Gut begleitet in herausfordernden Schulalltag
Um Wachsen, Werden, Glauben und Miteinander und um „bereichernde Sonnenblumen“ ging es vielfach bei den Einführungsfeierlichkeiten von zwei Schulpfarrerinnen im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen. Zwar sind Pfarrerin Nicole Melanie Eker und Pfarrerin Anja Karthäuser schon länger (auch) im schulischen Dienst, aber pandemiebedingt konnten die offiziellen Einführungen (sie sollten schon Mitte März 2020 sein) bislang noch nicht stattfinden. Dies wurde nun endlich – zwar auch noch unter besonderen Hygieneauflagen -, aber doch in einem feierlichen Rahmen in der Kreuzkirche in Betzdorf möglich.
In einem Festgottesdienst, an dem auch der Betzdorfer Gemeindepfarrer Heinz-Günther Brinken mitwirkte und Organistin Natalia Nazarenus die musikalischen Akzente setze, führte Superintendentin Andrea Aufderheide nun offiziell die beiden Pfarrerinnen in ihre Stellen ein.
Pfarrerin Nicole Melanie Eker in ihr Amt als Pfarrerin der 3. kreiskirchlichen Pfarrstelle zur Erteilung von Religionslehre. Die Theologin wirkt Seit Januar 2020 mit einer dreiviertel Stelle an der Integrierten Gesamtschule Betzdorf-Kirchen und mit einer viertel Stelle an der Berufsbildenden Schule Wissen.
In ihrer eigenen Kirchengemeinde, wo sie bereits 2017 in ihre Gemeindepfarrstelle mit dem Umfang von 50 Prozent in die 1. Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Betzdorf – eingeführt wurde, wurde Pfarrerin Anja Karthäuser nun auch in ihren schulischen Dienst (halbe Stelle) am Freiherr- vom- Stein- Gymnasium Betzdorf eingeführt, die sie ebenfalls schon länger innehat.
Beide sind „rheinische“ Pfarrerinnen mit entsprechenden Zusatz-Qualifikationen und waren auch vor ihren Dienstjahren im Kirchenkreis Altenkirchen schon in verschiedenen Gemeinden/Schulen, aber auch an anderen Bildungseinrichtungen lehrend aktiv.
Im Kreise ihrer Familien, von Freunden, Kollegen aus Pfarrerschaft und aus ihrem schulischen Umfeld, begleitet von Vertreter:innen der Kirchengemeinde Betzdorf und des Kreissynodalvorstandes wurden die beiden Pfarrerinnen herzlich willkommen geheißen.
„Sie beide sind keine Neulinge mehr in unserem Kirchenkreis, sondern haben sich als Kolleginnen in den jeweiligen Schulen und als Mitglieder in unserem Pfarrkonvent bereits eingelebt. Sie sind somit Teil recht unterschiedlicher und gleichzeitig sehr verlässlicher und tragfähiger Dienstgemeinschaften geworden: Schulkollegium und Pfarrkonvent. Beide leben davon, dass sich jede von Ihnen aktiv in diese Gemeinschaften mit einbringt“, unterstrich Superintendentin Andrea Aufderheide (links) in ihrer Rede an die beiden Theologinnen.
Beide, so die führende Theologin des Kirchenkreises, ließen sich innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens darauf ein, einem wichtigen Auftrag der Kirche nachzukommen, nämlich dem der religiösen Bildungsverantwortung in einer pluralen Gesellschaft.
„Eine Aufgabe mit einer durchaus ganzheitlichen Dimension, denn Menschen – gerade junge Menschen in der Lebenswirklichkeit, die sie prägt, miteinander und mit dem Evangelium in Kontakt zu bringen, das ist nicht nur eine Frage gelingender Methodenkompetenz, sondern – mehr noch – Ausdruck einer glaubwürdigen, seelsorglich – geistlichen Begleitung“.
Entlang des Bildes vom biblischen Sämann (Markus 4) und ausgestattet mit kleinen Schultüten voller Sonnenblumenkernen gab es von der Superintendentin viel Zuspruch für eine besondere Arbeit im Verkündigungsdienst: „Ich wünsche Ihnen Gottes reichen Segen für Ihren Dienst, dazu viel Freude und ein gutes Gelingen beim Ausbringen Ihrer Saat und einen fröhlichen Erntedank!“
Segensworte bei der offiziellen Einführung und Grußworte im Anschluss an den Gottesdienst mit Geschenken und vielen guten Wünschen gab es zudem von den Wegbegleiter:innen der beiden Pfarrerinnen.
Der Schulreferent der Kirchenkreises Altenkirchen und Wied, Pfarrer Martin Autschbach, hatte ebenso wie Religions-Kollegin Marlies Petkewitz, der Vorsitzende des kreiskirchlichen Schulausschusses, Pfarrerin Barbara Kulpe und dem Fachschaftsvorsitzenden „Religion/Ethik“ an der IGS Betzdorf, Matthias Schneider, viel Dankbarkeit für das Engagement der beiden Pfarrerinnen und Aufmunterndes „eingepackt“.
In ihrer Predigt packte Pfarrerin Nicole Eker Schülerfragen: „Was ist eigentlich Glauben? Was macht man da?“ in viel mitgebrachtes Anschauungsmaterial und zeigte auf, dass die von ihr so genannten „Aldi-Glauben, Event-Glauben oder Wellness-Glauben, Festtags-Glauben oder Sozial-Glaube“, die sich vielerorts breit machten, viel mehr mit Meinung, denn mit echtem Glauben zu tun hätten. „Letztlich funktionieren und tragen diese vermeintlichen Glauben nicht! Für die Theologin ist entscheidend: „Jesus Christus als Heiland anerkennen! Ihm glauben!“.
Dass Glauben aber auch praktisch gelebt werden muss, machten Eker und Karthäuser bei der Wahl des Kollektenzweckes deutlich. Auf ihren Wunsch hin kommt die Kollekte des Fest-Gottesdienstes schulischen Zwecken zugute – dem Hilfsprojekt für Schulkinder im afrikanischen Partnerkirchenkreis Muku im Kongo. Das Projekt unterstützt bedürftige Familien und verwaiste Kinder, damit sie die für den Schulbesuch erforderliche Ausstattung erhalten. Dazu gehören beispielsweise die obligatorische Schulkleidung, aber auch Schreib- und Unterrichtsmaterialien und Utensilien, um Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen zu können.
Umringt von Mitwirkenden beim Festgottesdienst: Pfarrerin Nicole Eker (3.v.r.) und Pfarrerin Anja Karthäuser (4.v.r.)
Wie gemacht um die Corona-Einschränkungen ein bisschen wettzumachen, lachte die Sonne am Festtag. So konnten die beiden Pfarrerinnen mit ihren Gästen wenigstens bei einem dem Gottesdienst anschließenden Stehempfang vor dem Gemeindehaus noch ein bisschen Austausch und Miteinander pflegen. Eine kleine Auszeit vom Schulalltag, der auch weiterhin Corona-geprägt und von besonderen Herausforderungen ist. PES.
Alle Bilder: Kirchenkreis Altenkirchen/PES