Mahnwache in Hamm: Zwei Jahre Ukraine-Krieg sind zwei Jahre zu viel

Am 24. Februar versammelten sich über 120 Menschen auf dem Synagogenplatz in Hamm zu einer „Mahnwache für den Frieden“, um gegen den seit genau zwei Jahren anhaltenden Krieg in der Ukraine zu protestieren. Die Veranstaltung forderte das Ende des Konflikts und der russischen Aggression, die zahllose Menschenleben gefordert und Millionen zur Flucht gezwungen hat. Die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen, Pfarrerin Andrea Aufderheide, betonte die Unverhältnismäßigkeit und Grausamkeit des Krieges, der grundlos von Russlands Präsidenten Wladimir Putin angeordnet wurde: „Zwei Jahre Krieg sind zwei Jahre zu viel, denn diese russische Aggression richtet sich gegen alles, woran wir in Europa 70 Jahre lang geglaubt haben: Freiheit, Selbstbestimmung, Demokratie und Völkerrecht scheinen dauerhaft in Frage zu stehen.“


Martin Autschbach, Jugendpfarrer und Schulreferent der Evangelischen Kirchenkreise Altenkirchen und Wied, prangerte als Mitorganisator der Veranstaltung die Kriegsverbrechen an, die vor allem von russischen Streitkräften begangen wurden, und betonte den Kampf zwischen demokratischen Werten und einer totalitären Oligarchie: „Wir klagen die an, die verantwortlich sind für zahllose Kriegsverbrechen: Kriegsverbrechen wurden und werden überwiegend von den Streitkräften Russlands begangen.“
Marina Lahutina, eine Geflüchtete aus der Ukraine, berührte die Zuhörer mit ihrer persönlichen Geschichte und dankte Deutschland für die Hilfe. Sie schilderte: „Das Leben bereitet einen nicht auf solche Dinge vor. Ich hatte Todesangst. Es war, als ob ich nie existiert hätte.“
Texte von ukrainischen Schülern, die in Deutschland Zuflucht gefunden haben, verdeutlichten die verheerenden Auswirkungen des Krieges auf das Leben der Menschen vor Ort. Diese Texte wurden von Regine Wald, Pastoralreferentin im pastoralen Raum Betzdorf im Erzbistum Trier sowie Andrea Aufderheide und Martin Autschbach verlesen und stammen von Schülern der August-Sander-Realschule plus in Altenkirchen. Alona sagte: „In einen Schutzraum oder die Metro in Kiew schafft es mein Opa gar nicht mehr.“ Dominik schilderte: „Die Kinder können nicht mehr im Wald oder auf den Wiesen spielen, weil das sehr gefährlich ist: Da liegen Minen oder Bomben, die plötzlich explodieren können, wenn man sie berührt.“ Ilia, der mit seiner Familie aus der Ukraine geflüchtet ist, sagte: „Jeder in Dnipro kennt jemanden, der im Krieg gefallen ist.“
Die Veranstaltung endete mit einem Friedensgebet und dem Lied „We Shall Overcome“, das weltweit als Symbol des Protests gegen Ungerechtigkeiten gilt.