Jugend geht innovativ weiter
Die Jugend ist aktiv und bleibt dran. Nachdem das Partizipationsprojekt in unserem Kirchenkreis im August 2020 mit einer Leitungsgruppe aus Jugendlichen der verschiedenen Gemeinden im Kirchenkreis Altenkirchen gestartet ist, gibt es – trotz Corona-Einschränkungen – viel Schwung. Nun gab es erneut Vorbereitungstreffen (u.a. im Dietrich-Bonehoeffer-Haus in Hamm) und weitere sind geplant.
Einiges ist seit Projektstart passiert! Stolz berichten die Team-Mitglieder vom Ablauf: eine Timeline auf der Webseite des Projektes (www.eju-ak.de) stellt die einzelnen „Meilensteine“ dar. Im Sommer 2021 stand eine Umfrage im Mittelpunkt, die in einem Treffen im September ausgewertet wurde. Es ging darum herauszufinden, was Jugendliche anspricht und wie sie über die Kirche heute denken.
Weitere Jugendliche begeistern
Dem Leitungsteam ist es wichtig, andere, neue Jugendliche für das Projekt zu gewinnen. So erhoffen wir uns, dass über die Idee des mobilen Jugendtreffs (und dem was darum passiert!) Jugendliche auch außerhalb unserer Jugendgruppen in den Kirchengemeinden neugierig werden und mitmachen wollen! Was daraus entsteht, vermag natürlich noch niemand zu sagen. Aber eins steht fest: Bei dem was mir wichtig ist, engagiere ich mich auch! Und ohne eine Bindung zur Evangelischen Kirche oder kirchlichen Jugendgruppen wird keine Beteiligung dort passieren.
Was kann ich erreichen?
Aber wenn ich mich beteilige, dann kann ich auch verändern und mitgestalten: Im Projekt, im mobilen Jugendtreff und (vielleicht später) über meine Meinung im gemeindlichen Jugendausschuss oder wie von der Landeskirche der Ev. Kirche im Rheinland beschlossen, im Leitungsgremium meiner Kirchengemeinde etc. Der Prozess wird zeigen, wo die Reise hingeht. Aber jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt und der ist gemacht! Wir freuen uns auf das, was entstehen wird!
„So sollten wir denken, ohne Box“.
Um in dem Projektprozess nun konkreter zu werden, trafen sich das Leitungsteam und einige Gäste im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Hamm zu einem Ideenfindungsworkshop, angeleitet durch Roland Böhringer, der uns durch die Y7-Methode leitete. Die Y7-Methode sollte helfen kreatives Denken anzuregen und „out of the Box“ zu denken. Zum Einstieg zeigte uns Roland Böhringer eine Pappschachtel und fragte uns: „Was ist diese Box?“. Nach ein paar Versuchen und einigem Zögern sagte einer der Teilnehmer „Das ist, wie wir denken“. Der Karton sollte veranschaulichen, dass wir alle versuchen innerhalb der Box Kreativität zu leben; nämlich in einem festen Rahmen mit wenig Platz. Nun ließ Referent Böhringer die Schachtel fallen, sprang drauf und sagte „So sollten wir denken, ohne Box“.
Übungen zu Teamwork und Glauben Sprache geben
Wir starteten mit einigen Übungen, in denen es um Teamwork ging. Anschließend wandten wir uns den Qualitäten zu, die wir für das Projekt wichtig finden. Dabei standen Glaube und Gemeinschaft von vornherein im Fokus des Leitungsteams.
Nun ging es aber darum, den Begriff Glauben mit Leben zu füllen, sprich drei Bildkarten pro Person mit unterschiedlichen Qualitäten zu suchen, die den Einzelnen in Bezug auf „Glauben“ wichtig sind. So fanden sich viele Begriffe rund ums das Thema Glauben, wie zum Beispiel Flexibilität, Harmonie, Mut, Freude Fürsorge, Unbekanntes, Humor, Leichtigkeit und vieles mehr.
Nach dann anschließenden, ausführlichen Recherchen zu bestehenden Jugend-Projekten im Inn- und Ausland, ging es mit der wichtigsten Phase weiter, der Ideenfindung.
Kreative Ideensammlungen
Dazu sammelten wir viele verrückte Ideen, Ideen zur Kommunikation, zum Informieren, Ideen zum Anpacken und Mitmachen und auch Ideen unter dem Aspekt der Ethik. Diese Aspekte bekamen verschiedene Farben und wir sammelten die vielfältigen Ideen auf Plakaten. Einige dieser Ideen waren: Escape Room WW, eine Mobile Sauna, Rollschuhbahn WW, Seilparcours über die Kirchendächer, Jugendeiswagen, Jugendkino für Fahrräder, Erlebnismuseum, Krimidinner in den Dörfern, Food-sharing-Events, Jahrmärkte in den Dörfern und etliches mehr…
Nachdem alle vorgestellt wurden, riefen wir uns wieder unsere Qualitäten ins Bewusstsein (die uns in Bezug auf Glauben wichtig waren) und nach denen wir ein Projekt erschaffen wollen. Jetzt stand die finale Abstimmung statt. Wir stellten uns viele Fragen und wägten alles ab. Schafft die Idee neue Begegnungen im Rahmen des Glaubens? Können wir so Gemeinschaft leben? Passt es auch in unsere ländliche Umgebung?…
Nachdem jeder drei Stimmen vergeben hatte, fanden wir nun unseren finalen Sieger; die Idee des Mobilen Jugendtreffs.
Idee des Mobilen Jugendtreffs soll weitergedacht werden
In dieser Idee fanden letztendlich alle Jugendlichen ihre Wünsche wieder und sahen die Möglichkeit ihre Interessen individuell ausleben zu können. Manchen wollten etwas mit Kochen machen, andere etwas mit Lagerfeuern oder mehr zum Thema Glauben anbieten. Und so fanden wir die eine Idee, die alles möglich machen könnte.
Hoch motiviert und voller Ideen zur Umsetzung legten die Jugendlichen dann noch in dieser Adventszeit ein weiteres Treffen fest und arbeiteten – diesmal digital – weiter an den „Visionen“.
2022 – so schon fest geplant- , soll es im Partizipationsprojekt weitergehen.
Text/Bilder: Team des Partizipationsprojektes