Kirchenkreisstiftungsfest 2014

Enge Verbundenheit
von Kirche und Kultur

 

Stiftungsfest zeigte eindrucksvoll die vielfältigen Beziehungen auf

Gemeindehaus Kirchen

Gemeindehaus Kirchen

„Kirche und Kultur“ stand diesmal im Mittelpunkt des 4. Stiftungsfestes unseres Kirchenkreises im evangelischen Gemeindehaus in Kirchen.
Dort hatten Pfarrer Eckhard Dierig, Ute Jüngst und Bernd Seeger für die BesucherInnen aus dem gesamten Kirchenkreis anschaulich den optischen Aspekt der engen Verbindung von „Kirche und Kultur“ vorbereitet. Mit vielen neuen Fotografien und der Aufarbeitung von alten Fotos und Kartenmaterialien präsentierten sie „Kirchen als die Stadt der Kirchen“ und gaben Einblicke in Geschichte, rege Gemeindeaktivitäten, aber auch in „gelebte Ökumene vor Ort“.
Manch besondere „Einblicke“ wurden selbst den „Kennern“ erst durch die teils großformatigen Fotos offenbar. Im Alltag oft in einer Bilderfülle untergehend wurden sie von den Ausstellungsmachern akzentuiert herausgestellt.

Ausstellung

Bernd Seeger, Ute Jüngst und Pfarrer Eckhard Dierig (v.l.) haben die Ausstellung „Kirchen als die Stadt der Kirchen“ zusammengestellt und boten viele neue Einblicke.

Stiftungsratsvorsitzende Andrea Aufderheide, die eine große Schar von Gästen aus Kirche, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zum Stiftungsfest  begrüßte (darunter auch die Abgeordneten Anna Neuhoff, MdL und der Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel), dankte dem Kirchener Ausstellungs-Team für die wunderbaren Einblicke.

Ebenfalls im engen Kontext zum Kultur-Thema steht natürlich die Musik. Hier sorgte das Klarinetten-Ensemble „Chalumeau“ (Leitung: Jörg Wellnitz) beim Stiftungsfest für einen besonderen Klang. Die neun MusikerInnen ließen mit der Vielfalt der Klarinetten „sommerlich-beschwingt“  ihre Töne fließen und öffneten damit – analog zur Bilder-Ausstellung – ebenfalls neue „Einblicke“ , hier als Hörgenuss, angelehnt an, aber auch jenseits von altbekannten Melodien.  Herzlicher Applaus gab es auch für dieses „Kulturgeschenk“.

Klarinettenensemble

Das Klarinetten-Ensemble „Chalumeau“

„Wie würde es in unsere  Dörfern und Städten ohne den ‚Kulturträger Kirche’ aussehen?“ Gastredner Oberkirchenrat Klaus Eberl (Evangelische Kirche im Rheinland) zeigte anhand vieler Beispiele den Reichtum auf, der in Vergangenheit und im Heute das gute Miteinander von „Kirche und Kultur“ für die Menschen bedeutet. Sei es „Kunst zum Anfassen und Begreifen“, wie er es anhand einer mitgebrachten Figur und den unterschiedlichen Zugängen dazu demonstrierte, oder der „Chorgesang als Sinnbild dafür, wie Christenmenschen miteinander umgehen“.
„Kultur bringt Themen in die Gesellschaft“ hob er hervor und ermunterte zum kreativen Umgang damit: „Kultur passiert aber nicht um der Kultur willen!“
Letztlich gehe es bei Kultur jeglicher Art – gleich ob Literatur, Musik oder Darstellung – darum, dass man sich damit beschäftige,  wie man „dem guten Leben nahe komme“.

OKR Klaus Eberl

Festredner Oberkirchenrat Klaus Eberl

Auch die „Alltagskultur“ sei dabei immer durchlässig für die „Fragen nach Gott“ betonte der Theologe und verdeutlichte es anhand von Textbeispielen aktueller Musiktitel wie  „Himmel auf“, einem Song der Gruppe „Silbermond“
Er wünschte den Menschen im Kirchenkreis, die er zu ihrer „gelungenen Stiftung“ beglückwünschte, dass sie bei ihrer vielfältigen Kulturarbeit vor Ort selbst viel Freude empfangen und vermitteln können.

Vielfalt wurde wunderbar präsentiert

Diese Freude am „Machen und Geben“ und eine immense Vielfalt der heimischen Aktivitäten „strahlen“ auch die Projekte aus, die in diesem Jahr von der Stiftung des Kirchenkreises mit Geldern ausgestattet wurden.
Alljährlich fließen die Zinserträge aus dem Stiftungskapital in Projekte des Kirchenkreises und seiner Gemeinden und werden beim Stiftungsfest vorgestellt.
„Sozial-diakonische Aufgaben“, insbesondere auch Projekte für und mit Kindern, Jugendlichen und Senioren, stehen dabei immer im Mittelpunkt.

Bislang neun Projekte gefördert
Neun Projekte wurden 2014 bislang gefördert. Bis zum September können aber noch weitere Anträge gestellt werden, ermunterte Dieter Sonnentag, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates, die Festgäste bei der Projektpräsentation zum „Nachschlag“.

Mit ganz unterschiedlichen Ansätzen erfüllten die Gruppen, Gemeinden und Einrichtungen den Stiftungsgedanken. So können mit Unterstützung durch Stiftungsgelder etwa Jugendliche aus den Evangelischen Kirchengemeinden Freusburg/Niederfischbach, Herdorf/Struthütten, Gebhardshain und Wissen ihrer Sommerfreizeit ein besonderes Gepräge geben.
Auch die Jugendlichen aus der Kirchengemeinde Daaden werden bei einer Freizeitmaßnahme, aber auch – in einem zweiten Projekt – rund um den Besuch des Musik-Festivals „Loud and Proud“ unterstützt.

Mit einem zweiten „Babysimulator“ kann die Beratungsstelle für Kinder Jugendliche und Erwachsene des Kirchenkreises noch intensiver das Thema „Familienplanung“ mit jungen Menschen nicht nur theoretisch, sondern in einer „Babybedenkzeit“            bearbeiten.

Bei einem Kunstprojekt in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis näherten sich Altenkirchener Konfirmanden auf ganz besondere Weise den diakonischen Aufgaben und Fragestellungen in ihrem Umfeld. „Nebenbei“ verschafften sie mit ihren Kunstwerken dem Übergangsdomizil des Diakonischen Werkes (während der Umbauphase) ein „einladendes Flair“

Herlich willkommen

„Herzlich willkommen“, sollen sich Besucher der Übergangsbüros des Diakonischen Werkes in Altenkirchen auch anhand optischer Signale fühlen: Eine Konfirmandengruppe mit Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards (2.v.rechts) beschäftigte sich mit der diakonischer Arbeit in der Kirche und griff dies auch künstlerisch auf. So sorgte die Gruppe „nebenbei“ dafür, dass ihre „einladenden Stühle“, bunte Bilder und Objekte dem Diakonischen Werk (links dessen Leiter Timo Schneider) ein besonderes Gepräge geben. Alle Fotos: Petra Stroh

Singfreudige Senioren im Theodor-Fliedner-Haus in Altenkirchen können bei  Gottesdiensten und Feiern künftig in  besonderen Gesangbüchern leichter die Noten und Texte erkennen und „begreifen“; Zuschüsse gab es zudem für die Kirchenband aus Altenkirchen, die ihre Zuhörerschaft mit passendem „Schlagzeug-Sound“ erfreuen kann.

Für die „Herzenssprechstunde“ im Mehrgenerationenhaus „Mittendrin“ erweitert das Diakonische Werk sein Angebot gegen zunehmende Vereinsamung auch im ländlichen Bereich und erhält dafür Stiftungsgelder.

Als „Langzeitprojekt“ wurde in diesem Jahr bereits zum dritten Mal das Angebot „Familienbegleitung“ der Beratungsstelle des Kirchenkreises gefördert. Hier finden Menschen aus der Region zusammen und schaffen segensreiches soziales Miteinander für Familien und Alleinerziehende in ihren Alltagssituationen.

Unter dem Motto  „Nachhaltig/Nachgefragt“ gab es beim Stiftungsfest  in Kirchen noch einen Blick auf in Vorjahren geförderte Projekte, z.B. den „Generationenkoffer“ des Schulreferats und die Aktion „Gut drauf“ des Evangelischen Jugendzentrums in Hamm. Hier wurde eindrucksvoll gezeigt, wie „segensreich“ und nachhaltig  sich kleine Projekte entwickeln und zum Mitmachen und Nachahmen ermuntern. Vorgestellt wurde, wie sich die Gesprächsrunden zwischen den Generationen nicht nur, aber vor allem in Kindergärten, Schule oder Gemeinde beleben oder wie eifrig junge Menschen Themen wie „Gesundes Essen“ zu ihrer Sache machen können. PES.