In ökumenischer Verbundenheit und weltweit

Vielfach in größeren Gemeinschaften – sofern Corona das zuließ – feierten auch in diesem Jahr die Frauen in diesem Jahr in den heimischen Kirchen, vielfach auch in ökumenischer Verbundenheit den Weltgebetstag. Mehr als 100 Jahre gibt es diese besonderen Gebetstreffen und ihre Ausgestaltung hat sich genauso gewandelt wie die Gesellschaft. Auf ein besonderes Jubiläum konnten in diesem Jahr die Frauenhilfe/der Frauenkreis der Kirchengemeinde Wissen zurückblicken. Seit 50 Jahren feiert man dort schon den Weltgebetstag in Verbundenheit mit den katholischen Frauen der benachbarten Gemeinde.

(Mehr im Vorbericht- HIER )

Anlässlich des Jubiläums in Pandemie-Zeiten hatten sich die Frauen in Wissen diesmal – statt für eine Veranstaltung in großer Runde – für eine „Offene Kirche“ mit zahlreichen Informationen und Entdeckungen rund um den Gebetstag als solchen, aber auch mit dem speziellen Blick auf die diesjährigen Gastgeberinnen aus England, Wales und Nordirland entschieden.

Andere Wege in bewegten Zeiten

Elke Nickel, langjährig engagiert in der Weltgebetstagsarbeit in Wissen hat ihre Eindrücke so festgehalten:

Das Weltgebetstagsmotiv im Blick, war es bei Ankunft an der „Offenen Kirche“ nicht zu übersehen: Die Tür steht offen – treten Sie ein! Beim Eintritt in die Kirche gab es dann ein weiteres Schild:

EIN HERZLICHES WILLKOMMEN

Schön, dass Sie in Corona-Zeiten den Weg zu uns gefunden haben, und so Teil einer Gebetskette rund um den Globus sind.

Als eine der ersten kam Beate Schmidt, Leiterin unserer Kita Apfelbaum, ihr folgten weitere 54 Besucher*innen. Fast sah es so aus, dass Sarah Schmidt, Enkelin unserer früheren Frauenchorleitern Sigrid Schmidt aus Hövels, als 55. den Schlusspunkt setzte. Doch den setzte dann die 56. Besucherin.

Das Erstaunliche war, dass im Zeitraum von zweieinhalb Stunden so viele Menschen dem Weltgebetstags-Weckruf gefolgt waren. Darunter befanden sich ebenfalls vier Männer, unter ihnen die beiden evangelischen Pfarrer Marcus Tesch und Martin Weber.

Wer sich umschaute, entdeckte inmitten unzähliger Kerzen die Vielfalt an Informationen, die sich boten.

  • Die Geschichte des Weltgebetstages mit einer Auflistung aller Länder und Themen ab 1932
  • Gedanken zum Titelbild „Göttliche Weisheit“
  • an beiden Seiten des Kirchenschiffes aufgereiht Fotos von 1990 / 2014 / 2017.

Wir hatten in die Erlöserkirche zum Meditieren und Verweilen eingeladen. Das wurde in jeglicher Hinsicht genutzt, wie der Blick in die gefüllten Bänke deutlich machte.

Es gab natürlich auch Bedauern, dass der Weltgebetstag nicht der sonst üblichen Form entsprach.  Für uns passte das Angebot der „Offenen Kirche“, diesmal auch als Alleinstellungsmerkmal im Kirchenkreis, es gab ja andernorts die Präsenztreffen.

Mit unserem Angebot der „offenen Kirche“ konnten die Besucher:innen auf die so plötzlich veränderte Weltlage mit dem Krieg in der Ukraine reagieren und in dem meditativen Umfeld auch für den Frieden beten:

 Zu den am Anfang verteilten Weltgebetstagsordnungen erhielt jede/r neben einer Postkarte und einer Gladiolenzwiebel einen in das Segensbändchen gewickelten Fragebogen. Auf unsere Frage „Kamen Sie mit bestimmten Erwartungen?“ kamen so auch Antworten wie „… zum Beten ….und vor allem den Herrgott zu bitten, er möge Putins Wahn beenden …“

Dass das die Menschen nicht unberührt lässt, ließ sich an den unzähligen entzündeten Teelichtern erkennen (Foto).

Da zum Zeitpunkt der Planung des Weltgebetstages nicht zu erahnen war, dass es plötzlich einen Krieg in Europa geben würde, war es für uns selbstverständlich, mit Gesten, Bildern und Friedensgebeten dies aufzugreifen. So entstand im Altarraum ein Lichtermeer, das ergänzt wurde durch Kerzen des Weltgebetstages, sowie der kfd und des Frauenkreises.

Und während man andächtig in der Bank verharrte, präsentierte uns dankenswerterweise Jugenddiakonin Svenja Spille bildliche und musikalische Impressionen der Weltgebetstagsländer England, Wales, Nordirland.

Vor Verlassen der Kirche gab es noch Texte von Friedensgebet und Segen sowie die zuvor angekündigten Köstlichkeiten aus der britischen Küche, wie walisische Kekse und Tomatensuppe mit Minze.

Zuständig dafür war Tafelkoch Andreas Baldus, dessen Engagement anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums besonders gewürdigt wurde. Hier ein Bild mit den Gerichten zum Angucken. Diesmal gab es das Essen nur zum Mitnehmen – extra verpackt, passend zu den Hygienekonzepten.

Mehrfach wurde ebenfalls auf die fünfzig gemeinsamen Jahre von kfd und Frauenkreis verwiesen. Auf der Homepage des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen ist folgendes nachzulesen:

„Ein besonderes Jubiläum des internationalen Weltgebetstages feiern in diesem Jahr die Frauen aus Wissen! Schon seit fünfzig Jahren begehen sie diesen Tag mit den Frauengruppen der evangelischen Kirchengemeinde und der kfd Wissen in ökumenischer Verbundenheit gemeinsam.“

Dass diese ökumenische Verbundenheit weiterhin Bestand hat, wünschen wir uns, wenn die Weltgebetstagsordnung im nächsten Jahr, am 3. März 2023 aus Taiwan kommt unter dem Titel „Glaube bewegt“. (Text: Elke Nickel/Fotos: Svenja Spille).

Hamm: Sieben Lichter der Hoffnung entzündet

Über den Verlauf des diesjährigen Weltgebetstag in Hamm berichtet die Kirchengemeinde wie folgt:

„Zukunftsplan: Hoffnung! – Gemeinsam Samen der Hoffnung für unser Leben, unsere Gemeinschaften unser Land aussäen!“ Das war das Anliegen des diesjährigen Weltgebetstages, der von Frauen aus England, Wales und Nordirland vorbereitet wurde. In Hamm feierten Frauen der evangelischen und katholischen Kirchen­gemeinden diesen Gottesdienst gemeinsam in der katholischen Kirche.
Eine Diashow zeigte vorab Bilder aus den obigen Ländern und stimmte so in den Gottesdienst ein. Im Zentrum des Gottesdienstes stand die Verheißung Gottes aus dem Buch Jeremia: von Freiheit, Vergebung, Gerechtigkeit und seinem Frieden, den er uns schenken will – gerade in Zeiten großer innerer und äußerer Not. Er hat gute Pläne mit uns und unserem Leben und will uns Zukunft und Hoffnung geben. In schwierigen Lebenssituationen sollten wir nicht zögern, ihn zu suchen und nach ihm zu fragen. Er will sich von uns finden lassen. Drei Geschichten verdeutlichten, wie das für uns ganz persönlich aussehen kann und wie wir uns selbst auch von Gott als Helfer gebrauchen lassen können.

Wichtig ist es, die Gemeinschaft mit anderen Christen zu suchen, sich gegenseitig zu stärken und mit- und füreinander zu beten, wie in diesem Gottesdienst. Sieben Lichter der Hoffnung wurden nach und nach im Verlaufe des Gottesdienstes angezündet. Ein kleiner Chor (Foto links) untermalte die gelesenen Passagen mit Liedern. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es die Möglichkeit zum Austausch über das Gehörte bei Tee, Gebäck und englischem Kuchen. Das Angebot des Weltladens bereicherte auch in diesem Jahr das Weltgebetstags-Treffen.

(Text und Bilder: Kirchengemeinde Hamm)