Kreissynode 2012

Kreissynode will Ressourcen schonen

Baupläne mit Energiesparanspruch/

Doppelstrukturen in Arbeitsfeldern abgebaut.

 

Abstimmungen

Zahlreiche Abstimmungen hatten die rund 70 Abgeordneten aus den 16 Evangelischen Kirchengemeinden und dem Kirchenkreis bei der Synode des Kirchenkreises am Samstag im Daadener Gemeindehaus zu absolvieren. Die meisten Entscheidungen betrafen Zukunftsfragen. Fotos: Petra Stroh

Bei der Frühjahrssynode unseres Kirchenkreises, diesmal in Daaden, ging es voranging um Zukunftsfragen. Die einzelnen Tagesordnungspunkte – von Bauvorhaben über Organisationsstrukturen bis hin zu Wahlen- schafften bei den Gästen aus Ökumene und Politik/Verwaltung „Heimatgefühle“.

Landeskirchenrätin Katja Wäller

Landeskirchenrätin Katja Wäller aus Düsseldorf berichtete der Kreissynode von den landeskirchlichen Gedanken im Nachgang zur Presbyteriumswahl im Februar, die im Gegensatz zu früheren Wahlen nicht nur weniger Wahlmöglichkeiten ( nur in 40 Prozent der Gemeinden wurde gewählt) offenbarten, sondern auch eine geringere Wahlbeteiligung. Gemeinsam wolle man mit Blick auf die nächsten Wahlen in 2016 nun überlegen, inwieweit Bedingungen verändert werden müssten.

 

Rudolf Reuschenbach

Dechant Rudolf Reuschenbach (Dekanat Kirchen) ist noch „frisch im Amt“ und erinnerte in seinem Grußwort an die Synode an viel gelungenes ökumenisches Miteinander- auch bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012.

 

Gerhard Stenz

Pfarrer Gerhard Stenz von der katholischen Pfarrei Heller- und Daadetal unterstrich: „Wir werden als Christen daran gemessen, was wir für die Menschen tun!“

 

Wolfgang Schneider

Bürgermeister Wolfgang Schneider (Verbandsgemeinde Daaden) zog zahlreiche Parallelen zwischen den Herausforderungen an Kirche und Staat.

 

Die beiden katholischen Gäste, Dechant Rudolf Reuschenbach (Dekanat Kirchen) und Pfarrer Gerhard Stenz (Pfarrei Heller- und Daadetal) sind in ihrer Kirche ebenfalls mit Organisations- und Strukturfragen beschäftigt, müssen dort Entscheidungen unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und finanziell engeren Vorzeichen treffen. Bürgermeister Wolfgang Schneider (Verbandsgemeinde Daaden) fühlte sich in seinem Grußwort an die rund 70 Synodalen aus den Evangelischen Kirchengemeinden mit ihren Gästen in einem „Dreiklang“ mit den beiden großen Konfessionen.

Menschen für ehrenamtliche Mitarbeit in Gremien zu finden, werde auch kommunal zunehmend schwieriger und nachlassende Wahlbeteiligung stelle nicht nur die kirchlich Handelnden vor große Herausforderungen, betonte Schneider.

Im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen beginnen derzeit die Vorbereitungen zur Umstellung auf das Neue Kirchliche Finanzwesen (NKF). 2014 endet die Ära der kameralistische Buchführung, und auf die Haushalter in Kirchengemeinden, Kirchenkreis und Landeskirche warten zahlreiche Herausforderungen.

 

„Bei NKF-Umstellung den Humor behalten“

„Behalten Sie dabei vor allem ihren Humor“ riet der Daadener Verwaltungschef augenzwinkernd den Haupt- und Ehrenamtlichen im Kirchenkreis. Kommunal habe man die Umstellung, die nach Ansicht Schneiders 30 Jahre früher in Kommunen und Kirche hätte angepackt werden müssen, in den vergangenen Jahren schon auf den Weg gebracht. Von diesem “Erfahrungsschatz“ darf nun auch der Kirchenkreis profitieren. Finanzfachmann Michael Runkel von der Verbandsgemeinde Daaden bringt sein Wissen in die kreiskirchliche Lenkungsgruppe zum NKF-Prozess ein.

„Aber egal nach welchem System wir rechnen, mehr Geld und Gestaltungsräume sind mit einem anderem Buchhaltungssystem auch nicht verbunden“, zog Wolfgang Schneider nüchtern Bilanz.

 

Fachausschüsse und Synodalbeauftragungen verändert

„Ressourcen schonend einsetzen“ will die Kreissynode, die mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Daadener Barockkirche begonnen hatte, auch mit Blick auf zeitliches Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen.

So „schärfte“ die Kreissynode die Aufgabenprofile einzelner Ausschüsse und Synodalbeauftragungen, räumte Doppelstrukturen aus und schob Arbeitsbereiche zusammen, deren Aufgaben sich in jüngster Zeit immer mehr angenähert haben.

Künftig wird in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Ehrenamt nicht mehr in Fachausschüssen agiert, sondern mit Arbeitsgruppen bzw. Synodalbeauftragungen, das Arbeitsfeld „Freiwilligendienste“ wird ins Jugendreferat verlagert und ein neues Profil der Synodalbeauftragung „Sekten- und Weltanschauungsfragen“ erstellt. Zudem wird der bisherige „Kreismissionsausschuss“ umbenannt in „Fachausschuss für Ökumene, Eine-Welt- und Partnerschaftsarbeit“ und hier findet auch die bisherige „Eine-Welt-Arbeit“, die sich für den „Fairen Handel“ engagiert, eine neue Zuordnung.

Die Synodalbeauftragten für Kindergottesdienst und Konfirmandenarbeit sind künftig „geborene“ Mitglieder im Jugendausschuss. Die Synodalbeauftragungen „Besuchsdienst/Haus- und Bibelkreise“ und „ Evangelisation/Arbeit in der Freizeitwelt“ werden zusammengefasst in der Synodalbeauftragung „Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste“.

Weitere Veränderungen/Konkretionen betreffen den Strukturausschuss und die bisherige NKF-Beauftragung.

Bis zur Herbstssynode soll ein neues Konzept im Zusammenspiel mit stationärer und mobiler Kircheneintrittsstelle, Infoständen etc. durchdacht werden. Bis dahin soll die bisherige Eintrittsstelle in der Bücherei in Altenkirchen (donnerstags 10-12 Uhr) unverändert fortgeführt werden.

 

Reise in den Partnerkreis Muku muss verschoben werden

Ursprünglich wollte der bisherige Kreismissionsausschuss in diesem Jahr endlich wieder dem Partnerkirchenkreis Muku (Kongo) einen mehrwöchigen Besuch abstatten (2010 war zuletzt eine Gruppe aus Muku zu Gast im Kreis Altenkirchen).Gemeinsam mit Superintendentin Andrea Aufderheide waren die Reise-Vorbereitungen getroffen, doch die erneut schwierige politische Lage im Osten Kongos, in dem Muku liegt, mache einen Delegationsbesuch derzeit unmöglich, schilderte Aufderheide. Die schwelenden politischen und kriegerischen Auseinandersetzungen sorgten bei den Menschen in den Partnergemeinden am Rande des Kivu-Sees erneut für viel Leid. Um wenigstens die wirtschaftliche Not dort etwas zu lindern, wurde neben anderen Unterstützungen, die Kollekte des Synodengottesdienstes in Höhe von rund 500 Euro entsprechenden Hilfsmaßnahmen gewidmet.

 

18 Monate Bauzeit am „Haus der Kirche“

Ausführlich diskutierte die Kreissynode Maßnahmen, dem Renovierungsstau im „Haus der Kirche“ zu begegnen. Mehrheitlich stimmten die Synodalen letztlich dafür eine „Anbaulösung“ anzugehen, die an bewährtem Platz in der Altenkirchener Innenstadt, weiterhin die Idee von einem kreiskirchlichen Angebot „unter einem Dach“ ermöglicht. Anvisierte rund 18 Monate Bauzeit – so die anwesenden Architekten – brächten Belastungen für Besucher und Mitarbeitende mit sich, sollen anschließend neben arbeitstechnischen und energetischen Vorteilen eine lang gewünschte und notwendige Barrierefreiheit mit sich bringen.

 

Trägerinnen von KITAs müssen Entscheidungen treffen

Sechs der 16 Evangelische Kirchengemeinden im Kreis Altenkirchen müssen Entscheidungen treffen, ob sie sich als Trägerin einer oder mehrerer Kindertageseinrichtungen künftig weiter allein oder gemeinsam in einem Verbund/Verband oder in einer Interessengemeinschaft auf den Weg in die Zukunft machen. Mehrheitlich unterstrich die Synode, dass die Gemeinden selbst entscheiden müssen, welcher Weg für ihre Einrichtung der beste sei. In einer der nächsten Synoden soll nach den Gemeinde-Entscheidungen beraten werden, wie sich der Kirchenkreis dabei einbringen kann oder muss.

 

Nominierungsausschuss beim Auszählen der Stimmen

Mitglieder des Nominierungsausschusses mussten in Daaden zahlreiche Wahlgänge auszählen

 

Wahlen und Ergebnisse:

Rund 20 Mitglieder aus Gemeinden und kreiskirchlichen Arbeitsbereichen wird der neue Nominierungsausschuss umfassen. Einstimmig wählte die Kreissynode dieses Gremium, dass die Wahlen der Novembersynode in Weyerbusch vorbereiten soll. Mit dabei: Pfr. Joachim Kulpe (Almersbach), Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards (Altenkirchen), Ute König (Betzdorf),Alfred Stroh (Birnbach), Heinz Dücker (Daaden), Paul Seifen (Flammersfeld), Edgar Schütze (Freusburg), Pfarrer Guido Konienczny (Friedewald), Pfarrer Prof. Dr. Dr. Michael Klein (Hamm), Reinhild Rossbach (Hilgenroth), Pfarrer Peter Zahn (Herdorf), Siegfried Schüttendiebel (Kirchen), Renate Walterschen (Schöneberg), Brigitte Busch (KSV), Ute Weber (Mitarbeitende), Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke und Pfarrer Martin Autschbach (Funktionspfarrer) sowie Ingeborg Bauch (Vorsitzende) und Pfarrer Michael Straka  (stellvertretender Vorsitzender).

 

Landessynodale

Den Kirchenkreis Altenkirchen vertreten in den kommenden vier Jahren bei der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (v.r.) die beiden Theologinnen Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld) und Superintendentin Andrea Aufderheide sowie als nichttheologische Vertreter Petra Stroh und Frank Schumann (beide Birnbach). Foto: Hans-Jörg Ott

Superintendentin Andrea Aufderheide, Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld) und die beiden nichttheologischen Abgeordneten Petra Stroh und Frank Schumann (beide Birnbach) werden in den kommenden vier Jahren den Kirchenkreis Altenkirchen bei der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) vertreten. Als Stellvertreter wurden gewählt:

Theologen-Schiene – die Superintendentin wird durch ihre amtlichen Stellvertreter Assessor Marcus Tesch/Skriba Hans-Jörg Ott vertreten – Pfarrer Markus Aust (Betzdorf) und Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke (Kirchen).

Stellvertreterinnen der Landessynodalen Stroh sind Brigitte Busch (Herdorf) und Reinhild Rossbach (Hilgenroth). Stellvertreter des Landessynodalen Schumann sind Ernst-Walter Thomas (Altenkirchen) und Kurt Höblich (Wissen).

 

Wolfgang Bay (Weyerbusch) wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden im Geschäftsführenden Ausschuss für das Diakonische Werk im Kirchenkreis Altenkirchen gewählt.

 

Dienstjubiläen gewürdigt

 

Jubilare

Superintendentin Andrea Aufderheide /rechts) gratulierte (v.r.) Pfarrer Hans-Jürgen Volk (Hilgenroth) und Pfarrer Peter Zahn (Herdorf) zu ihren Dienstjubiläen.

Pfarrer Hans-Jürgen Volk (Hilgenroth) und Pfarrer Peter Zahn (Herdorf) feierten kürzlich ihr 25. Dienstjubiläum. Mit einem Buchgeschenk würdigte Superintendentin Andrea Aufderheide die Jubiläen und die Synode gratulierte den beiden Theologen

 

Künftige Synodentermine:

Die nächsten Synodaltagungen wurden von der Synode wie folgt festgelegt:

9./10. November 2012 in Birnbach/Weyerbusch

15. Juni 2013 in Wissen

8./9. November 2013 in Betzdorf.