Lichtmomente – auch im Dunkel

Die Eindämmung der Corona-Pandemie erfordert derzeit alle Kräfte und Gedanken. Grenzenlose Solidarität ist dabei gefragt und wird auch vielfach und vielfältig gelebt. „Doch jenseits dieser aktuellen Herausforderung gilt es, die anderen fordernden Probleme unserer Welt nicht aus den Augen zu verlieren“ unterstreicht Petra Stroh, Vorsitzende des Ausschusses für „Umwelt, Mitwelt und Bewahrung der Schöpfung“. Die bedrückende Lage der Flüchtlinge, die kriegerischen Auseinandersetzungen, die keinen Shutdown kennen, aber auch die vielleicht gerade mal kurzfristig geminderten Umweltbelastungen dürfen nicht vergessen werden!“

Deshalb werden am Samstag, 28. März, für eine Stunde (20:30 bis 21:30 Uhr) die Evangelischen Kirchengemeinden gemeinsam mit vielen Menschen auf der ganzen Welt ein Zeichen für einen lebendigen Planeten setzen und während der Earth Hour – der Stunde für die Erde – die Beleuchtung ihrer Kirchengebäude ausschalten.

Mit der Earth Hour verbunden ist der Appell an die politischen Entscheider, sich stärker als bisher für den Erhalt der Erde einzusetzen. Weltweit werden in der ‚Stunde für die Erde‘ auch berühmte Gebäude und Sehenswürdigkeiten verdunkelt. In diesem Jahr ohne begleitende Demonstrationen und Aktionen.

„Angesichts unserer sterbenden Wälder und der Dürrefolgen vor der Haustür sind die Folgen des Klimawandels ganz nahe gerückt und zeigen uns noch eindrücklicher auf, dass ein Umsteuern in der Klimapolitik nötig ist“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kirchenkreises. Mit der Abschaltung der Außenbeleuchtung an Kirchen – viele Kirchengebäude sind ohnehin nur in der Advents- und Weihnachtszeit intensiv beleuchtet – soll daran erinnert werden.

Froh ist man im Kirchenkreis, dass angesichts der gerade sehr belastenden Einschnitte zur Eindämmung der Ausbreitung der Corona-Viren zwar der verdunkelnde Moment zum Klimaschutz auch seinen Platz hat, aber die Zeichen der „Hoffnungs-Lichter“ von den Kirchengemeinden aktuell so deutlich strahlen.

Zu den Gebetstreffen mit „Hoffnungslichtern“ (Kerzen in den Fenstern) finden sich allabendlich viele Christinnen und Christen zusammen. „Unsere Kirchenglocken vereinen zu virtuellen Gebetsgemeinschaften und laden zu den Online-Gottesdiensten und Andachten ein. Das sind einige der vielen großartigen Kraftquellen, die Menschen in der augenblicklich schwierigen und belastenden Situation der andauernden Corona-Pandemie stärken“, unterstreicht Superintendentin Andrea Aufderheide. „Auch unsere Seelsorgeangebote – per Telefon und Mails – in den Krankenhäusern, für Schüler*innen, in den Gemeinden und im Kirchenkreis wurden ausgeweitet und intensiviert und werden stark nachgefragt!“

Dankbar ist die Superintendentin auch für die Erweiterung der telefonischen Beratungsangebote in der diakonischen Arbeit sowie für die zahlreichen praktischen Hilfsangebote, die aus den Kirchengemeinden und den kreiskirchlichen Einrichtungen kommen und in „Corona-Zeiten“ Nähe zu den Menschen bringen. PES.

 

Für eine Stunde am kommenden Samstagabend wird es rund um evangelische Kirchengebäude dunkel. Während der Earth Hour – der Stunde der Erde – setzen die Kirchengemeinden dann gemeinsam mit vielen Menschen weltweit ein Zeichen für ein Umsteuern in der Klimapolitik. Auch die Kirche in Birnbach (Foto) wird dann nicht im gewohnten Licht erstrahlen. Dass dennoch gerade in diesen fordernden Zeiten bei den Kirchen nicht „das Licht ausgeht“, zeigen hingegen die vielen Angebote und Aktionen der Gemeinden und im Kirchenkreis. Gemeinsam setzt man auf neue erweiterte Seelsorgeangebote und praktische Hilfen. „Nähe auf Distanz“ wird vielfältig gelebt. Foto: Kirchenkreis-Archiv/Hans-Jörg Ott.