Oekumenischer Kirchentag München
Ökumenischer Kirchentag
vom 12.-16. Mai 2010 in München
Kirchentagsorte in den Blick genommen
Etwa 100 Teilnehmende aus dem Kirchenkreis machen sich auf zum Ökumenischen Kirchentag nach München
Auf dem Münchener Odeonsplatz wird während des zweiten ökumenischen Kirchentages im Mai eine besondere Veranstaltung sein: zu einer „orthodoxen Vesper mit Artoklasie“ lädt die Griechisch-Orthodoxe Kirche ein. 1000 Tische werden vor der Feldherrenhalle und in die benachbarten Straßen übergehend aufgestellt, an denen Menschen miteinander essen, feiern und beten. Foto: Daniela Loster.
Wie es zu einem Ökumenischen Kirchentag passt, wird sich auch eine „ökumenische“ Gruppe aus unserem Kreis gemeinsam auf den Weg zum zweiten Christentreffen dieser Art im Mai nach München aufmachen. Mit rund 100 Teilnehmenden aus dem Kreis Altenkirchen rechnen die Organisatoren bei Kirchenkreis, Gemeinden und Gruppen. Organisatoren sind auf evangelischer Seite Ilse Sonnentag (Jugendreferat des Evangelischen Kirchenkreises) und auf katholischer Seite die Kirchengemeinden Altenkirchen und Hamm. Neben der gemeinsamen Gruppenfahrt werden sich auch wieder Bläser, Sänger und andere „Individualteilnehmer“ auf den Weg zum zweiten Ökumenischen Kirchentag (DÖKT) machen, der diesmal unter dem Motto steht „Damit ihr Hoffnung habt“.
Jüngst reiste der „Rheinische Landesausschuss für den Deutschen Evangelischen Kirchentag“ zu einer Vorfahrt nach München. Dabei auch die Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises Altenkirchen, Petra Stroh. Ziel war es, die „Kirchentagsorte“ und besondere Veranstaltungen in den Blick zu nehmen, damit die Teilnehmenden aus dem Kreis Altenkirchen entsprechend vorbereitet werden können.
Das gesamte Olympiagelände wird während des 2.ökumenischen Kirchentages zum Veranstaltungsort. Vor allem das „Zentrum der Jugend“ findet hier seinen Platz. Auch eine Schwimmbühne soll es auf dem See im Olympiapark geben und tolle Konzertangebote. Foto: Petra Stroh
Rund 3000 Veranstaltungen in fünf Tagen zu den Themenkomplexen Verantwortlich handeln – Christsein in der einen Welt, Miteinander leben – Christsein in der offenen Gesellschaft, Suchen und finden – Christsein und die vielfältigen Orientierungen, Glauben leben – Christsein in der Vielfalt der Kirchen, erwartet die Teilnehmenden. Beginnen und enden wird der DÖKT mit „großen“ Gottesdiensten, jeweils auf der Theresienwiese – ansonsten bekannt als Veranstaltungsort des Oktoberfestes. Neben der Innenstadt ist vor allem das Messegelände Hauptveranstaltungsort.
„Programmhighlights“ sind Auftritte von bekannter Persönlichkeiten wie Bundespräsident Horst Köhler, Pater Anselm Grün und auch des Präses der rheinischen Kirche, Nikolaus Schneider, der in vielfältiger Weise beim 2. ÖKT mitwirkt, sowie Großkonzerte beliebter Bands wie Christina Stürmer&Band, Viva Voce und der Wise Guys.
Eine Besonderheit des 2. ÖKT wird die „orthodoxe Vesper mit Artoklasie“ sein, zu der die Griechisch-orthodoxe Kirche einladen wird. Im Gedenken an die wundersame Brotvermehrung im Markusevangelium (Mk 8,1-9) wird in kleinen Tischgruppen miteinander gegessen und im Anschluss an die gemeinsame Feier wird das Brot zu denen gebracht, die nicht dabei sein können. Auf dem Odeonsplatz in München werden dazu am Kirchentags-Freitag 1000 Tische aufgestellt, an denen zehn bis zwölf Personen gemeinsam unter Begleitung eines „Stewards“ miteinander essen, feiern und beten.
Vor allem die jüngeren DÖKT-Teilnehmer werden angesprochen vom dem Programm im „Zentrum Jugend“, das im Olympiapark mit seinen vielfältigen Veranstaltungsorten – auch eine „Schwimmbühne“ wird aufgestellt – sein wird.
Das Vorbereitungstreffen für heimischen DÖKT-Teilnehmenden ist am Dienstag, den 13. April 2010 um 17.00 Uhr im katholischen Gemeindehaus in Hamm. Wer noch Informationen sucht, kann diese im Internet unter www.oekt.de finden, oder sich an Ilse Sonnentag (02681/80 08 84) wenden. Anmeldungen für Individualteilnehmende sind bis zum Beginn des Kirchentages möglich, Gruppenreise-Interessierte sollten sich schnell anmelden. DL/PES
Schwerpunkte des Ökumenischen Kirchentags
Themen Missbrauch, Wirtschaftskrise und Friedenspolitik im Fokus
München Der 2. Ökumenische Kirchentag in München wird sich in zwei zentralen Veranstaltungen auch mit dem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Kirche und Gesellschaft beschäftigen. Zu den Hauptthemen des Kirchentages zählen indes die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise sowie Kriege und Friedenspolitik, wie die Organisatoren bei der Programmvorstellung in München ankündigten.
Der Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis zum 16. Mai 2010 in München statt. Zu den fast 3.000 Veranstaltungen werden mehr als 100.000 Besucher erwartet. Eine Expertenrunde werde sich mit dem gesamtgesellschaftlichen Problem von Missbrauch in Familien, Vereinen und Verbänden auseinandersetzen, erläuterte der katholische Kirchentagspräsident Alois Glück. In einer zweiten Runde solle das konkrete Thema in der katholischen Kirche behandelt werden. Auch der Beauftragte für Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, werde an den Veranstaltungen teilnehmen. Darüber hinaus solle ein psychologisches Begleitangebot Menschen unterstützen, die beim Kirchentag über persönliche Missbrauchserfahrungen sprechen wollen, ergänzte Eckhard Nagel, evangelischer Präsident des Kirchentages.
Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie der christliche Beitrag zu einer zukunftsfähigen Kultur sollen in einem inhaltlichen Schwerpunkt diskutiert werden. Dazu gehöre zum Beispiel eine kritische Auseinandersetzung mit den Leitbildern der Konsumgesellschaft oder dem Nutzen und den Schattenseiten des Wachstums, sagte Glück. Der Kirchentag wolle Besuchern Orientierung bieten »für ihre persönliche Lebensgestaltung und für die drängenden Aufgaben unserer Zeit«.
Keine gemeinsame Feier des Abendmahls
Krieg und Frieden ist ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt des Kirchentages. Religiöse und ethnische Konflikte, der Zerfall von Staaten und Versorgungsprobleme bei Rohstoffen sollen untersucht werden. Der Konflikt in Afghanistan werde dabei in mehreren Veranstaltungen behandelt, sagte Glück. Nagel wies erneut darauf hin, dass es beim Kirchentag keine gemeinsame Feier des Abendmahls geben werde. Er würde sich aber nicht wundern, wenn der 2. Ökumenische Kirchentag als der »Kirchentag der tausend Tische« in die Geschichte einginge. Während des Kirchentages soll es auf dem Odeonsplatz eine große orthodoxe Vesper geben, an der jeder teilnehmen könne – »ohne Rücksicht auf Konfession oder Religionszugehörigkeit«. Prominente Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden an zahlreichen Diskussionsveranstaltungen und Bibellesungen teilnehmen, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Horst Köhler. Darüber hinaus wird es rund 250 Musik-, Theater- und Kleinkunstveranstaltungen geben. In drei Konzerten sollen die A-Capella-Gruppe Wise Guys, die österreichische Sängerin Christina Stürmer und Nena auftreten.
»Einladung an Käßmann bleibt«
Ob die zurückgetretene Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, ihre angekündigten Termine auf dem Kirchentag wahrnehmen wird, ist weiter unklar. Die Programmpunkte, für die sie in ihrer Funktion als Ratsvorsitzende angefragt war, wird der amtierende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider übernehmen. »Für alle anderen Termine bleibt unsere Einladung an Frau Käßmann bestehen«, sagte Nagel.
aus: epd-Wochenspiegel | DEUTSCHLANDAUSGABE Nr. 11_201