Luther und die Altenkirchener Tafel

ML im Herbst

Luther und die
Altenkirchener Tafel

Zum Reformationsjubiläum gab es besondere Tafel-Gespräche

Die Zahl der Menschen, die sich einmal in der Woche bei der Altenkirchener Tafel Lebensmittel abholen und darauf wegen ihrer Armut auch tatsächlich angewiesen sind, ist unverändert hoch. „Das zeigt, wie notwendig die Arbeit der Tafel ist“, unterstreicht Timo Schneider, Leiter des Diakonischen Werkes in Altenkirchen.
„Jedoch ist ohne Menschen, die ehrenamtlich aktiv sind, keine Tafel möglich. Die ehrenamtlichen Helfer verteilen Brot, Gemüse, Käse und andere Lebensmittel, die sie zuvor in den umliegenden Supermärkten abgeholt haben!“

Neue Ehrenamtliche gesucht

„Viele Helfer unterstützten uns nach ihrer Berufstätigkeit für ein paar Jahre. Doch nach einiger Zeit ist die Arbeit zu anstrengend für viele. Denn es müssen immer wieder Kisten geschleppt und gestapelt werden. Deshalb sind wir darauf angewiesen, dass uns immer wieder neue Ehrenamtliche unter die Arme greifen.
Schon wenige Stunden pro Woche würden uns helfen“, sagt Christa Abts, Geschäftsführerin des Caritasverbands Altenkirchen, der Träger der Tafel ist.

Die Besonderheit der Altenkirchener Tafel ist, dass es jeden Dienstag auch eine warme Mahlzeit für jeden gibt. „Man gibt nicht nur Lebensmittel aus, sondern ermöglicht es für Menschen, ein gemeinschaftliches Erlebnis zu schaffen, die aufgrund ihrer Armut oftmals in sozialer Isolation leben“ beschreibt Timo Schneider, Geschäftsführer des Diakonischen Werks, das einer der Kooperationspartner der Altenkirchener Tafel ist, die Idee, die hinter der warmen Mahlzeit bei der Tafel steckt.

Das 500-jährige Reformationsjubiläum brachte die Diakonie zu der Idee, Luthers berühmte Tischreden, bei denen er u.a. über die Ideen der Reformation sprach, in der Altenkirchener Tafel nachzustellen. Jedoch wurden dabei keine Berühmtheiten ihrer Zeit, wie bei Luther, eingeladen, sondern es wurde mit den Menschen gesprochen, die Gast der Altenkirchener Tafel sind.

An drei Tafeltagen wurden dazu Texte aus Luthers „Über die Freiheit eines Christenmenschen“ in einer Übersetzung in Leichter Sprache bei der Tafel vorgelesen und zum gemeinsamen Gespräch beim Essen eingeladen. Die Texte gingen vor allem um alltägliche Lebenssituationen wie den Umgang mit Angst in seinem Leben, Hilfe für andere Menschen und die Bedeutung, freie, eigene Entscheidungen für sein Leben zu treffen.

Lebensmittelausgabe und Mittagessen der Tafel ist jeden Dienstag im Kath. Pfarrheim, Rathausstr. 7, 57610 Altenkirchen. Der Einlass ist ab 11.30 Uhr. Weitere Informationen zur Tafel unter (02681) 2056 oder unter info@altenkirchener-tafel.de.