Jugendtreffen Havelland 2014

Jugendliche haben Europa im Blick

 

Wieder Treffen mit Teilnehmenden aus Altenkirchen, Codlea und dem „Havelland“

Berlin

Gruppenfoto vor dem Brandenburger Tor in Berlin

„Etwas Besseres kann Europa gar nicht passieren, als dass die Jugendlichen einander kennenlernen“, unterstreicht der synodale Jugendreferent Horst Pietsch.

Mit diesem Satz rennt er nicht nur bei seinen Kollegen, Pfarrer Andreas Hartig aus Siebenbürgen (Kirchenkreis Codlea) und dem Lindower Gemeindepädagogen Dirk Bock (Kirchenkreis „Oberes Havelland“), offene Türen ein. Auch die 20 Jugendlichen aus Lindow, Altenkirchen und dem rumänischen Codlea, die von den drei Jugendleitern begleitet werden,  sind derselben Ansicht. Manche von ihnen sind immer wieder dabei, wenn die drei Kirchenkreise aufeinandertreffen, denn bereits zum vierten Mal gab es in diesem Sommer eine gemeinsame Freizeitphase.

2011 kamen die Gruppen zum ersten Mal zusammen. Man traf sich in Himmelpfort/Brandenburg. Dirk Bock, der über viele Jahre Kontakte zu den beiden Partnern in Altenkirchen und Codlea pflegte, schaffte es damit zum ersten Mal ein „Dreitreffen“ zu realisieren. 2012 folgte eine gemeinsame Freizeit in Rumänien, 2013  – beim dritten Gemeinschafts-Treffen  – kamen die Jugendlichen im Kreis Altenkirchen beisammen und genossen das Wiedersehen und einen reichen Austausch.

Ein buntes Programm hatte  Synodaljugendreferent Horst Pitsch dafür zusammengestellt. Inhaltlicher Schwerpunkt dabei: die Lebensbedingungen in Ost und West vor 1989. Dazu unternahmen die jungen Menschen aus den drei unterschiedlichen Herkunftsorten eine spannende Reise in eine für sie oft unbekannte Vergangenheit.

In diesem Jahr waren nun  wieder die Brandenburger als Gastgeber an der Reihe. Dank Zuschüssen und Spenden aus den beiden deutschen Kirchenkreisen war es sogar möglich, die Reisekosten und ein großzügiges Taschengeld für die Gäste aus Codlea zu sponsern, so dass keine finanziellen Probleme das „Dreiertreffen“ belastete.

Schwerpunktthema diesmal: „Vom Glück, in Europa zu leben“.

„Die meisten wissen über das komplexe Thema EU kaum Bescheid“, sagt Horst Pietsch, der wieder die Altenkirchener Gruppe begleitet hatte.

Im Laufe der Woche gab es dazu für die Jugendlichen ein volles Programm. Das Jüdische Museum in Berlin wurde besichtigt, ein Referent der EU-Gesellschaft war zu Gast, ebenso ein Historiker der „Gesellschaft für Kriegsgräberfürsorge“.

Zur Abschiedsfest nach einer inhaltsreichen Woche, zu dem u.a. auch Superintendent Uwe Simon vorbeikam, trafen sich die Jugendliche auf dem Hof  der Lindower Jugendscheune und zogen eine zufriedene Bilanz ihrer gemeinsamen Zeit.

Pfarrer Andreas Hartig ist diese Kooperation in der Jugendarbeit sehr wichtig. Froh ist der Theologe aus Siebenbürgen, dass die deutschen Freunde so ihr Bild von Rumänien relativieren können. „So werden Vorurteile abgebaut“, ist er sicher. Dass die Treffen Freundschaften über Grenzen hinweg fördern, liegt auf der Hand. Die Jungen und Mädchen haben schon lange eine eigene Facebook-Seite. „Da wird täglich gepostet“, weiß Hartig, und die Beziehungen auch abseits der jährlichen Freizeitphasen gepflegt.

Auch für den Lindower Gemeindepädagogen Dirk Bock sind die Treffen der Jugendlichen der „Erneuerungstrieb“ der freundschaftlichen Beziehungen der Kirchenkreise. Die Zusammenarbeit hat lange Wurzeln.

Partnerschaft hat lange Wurzeln

Seit den Fünfzigerjahren besteht die deutsch-deutsche Partnerschaft, „Gransee“ hieß einst der brandenburgische Partner. Später entwickelte sich aus daraus der„Kirchenkreis Templin-Gransee“, mittlerweile fusionierte dieser und der neue Partnerkreis heißt „Oberes Havelland“. „Die Altenkirchener haben uns zu DDR- Zeiten sehr unterstützt“, erinnert sich Dirk Bock. Anfang der 90er Jahre nahm er Kontakt zum rumänischen Codlea auf. „Ich hatte schlimme Bilder von dort gesehen. Mein spontaner Gedanke war: Wir müssen helfen.“

 Mittlerweile besteht auch dorthin seit mehr als 20 Jahren eine feste Partnerschaft. „Ich war schon mit Jugendgruppen dort“, berichtet Bock. Sein Traum war es, Jugendliche aus allen drei Gemeinden zusammenzubringen. Und der hat sich in diesem Sommer schon mit dem vierten Treffen erfüllt…