Manunga

1984 begannen die gemeinsamen Planungen in Altenkirchen und Muku, um dort eine Brunnenanlage aufzubauen, die vor allem die Krankenstation, aber auch die Menschen – vor allem die Frauen! –, die weite Wege zum Wasserholen hatten, entlasten und sauberes Wasser in die Region bringen sollte. Es war die Zeit von Pfarrer Hermann Twittenhoff, Vorsitzender des damaligen Kreismissionsausschusses und er kreierte auch den Slogan Gesundes Wasser und Strom für Muku.

Aktives Team im Kreis Altenkirchen und in Muku
Mit im Team der Praktiker für das Projekt waren Maschinenbauingenieur H. Joachim Scheel aus Niederfischbach, er war für die technischen Planungen zuständig und kümmerte sich 1984 auch direkt in Muku um die Arbeiten vor Ort. Ebenfalls mit im Team: Elektroingenieur Daudi Muschamarlirwa, der aus Muku stammt und damals in Paris studierte.
Eng verbunden ist das Projekt auch mit Erwin Schneider aus Müschenbach. Der technisch versierte Fachmann kümmerte sich maßgeblich um den Stromanschluss und arbeitet dafür u.a. auch 1994 mehrere Monate vor Ort in Muku. Der Elektroingenieur sorgte dafür, dass die entsprechenden Stromanlagen und Transformatoren gebaut und in Gang gebracht wurden. Wichtiger Mann im Team war auch Hans Wolfram Willberg, der zusammen mit Erwin Schneider 1993 und 1994 jeweils mehrere Monate in Muku arbeitete und ganz entscheidend dazu beitrug, dass die Wasseranlage ins Laufen kam.

Rund 20 Jahre lief Manunga
Diese langen Vorarbeiten und Regelungen von Einfuhr- und Zollbestimmungen erlaubten also erst Jahre nach dem ersten Ansatz den Bau der Anlage. 1995 war das Projekt Gesundes Wasser und Strom für Muku für Muku abgeschlossen und die Menschen dort – sowie rund 2.000 Flüchtlinge aus Ruanda – konnten davon profitieren.
Im Laufe der Jahre – und auch angesichts der schwierigen politischen und kriegerischen Situation im Kivu-Gebiet – waren immer wieder Ausfälle der Wasser- und Stromanlagen in Muku zu bewältigen. Nur mit viel Engagement und Einsatz konnten dringend benötigte Ersatzteile beschafft werden. Aber all die „kleinen Rettungsaktionen“ und Provisorien waren nicht langlebig. Mit Unterbrechungen funktionierte die Anlage Manunga letztlich dann rund 20 Jahre (1995–2015).

2020: Start auf neuen Grundlagen
2018 kam von den Partnern aus Muku ein Projektantrag zur Wiederherstellung bzw. Renovierung der gealterten Anlage. Das grundsätzlich Neue an dem Projekt war nun, dass die ganze Bevölkerung in Muku sensibilisiert und motiviert war, das Projekt zu unterstützen und auch die Akzeptanz da war, künftig für das angelieferte Wasser einen Pauschalbetrag zu zahlen.
Auf dieser Grundlage wurde vom synodalen Ausschuss für Ökumene, Eine-Welt und Partnerschaftsarbeit der Projektantrag unterstützt und an der Finanzierung mitgearbeitet. Da diese Wasserversorgung mehrere Dörfer versorgt und somit für die ganze Bevölkerung zur Verfügung steht, war es möglich, über Brot-für die Welt einen Zuschuss zu beantragen.
Dennoch: Im Laufe der Planung stiegen die Kosten weit über die erste Anfrage von Muku. Vor allem die Pumpen verteuerten sich in der Planungszeit stetig. Zur Unterstützung der Planung, die von Muku unter dem dortigen mit Manunga erfahrenen Ingenieur Chiza geführt wurden, schalteten sich die „Gründungsväter“ H. Joachim Scheel und Dr. Daudi Mushamarlirwa ein. Dr. Daudi war dazu auch zwei Wochen im März 2020 im Kivu (Muku, Bukavu und Goma) vor Ort.

2021: Vorhaben und Finanzierung
Die Renovierung umfasst u. a. die Volumenvergrößerung des Hochbehälters, den Austausch der drei Pumpen und Ausbesserungsarbeiten an der Anlage. Auf Grund von Erosionen müssen eine Stützmauer gezogen und etliche Leitungen (Strom und Wasser) tiefer gelegt werden; an einer Stelle muss zudem die Wasserleitung wegen einer neuen Straßenführung neu verlegt werden. 16 Brunnen bedürfen einer Überarbeitung.

Finanzierung des Projektes

Zur Verfügung stand ein Gesamtbudget von: 65.400,-€

Zusammensetzung:
Zuschuss Brot für die Welt: 21.600 €
Kreditaufnahme Muku: 17.000 €
Zuschuss Kirchenkreis Altenkirchen: 26.800 €

Aufteilung der Kosten:
Pumpen: 31.150,- €
Elektroinstallation: 10.300,- €
Rohrinstallation: 3.350,- €
Material Mauerwerk: 1.920,- €
Montage, Demontage, Lohnkosten: 13.180,- €
Auditbericht: 1.000,- €
Sonstige, unerwartete Kosten: 4.500,- €

Renovierung Manunga 2022