Jugend mischt sich kräftig ein
Nach Monaten reger Online-Arbeit konnte jetzt endlich das Leitungsteam des Partizipationsprojektes im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen wieder aktiv zusammenkommen und im direkten Miteinander am Bauwerk „Kirche für uns“ mitschrauben.
Obwohl man sich über Monate nur via Bildschirm sah, ziehen die Jugendlichen (zwischen 14 und 24, die aus vielen Gemeinden des Kirchenkreises – von Almersbach bis Niederfischbach kommen), eine positive Zwischenbilanz: „In dieser Zeit ist dennoch viel passiert!“
Jugendlichen mehr Teilhabe in ihrer Kirche zu ermöglichen – das ist das Ziel von vier Modellprojekten der Evangelischen Kirche im Rheinland bei diesem Partizipationsprojekt. Entstanden ist das Projekt nach der Jugendsynode 2019 und der Kirchenkreis Altenkirchen ist eine der vier Projektstandorte in der Landeskirche.
Junge Menschen gestalten die Zukunft ihrer Kirche in der Region
Grundgedanke des Partizipationsprojektes ist, dass sich eine Leitungsgruppe Jugendlicher bildet, die eigenverantwortlich den Partizipationsprozess leitet. In diesem jungen Team laufen die Planungen der Aktionen und alle Fäden zusammen.
Dazu gehört auch, dass sich die Jugendlichen insbesondere auch in unserem ländlichen Raum Gedanken machen, wie sie zum Austausch zusammenkommen (z.B. e-Partizipation, Videokonferenzen etc.). Eine besondere Herausforderung in der allgemeinen Jugendarbeit, aber in Pandemie-Zeiten noch wichtiger.
Zum ersten Mal wieder in Präsenz zusammen
Nach langen Monaten des Miteinanders auf elektronischem Weg freuten sich die hiesigen Jugendlichen, dass sie in diesen Sommertagen zum ersten Mal wieder „richtig“ zusammenhocken konnten.
In Altenkirchen war es möglich und so konnte im direkten Gegenüber diskutiert werden, welche Ziele das Team in Zukunft verfolgen will. Das Erreichte – u.a. in verschiedenen (online-) Workshops erarbeitet – wurde noch einmal in den Blick genommen, ebenso der Online-Austausch mit Vertretern der anderen landeskirchlichen Projekte und dem im Januar neu gewählten Präses der EKiR, Dr. Thorsten Latzel (Bild).
Online gut erreichbar
Gut angelaufen sind die digitalen Begleitungen des Partizipationsprojektes vor Ort. Seit einigen Wochen kann man ihnen dabei nicht nur auf Instagram folgen, sondern auch über die eigene Homepage nebst eigens gestalteten Logo.
Regelmäßig berichten die jungen Menschen hier von ihren Projekten und Ideen; lassen an den Fortschritten teilhaben. Im Mai nahm ein Teil des Leitungsteams im Live-Format „Katjas Bude“ dabei, das vom Evangelischen Kinder- und Jugendzentrum KOMPA in Altenkirchen auf Instagram veranstaltet wird.
Alle Jugendliche können sich bei Umfrage äußern
Beim „Realtreffen“ überlegten die Jugendlichen nun, welche Ziele das Team in Zukunft verfolgen will. Wichtig ist ihnen aktuell, eine Online-Umfrage, in der Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ihre Wünsche für die Kirche der Zukunft angeben können. Die Umfrage (sie läuft noch bis zum Beginn der Sommerferien unter www.eju-ak.de/umfrage ) „ist komplett anonym, weshalb nicht zu erkennen ist, welche Wünsche jeder einzelne Teilnehmende notiert hat!“ Das ist ihnen wichtig.
Wer gerne auch noch aktiv beim Projekt mitarbeiten möchte, kann sich per Mail info@eju-ak.de oder via Instagram @eju.ak beim Leitungsteam melden. Die Freude über weitere Mitstreiter:innen wäre groß!
„Es hat sich schon etwas bewegt“
Für die Jugendlichen hat sich in den Anfängen ihrer Zusammenarbeit– trotz coronabedingter Schwierigkeiten- schon einiges bewegt. „Vor dem Projekt hatte ich das Gefühl, dass wir immer über dieselben Themen reden. Jetzt reden wir über all das, was uns auch im Alltag beschäftigt“, hat Simon aus Kirchen die Entwicklung erlebt. „Wir wollen alle auf unserem Weg mitnehmen“, sagt Svenja. Eine enge Zusammenarbeit mit allen 15 Kirchengemeinden sei dabei selbstverständlich. „Das Tolle ist, dass uns beim Thema Partizipation kaum Grenzen gesetzt sind“, sieht sie viel Raum für Kreativität Welche Ideen das Team letztlich umsetzt, darüber können sich Interessierte seit Kurzem auch auf www.jugendstyle-ekir.de informieren, der gemeinsamen Homepage der vier Modellprojekte.
Aus: www.eju-ak.de :
Feel the church
Evangelische Jugend im Kirchenkreis Altenkirchen
Um was geht es? Welche Ziele möchte das Partizipationsprojekt erreichen?
Junge Menschen gestalten die Zukunft ihrer Kirche in der Region!
Dafür bildet sich eine Leitungsgruppe Jugendlicher, die eigenverantwortlich den Partizipationsprozess leitet, plant, durchführt und die Ergebnisse evaluiert. Dazu entwickelt sie geeignete Formen des Austauschs (z.B. e-Partizipation, Videokonferenzen etc.), die den Erfordernissen des ländlichen Raums und der eingeschränkten Mobilität gerecht werden. Die Leitungsgruppe der Jugendlichen erarbeitet in einem kreativen Prozess geeignete Formate einer Themenfindung und Mitbestimmung im ländlichen Raum, die die Jugendlichen in den Regionen in die dortigen Zukunftsüberlegungen einbindet und/oder in konkrete Projekte.
Evangelische Jugend erhält eine Stimme und ein Gesicht im Evangelischen Kirchenkreis und in dessen Regionen.
Kinder und Jugendliche sind mit ihren Ideen, Visionen und Vorstellungen in die Zukunftsprozesse der unterschiedlichen Ebenen eingebunden. Leitungsgremien in den Kirchengemeinden, in den einzelnen Regionen und im Kirchenkreis ist es wichtig, dass sie Kinder und Jugendliche ernsthaft und ehrlich in Zukunftsfragen beteiligen.
Die Erfahrung der Selbstwirksamkeit in dem Projekt motiviert Jugendliche sich auch in anderen überregionalen Gremien einzubringen (Synodaler Jugendausschuss, Delegiertenkonferenz, Kreisjugendring).
Mehr Informationen auch:
(Texte: Petra Stroh/KK AK; Andreas Attinger/EKiR; Leitungsteam Partizipationsprojekt Jugend Kreis Altenkirchen; eju Kreis Altenkirchen.
Fotos: eju -Kreis Altenkirchen; eju EKiR)