Neujahrsempfang 2010

Freiwilligendienste:
Chance für Viele

Neujahrsempfang des Kirchenkreises mit sehr aktuellem Bezug

„Ich bin dann mal… freiwillig!“ Als der Kreissynodalvorstand  des Kirchenkreises zu Beginn des Jahres 2010 festlegte, den diesjährigen Neujahrsempfang (es ist der 11. in einer langen Reihe) unter das Thema der „Freiwilligendienste“ zu stellen, war zu diesem Zeitpunkt in der politischen Diskussion nicht erkennbar, dass es zur Aussetzung der Wehrpflicht ab Mitte 2011 kommen würde. Die aktuellen politischen Weichenstellungen sorgten dafür, dass der Neujahrsempfang – stets zu Beginn eines neuen Kirchenjahres am ersten Advent – diesmal so aktuell war wie nie.

Zum Neujahrsempfang mit Thema und Austausch kommen stets neben Vertretern der Kirche  kommunale Akteure – Landrat, Bürgermeister, Abgeordnete – zusammen. Diesmal waren neben Landrat Michael Lieber, den Bürgermeistern aus Altenkirchen und Daaden und den Beigeordneten aus Flammersfeld und Wissen, auch die Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner und Dr. Peter Enders dabei.

Jährlich wechselnd die anderen Gäste, die jeweils einen Bezug zum Thema des Empfangs haben. So waren es in diesem die
kirchliche Anbieter von „Freiwilligendiensten“;  Mitarbeiter der kirchlichen Jugendarbeit; Anbieter von Zivil- und Freiwilligendienste; die Leitungen der weiterführenden Schulen im Kreis Altenkirchen und Menschen, die im kommunalen Kontext mit Jugendlichen arbeiten (Jugendämter/Schulsozialarbeit).  Gemeinsam mit ihnen wurde angesprochen, wie Jugendliche auf die neuen Angebote des Freiwilligendienstes angesprochen werden können, wie man den Informationsfluss verbessern und Vor-Ort-Beratung optimieren kann.

Engagement für die Gesellschaft

„Für das Zusammenleben in einer Gesellschaft ist es wichtig und unverzichtbar, dass junge Menschen zu sinnstiftenden Lernerfahrungen mit biographischer Prägekraft Zugang haben und Zugang behalten, denn mit ihrem gemeinschaftsfördernden Engagement können sie eine Gesellschaft lebendig gestalten und lebendig erhalten. Der Zivildienst, ebenso wie die Freiwilligendienste in der Vielfalt ihrer Möglichkeiten, bieten die Chance solcher Gestaltungsräume“, hob Superintendentin Andrea Aufderheide in ihrer Ansprache an die Gäste des Neujahrsempfanges im Forum der Evangelischen Kirchengemeinde in Altenkirchen hervor.
Sie freute sich, dass mit Heribert Michels, Referent für Zivildienst und „Freiwilliges Soziales Jahr“ der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, ein profunder Kenner der „Freiwilligenarbeit“ den Gästen des Neujahrsempfanges die aktuellsten politischen Vorschläge vorstellen konnte.

Heribert Michels

Heribert Michels, Referent für Zivildienst und „Freiwilliges Soziales Jahr“ der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe ist ein profunder Kenner der „Freiwilligenarbeit“ und stellte in Altenkirchen vor, was die politischen Entscheidungen in Berlin für junge Menschen und Anbieter von Freiwilligendienste in der Region bedeuten.

Rahmenbedingungen vorgestellt

Michels gab Einblicke in die Rahmenbedingungen für die künftigen Angebote der „Freiwilligen Jahre“ bzw. des „Bundesfreiwlligendienstes“. Die Anbieter der Dienste – so Michels – müssten sich künftig selbst um die (jungen) Menschen bemühen, die ihnen nicht mehr „qua Zivildienst“ frei- Haus geliefert würden. Dies – so der Diakonie-Fachmann – führe langfristig sicher auch zu einer Qualitätssteigerung der Angebote im Freiwilligendienst. „Die Diakonie wird beide parallelen Angebote in einem Konzept zusammenfassen. Junge Menschen sollen ihre Chance erhalten, egal unter welcher Überschrift!“
Der Referent vermochte allerdings nichts zum „Haltbarkeitsdatum“ der angestrebten Regelungen zu sagen. „Die Aussetzung der Wehrpflicht und ihre Folgen für zivile Dienste kann ein Jahr dauern, aber auch länger…“

Zur Nachahmung empfohlen

Jugendliche, die den Freiwilligendienst absolvieren

Freiwilligendienste prägen: Das unterstrichen beim Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises auch vier junge Menschen aus der Region. Kevin Krämer, Vanessa Mertgen, Valentina Bichner, und Patrick Lauer (v.l.) absolvieren ein Freiwilliges Soziales bzw. Ökologisches Jahr und rieten ihren Altersgenossen zur Nachahmung. Horst Pitsch (rechts) Jugendreferent des Kirchenkreises, bietet in Schulen und Einrichtungen Informationen rund um Freiwilligendienste im In- und Ausland an. Fotos: Petra Stroh

Wie prägend ein Freiwilligendienst für junge Menschen sein kann, hat Horst Pitsch in seinem Dienst für den Kirchenkreis Altenkirchen häufig erfahren. Er betreute bislang auch die Zivildienstleistenden, wirbt in Einrichtungen und Schulen für das freiwillige Engagement im In- und Ausland.
„Immer sind Freiwilligendienste eine ‚win-win-Situation’ für Anbieter und Jugendliche“, hob der Jugendreferent hervor. Personalentscheider in den Betrieben wüssten die Qualität einer solchen Aktivität längst  zu schätzen.
Valentina Bichner, Kevin Krämer, Patrick Lauer und Vanessa Mertgen konnten allesamt den Neujahrs-Empfangs-Besuchern nur positive Erfahrungen aus ihrem Freiwilligendienst schildern. Ob im ‚Ökologischen Jahr’, das  ortsnah von der Landjugendakademie Altenkirchen angeboten wird, oder im sozialen Bereich (Schule/Kindergarten): die vier jungen Menschen zeigten eindrucksvoll auf, wie wertvoll das „Freiwillig-Aktiv-Sein“ sie prägte.  Vage Berufswünsche konnten konkretisiert werden, Zukunftspläne bekamen ein „festes Fundament“. Alle heimischen Freiwilligendienstler rieten zur Nachahmung und forderten gleichzeitig eine noch bessere Werbung für die Freiwilligendienste ein.

Kirchenband

Musikalisch begleitet wurde der Neujahrsempfang von der „Kirchenband“ aus Altenkirchen, die diakonische und gesellschaftliche bewegende Themen gekonnt in Noten und Texte umsetzte.
Im Anschluss an das offizielle Programm nutzten die Veranstalter und Gäste die Zeit für Austausch und Nachfragen. PES.

Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen