Krankenhausseelsorgerin Jutta Braun-Meinecke entpflichtet
Die Krankenhausseelsorgerin Jutta Braun-Meinecke wurde am Sonntag, den 4. September in einem großen Festgottesdienst in der Lutherkirche in Kirchen aus ihrem Dienst verabschiedet. „Wie kaum eine andere versteht Jutta Braun-Meinecke es, Seelsorge als ‚Muttersprache der Kirche‘ zu kommunizieren“, betonte Superintendentin Pfarrerin Andrea Aufderheide in ihrer Ansprache, der, wie dem ganzen Gottesdienst, der Vers „Alles, was auf Erden geschieht, hat seine von Gott bestimmte Zeit“ (Prediger 3,1) zugrunde lag.
„Was bleibt?“ fragte Jutta Braun-Meinecke in ihrer Abschiedspredigt und stellte fest, dass es gerade die unscheinbaren Dinge seien, die Kraft und Wirkung entfalten können, ganz so, wie es in den Gleichnissen vom Senfkorn und vom Sauerteig (Matthäus 13) beschrieben wird. Man müsse im Glauben an das kommende Reich Gottes immer wieder neu beginnen, so könne daraus Tragkraft, Heilkraft und nährende Kraft erwachsen und Halt für unser Leben und Glauben entstehen. Genau diese Erfahrung habe Jutta Braun-Meinecke häufig in unzähligen, vermeintlich unscheinbaren Gesprächen als Krankenhausseelsorgerin machen können.
Ortspfarrerin Sabine Keim freute sich über die gut gefüllte Kirche und durch das Live-Streaming konnte man auch aus der Ferne dem musikalisch reich ausgestalteten Gottesdienst folgen: So brachte der Kirchenchor unter Leitung von Helmut Kipping einen Satz über den Vers „Herr, deine Güte“ zu Gehör und der Chor „Klangschmiede“ aus Daaden „Es ist Gnade“ aus dem Luther-Musical von Stefan Heidrich, der den Chor auch leitete.
Nach der offiziellen Entpflichtung durch Superintendentin Andrea Aufderheide setzte Jutta Braun-Meinecke, die sich nach rund 38 Jahren Dienst zunächst ein Sabbatjahr gönnen und mehr Zeit mit ihrem Gatten Manfred Braun verbringen wird, ein ganz besonderes Zeichen: Sie zog ihren Talar aus und hängte ihn an einen extra dafür bereit gestellten Garderobenständer neben der Kanzel, was die Festgemeinde mit einem herzlichen Applaus bedachte.
Gelebte Ökumene wurde vielfach sichtbar: So übernahm Diakon Hans-Jürgen Benner die Lesung und Dekan Dr. Augustinus Jünemann vertrat den Pastoralen Raum Betzdorf. Der katholische Kirchenmusiker Franz-Josef Faßbender, ein langjähriger Weggefährte von Jutta Braun-Meinecke, spielte inspiriert und virtuos Orgel und schloss den Gottesdienst mit einer Choralfantasie über „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von Klaas Jan Mulder (1930-2008).
In der anschließenden Feier sprachen Superintendentin Andrea Aufderheide, die Pflegedirektorin des Krankhauses Kirchen Michaela Meinhardt, die katholische Krankenhausseelsorgerin Barbara Meinert, die stellvertretende Leiterin der Pflegeschule Kirchen Ursula Brühl, Pastorin und Krankenhausseelsorgerin i.R. Gisela Hundhausen und der Pfarramtskollege aus Betzdorf Heinz-Günther Brinken persönliche Grußworte. Abschließend dankte Jutta-Braun Meinecke allen Anwesenden sehr herzlich und wünschte: „Bleiben Sie behütet und gesund!“
Alle Bilder: Kirchenkreis Altenkirchen