Martin Göbler als Pfarrer in Altenkirchen eingeführt
Am Sonntag, dem 14. Mai wurde Martin Göbler in einem großen Festgottesdienst in der Christuskirche offiziell in die zweite Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen eingeführt.
„Sie wollen mit Menschen nach Gott suchen. Und da Sie vom Guten und Wertvollen ausgehen, das jedes Leben mit sich bringt, unterstützen Sie Menschen in der Suche nach Gott, ohne vereinnahmen oder bekehren zu wollen“, sagte die Superintendentin des Kirchenkreises Altenkirchen, Andrea Aufderheide, in ihrer Ansprache. Dass Göbler aus seinem bisherigen beruflichen Wirken, etwa in der kreiskirchlichen Öffentlichkeitsarbeit in Wuppertal oder zuletzt als Schulpfarrer an der Berufsbildenden Schule Wissen, viel Erfahrung und ein „weites Herz“ mitbringe, sei für die Gemeinde ein Segen, so Aufderheide weiter.
Im Einführungsgottesdienst, der liturgisch von Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards mitgestaltet wurde, stellte Göbler in seiner Predigt die Formel „Dient Gott und der Zeit“ als Destillat des 12. Kapitels des Römerbriefes in den Mittelpunkt: „Das ist eine faszinierende Zusammenfassung theologischer Identität und des Selbstverständnisses des eigenen Dienstes!“ Ausgehend davon, dass Gottes Geist die Menschen und ihr Leben bestimmt, hob er passend zum Sonntag Rogate (lat.: Betet!) den Wert des Gebets hervor: „Wer ernsthaft betet, ist nicht untätig. Das Gebet schenkt Kraft für das, was wir zu tun haben!“ Besonders kurz und prägnant sei dieses Prinzip im Motto der Benediktiner „Bete und arbeite“ formuliert. „Es geht um das eigene Gebet für alle zu dem einen Gott, der die ganze Welt retten will“, so der 52-jährige Theologe.
Die Einführung und die Predigt von Martin Göbler wurden musikalisch festlich umrahmt: Der Posaunenchor und die Kantorei musizierten unter Leitung von Kreiskantorin Hyejoung Choi, die natürlich auch an der Walcker-Orgel in der Konzertkirche zu hören war. Dabei spannte sie einen Bogen von César Franck bis hin zu den zeitgenössischen Komponisten John Rutter und David German.
Beim anschließenden Empfang im Theodor-Maas-Haus hob Superintendentin Aufderheide in ihrem Grußwort Göblers menschliche Zugewandtheit, seinen Realitätssinn und trockenen Humor hervor. Sie dankte allen, nicht zuletzt Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards, die sich während der langen Vakanzzeit mit großem Engagement den Aufgaben und Herausforderungen gestellt haben. Pater Roy von der katholischen Pfarrei St. Jakobus und Joseph unterstrich den Wert der Seelsorge und freute sich, dass ausgerechnet am Muttertag ein neuer Pfarrer in der „Mutterkirche Altenkirchens“ eingeführt wurde. Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz wiederum zeigte sich erfreut darüber, dass mit Martin Göbler ein Pfarrer im Amt ist, der hier verwurzelt ist und „unsere Sprache spricht.“ Schmunzelnd ergänzte er: „Auch, wenn Sie in Almersbach und nicht in Altenkirchen wohnen!“. Die tiefe Verbundenheit Göblers mit der Region zeigte sich genauso wie die beeindruckende Vielfalt der Kirchengemeinde in der Vielzahl an weiteren Grußworten, die alle mit den besten Wünschen für Göblers künftiges Wirken in Altenkirchen endeten.
Pfarrer Martin Göbler
Göbler wurde 1971 in Altenkirchen geboren und wuchs in Almersbach auf. Nach dem Studium der Theologie in Wuppertal und Bochum unterrichtete er am altsprachlichen Gymnasium in Elberfeld, verantwortete die Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Wuppertal mit und leistete gut zwei Jahrzehnte Predigtdienst in der Kirchengemeinde Barmen-Gemarke. 2020 zog es ihn aus familiären Gründen wieder zurück in den Westerwald: Drei Jahre wirkte er als Schulpfarrer an der Berufsbildenden Schule Wissen. Am 31. Juli 2022 wurde er vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen einstimmig als Nachfolger von Pfarrer Albert Werner Zeidler gewählt.