Neuer Weg in der Seelsorge beschritten

„Sie sind und werden in einem zentralen Bereich unserer kirchlichen Arbeit tätig. In Ihrem Seelsorgedienst im Krankenhaus bezeugen Sie nämlich auch öffentlich, von Gott als unserer Hoffnung zu sprechen. Ihre Präsenz, Ihre Zuwendung und Nähe zu den Ihnen anvertrauten Menschen ist Zeugnis dieser Hoffnung! Daher ist es diesem Kirchenkreis eine Ehre, Sie zu entsenden und Sie in ihrem künftigen Dienst zu unterstützen und zu begleiten!“ Superintendentin Andrea Aufderheide sprach den vier Frauen, die künftig im Kirchenkreis Altenkirchen in den Krankenhäusern in Kirchen und Altenkirchen wirken, ihre Anerkennung aus und entsendete sie in einem Gottesdienst in der Kirchener Lutherkirche in ihren neuen Dienst. Am Gottesdienst, der auch per Livestream übertragen wurde, nahmen zahlreiche Vertreter aus dem kirchlichen, ökumenischen, Krankenhaus- und persönlichen Umfeld direkt teil.

Mit der Beauftragung von Jutta Blähser, Uta Hinrichs, Petra Krämer und Janina Strunk in den Dienst der Professionellen Seelsorge im Ehrenamt betritt der Kirchenkreis Neuland. Vor mehr als einem Jahr fasste die Kreissynode nach langjährigen Überlegungen im Rahmen des Zukunftskonzeptes einen Beschluss, der einen Paradigmenwechsel im Bereich der Seelsorge einläutete.

 

 

 

Superintendentin Andrea Aufderheide (hinten links) entsendete die frisch ausgebildeten Professionellen Seelsorgerinnen im Ehrenamt in einem Gottesdienst in Kirchen in ihre Ämter in die hiesigen Krankenhäuser. Uta Hinrichs, Janina Strunk, Petra Krämer und Jutta Blähser (vordere Reihe von links) gehören künftig auch offiziell zu „Gottes Bodenpersonal“. Begleitet wurden die vier engagierten Frauen in ihrer mehrmonatigen Ausbildung und auch im Gottesdienst von (v.l.:) Gemeindereferentin Barbara Meinert und den beiden Pfarrerinnen Jutta Braun-Meinecke und Kirsten Galla. Fotos: Petra Stroh

Verstärkt speziell ausgebildete Ehrenamtliche einsetzen

Angesichts von veränderten Bedürfnissen, sinkenden Mitgliederzahlen und fehlendem Nachwuchs in den Hauptämtern will man in den Seelsorgefeldern Krankenhaus-, Altenheim-, Behinderten- und Notfallseelsorge sowie im Besuchsdienst verstärkt auch speziell ausgebildete Ehrenamtliche einsetzen. Damit dieses Unterfangen auch gut begleitet wird, entschied die Kreissynode zudem, das Arbeitsfeld der Betreuung von Professionellen SeelsorgerInnen im Ehrenamt durch eine Teil-Pfarrstelle (25% Umfang) personell zu fördern.

Die vier nun im Gottesdienst in Kirchen eingeführten Seelsorgerinnen im Ehrenamt werden künftig ihre Dienste in den Krankenhäusern in Kirchen und Altenkirchen versehen. „Mitten unter uns sind Menschen, die für unsere Seele sorgen“, unterstrich Krankenhauspfarrerin Jutta Braun-Meinecke in ihrer Predigt, die sie – wie die Liturgie – gemeinsam mit den Seelsorgerinnen Pfarrerin Kirsten Galla und Gemeindereferentin Barbara Meinert (katholische Krankenhausseelsorge) ausgestaltete. Das Trio hatte auch die Ausbildung vorbereitet und begleitet. Gerade bei den Menschen in Krankenhäusern mit ihren vielfältigen Bedürfnissen sei die Sorge um die Seele oft genauso wichtig wie die medizinische Unterstützung, hob Jutta Braun-Meinecke als langjährig Erfahrene hervor.

Dank auch an engagiertes Ausbildungs-Trio

Superintendentin Andrea Aufderheide dankte bei der Entsendung den vier Frauen, die sich in rund 150 Unterrichtsstunden für ihren Dienst haben schulen und ausbilden lassen, sehr persönlich. Ihr Dank galt zudem den drei Ausbilderinnen, „dass Sie mit unendlich viel Sorgfalt, persönlichem Einsatz und Engagement das Zustandekommen der Professionellen Seelsorge im Ehrenamt in unserem Kirchenkreis ermöglicht haben!“

Ein Dank galt auch den Verantwortungsträgern im Krankenhaus Kirchen: „Sie haben für uns den professionellen Rahmen geschaffen, der die Qualifizierung von ehrenamtlichen Seelsorgerinnen für den Dienst im Krankenhaus erst möglich gemacht hat!“

Dank aller Mitwirkenden – so die Superintendentin – sei es möglich, etwas Neues im Kirchenkreis aufwachsen lassen, etwas, das Hoffnung wecke und worauf ganz viel Segen ruhe. Sie sei daher zuversichtlich, dass das Gesicht der Kirche in Zukunft – stärker als bisher – ein ehrenamtliches sei: „Dies entspricht ganz unserem reformatorischen Erbe. Wir leben als evangelische Christen in dieser reformatorischen Tradition und Erkenntnis, dass Gott uns, Kraft der Taufe, dazu befähigt, in seinem Namen verkündigen und seelsorgerlich tätig sein zu dürfen. Er traut uns das zu!“

Menschen ermutigen

Der Kirchenkreis hofft, dass das Neue, das hier aufwächst auch für andere Ehrenamtliche Ansporn und Motivation sein kann, sich für die Professionelle Seelsorge im Ehrenamt auch für die anderen Seelsorgefelder gewinnen zu lassen.

Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Gruppe „Remember“ (Foto) und Organistin Karin Endrigkeit bereichert.

Gottes Bodenpersonal wird sichtbar

   

Bei einem sich anschließenden kleinen Empfang unter Coronaregeln im großen „Rundbau“ der Kirchengemeinde Kirchen gab es durch die Ausbilderinnen auch noch dankbare Worte, Blumen und kleine Geschenke. Darunter auch eine „Diensttasse“, die daran erinnert, dass man nun zu „Gottes Bodenpersonal“ gehört. Die Kollekte des Gottesdienstes, der in diesen Tagen das auch so notwendige Beten für die Menschen in der Ukraine des Gottesdienstes beinhaltete, wird für die Anschaffung von Teddybären für den Einsatz der Notfallseelsorge bei Kindern eingesetzt. PES.

Gut ausgebildet in den Seelsorgedienst