die 47jährige Christiane Wehner gehört nun zum Kreis der 18 aktiven PrädikantInnen im evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen, die  ihren ehrenamtlichen Dienst an Wort und Sakrament versehen.
Rund 650 PrädikantInnen gibt es in der rheinischen Kirche. Die Männer und Frauen kommen aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten  und sind in ihren Diensten in den Gemeinden vielfältig aktiv. Ebenso wie die Pfarrer tragen sie dabei einen Talar und halten Gottesdienste in verschiedenster Form.
Christiane Wehner, die auch als Presbyterin ihrer neuen Heimatgemeinde Betzdorf aktiv ist, arbeitet als Erzieherin in Kirchen-Herkersdorf und hat sich intensiv während der Prädikanten-Ausbildung auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. Sie stammt aus der Kirchengemeinde Wahlrod im benachbarten Dekanat von Hessen-Nassau. Früh hatte sie schon kirchliche Berührungspunkte und engagierte sich u.a. in der Kindergottesdienst-Arbeit und im Kindersingkreis.
Die Prädikantin ist auch begeisterte Sängerin und so war es natürlich eine besondere Bereicherung des Ordinationsgottesdienstes, dass „ihr Chorus light“ ihn mit Liedbeiträgen bereichert.
Ihre Predigt hatte den biblischen Text von 1.Mose 8, 18-22, die „Landung der Arche“ zum Inhalt. Christiane Wehner hob darin u.a. hervor, dass Noah nicht als erstes, wie man praktischerweise denken könnte, ausschwärmen ließ um Holz zu sammeln für wärmendes Feuer oder ein schützendes Haus, sondern einen Altar errichtete. „Die Verbindung zu Gott hatte für Noah Priorität!“
Bevor Christiane Wehner predigte, war sie durch Pfarrer Marcus Tesch für ihren Dienst an Wort und Sakrament ordiniert worden. Mit dabei auch die  Gemeindepfarrer Heinz-Günther Brinken und Pfarrerin Anja Karthäuser sowie Presbyteriums- und Prädikanten-KollegInnen. Pfarrerin Iris Kühmichel (Wahlrod), Margit Limpert und Gisela Collins assistierten bei der Ordination.